Auktion: 476 / Klassiker des 20. Jahrhunderts III am 06.12.2018 in München Lot 56

 

56
Karl Schmidt-Rottluff
Gebäude mit hoher Tanne, Ca. 1940/50.
Farbige Kreide
Schätzung:
€ 8.000
Ergebnis:
€ 11.875

(inkl. Käuferaufgeld)
Gebäude mit hoher Tanne. Ca. 1940/50 er Jahre.
Farbige Kreide und Tuschpinsel.
Rechts unten signiert. Auf Bütten. 39,5 x 26,5 cm (15,5 x 10,4 in) , blattgroß.

Die Arbeit ist im Archiv der Karl und Emy Schmidt-Rottluff Stiftung, Berlin,
dokumentiert.

PROVENIENZ: Galerie Hans Hoeppner, Ritzerau Nusse.
Privatsammlung Niedersachsen.

".. die Luft ist angenehm u. ergab zarte duftige Töne - rosa - lila - u. die dunkleren Kiefern und Tannen in blau.."
Brief 1956, Archiv Hanna Bekker vom Rath, Frankfurt

Die Landschaft ist für Schmidt-Rottluff zeitlebens Grundlage, Motiv und Projektion der künstlerischen Tätigkeit. An ihr hat er sein spezifisches Bildkonzept entwickelt und realisiert. Wenngleich in Berlin wohnhaft, so gewöhnt sich der Künstler an, die Stadt von Frühling bis Herbst zu verlassen, um auf dem Land in der Abgeschiedenheit zu leben und zu arbeiten. Das Blatt "Gebäude mit hoher Tanne" entsteht vermutlich bei einem seiner Taunus-Aufenthalte, die er bei Hanna Bekker vom Rath verbringt. In seinem Spätwerk arbeitet er neben der Aquarelltechnik häufig mit farbigen Kreiden, die auch in der hier vorgestellten Arbeit zum Einsatz kommen. Die Möglichkeit, durch den kräftigen dunklen Tuschestrich Besonderheiten optisch hervorzuheben und zu betonen, schafft eine gleichermaßen zauberhaft-elegante wie mystisch-bedrohliche Atmosphäre, die auch Symbolisches intendiert. Schmidt-Rottluff stilisiert die Landschaftsformen. Mit dem Tuschpinsel scheint er die Form zu sichern und abzuklären, so dass die sie füllende Farbe ein übersprühendes und freies Dasein führen kann. [CE]



56
Karl Schmidt-Rottluff
Gebäude mit hoher Tanne, Ca. 1940/50.
Farbige Kreide
Schätzung:
€ 8.000
Ergebnis:
€ 11.875

(inkl. Käuferaufgeld)