Das gleichberechtigte Nebeneinander eindringlicher Porträts und menschenleerer Landschaften charakterisiert das malerische Œuvre von Alex Katz. Die Landschaft als metaphorische Größe zieht sich wie ein roter Faden durch sein gesamtes Werk. Sie wird nicht nur im herkömmlichen Sinne als Naturlandschaft verstanden, sondern als ein optionales Terrain für verschiedene Zusammenhänge und Konstellationen. So verwendet der Künstler dieses Sujet, um es für eine Art Grundstimmung zu nutzen, in der sich auch soziale oder philosophische Fragen unserer Lebenswirklichkeit widerspiegeln. Zu den Arbeiten des bedeutenden Spätwerks rechnet auch die vorliegende Arbeit „Sunset 2“. Nachtschwarzes Geäst zeichnet sich im Gegenlicht vor einem Farbverlauf zwischen Orange- und Türkistönen ab. Katz erforscht die lebendige Intensität eines Sonnenuntergangs in Maine, wo er seit den 1950er Jahren in einem Sommeratelier arbeitet. Er kombiniert diese mit kräftigen Silhouetten und erforscht dabei die verschiedenen Lichtqualitäten.