Auktion: 477 / Klassiker des 20. Jahrhunderts II am 07.12.2018 in München Lot 406

 

406
Koloman Moser
Trauer und Hoffnung, Um 1914.
Öl auf Malpappe
Schätzung:
€ 40.000
Ergebnis:
€ 122.500

(inkl. Käuferaufgeld)
Trauer und Hoffnung. Um 1914.
Öl auf Malpappe.
Links unten monogrammiert. Verso mit dem Nachlassstempel und von fremder Hand bezeichnet "211". 27,7 x 34 cm (10,9 x 13,3 in).

PROVENIENZ: Nachlass des Künstlers (Editha Hauska, Witwe von Koloman Moser, Karl und Dietrich Moser, Wien).
Privatsammlung Niederlande.

AUSSTELLUNG: Kolo Moser Nachlass-Ausstellung 23.1.-15.12.1920, Kunstverlag Wolfrum Wien, Nr. 211 (verso handschriftlich bezeichnet).

„Künstlerisch schaffen heißt, künstlerische Erlebnisse haben.“ (Quelle: Koloman Moser: Vom Schreibtisch und aus dem Atelier. Mein Werdegang, in: Velhagen & Klasings Monatshefte 31/2 (1916), 254-262.)

Nach einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Werk Ferdinand Hodlers ab 1913, zeigt sich eine Wende in Koloman Mosers Arbeit. Die auffallende Zuwendung koloristischer Fragestellungen und symbolischer Themenwahl findet sich auch in „Trauer und Hoffnung“ wieder. Er verwendet hier einen symmetrischen Bildaufbau und eine strenge Figurenkomposition. Die Anordnung letzterer, von denen eine Figur frei im Bildraum schwebt, transzendieren die Darstellung in eine von der Welt entrückte Existenz. Ein flächiger Farbauftrag und die dynamische Linienführung erzeugen eine nachdrückliche Wirkung, die in der Vereinfachung an Ausdruckskraft gewinnt. Während die Trauer zusammengekauert und gekrümmt darliegt, scheint die Hoffnung empor zu steigen, sich in die Lüfte zu erheben. In ihrer Kontrastierung offenbaren und transportieren Mosers Personifikationen das mit ihnen verbundene Lebensgefühl und werden damit zu eindringlichen Sinnbildern. [CE]



406
Koloman Moser
Trauer und Hoffnung, Um 1914.
Öl auf Malpappe
Schätzung:
€ 40.000
Ergebnis:
€ 122.500

(inkl. Käuferaufgeld)