Häufig ist Imi Knoebel nicht als Maler, sondern als Konstrukteur bezeichnet worden. Kombination, Schichtung, Überlappung und Verdichtung rechteckiger Formen aus Papier, Kunststofffolie oder Aluminium in unterschiedlich einfarbigen Farbmodulationen gehören zu den Charakteristiken seines Schaffens. Das hier angebotene Werk ist beispielhaft für Knoebels experimentelle, abstrakt-geometrische Strukturierung der geteilten Bildfläche und seine Wiederholungen geometrischer Konstellationen. Gedämpfte, gänzlich farblose Flächen treffen auf ihnen gegenübergestellte vertikal und horizontal verlaufende Balken und Streifen in unterschiedlichen Farbnuancen. Dieses Nebeneinander enthält einerseits Anziehungskraft und zugleich das Potenzial zur Irritation des Betrachters, es bewegt sich zwischen Balance und Disharmonie. [CH]