Auktion: 468 / Klassische Moderne I am 09.06.2018 in München Lot 682

 

682
Christian Rohlfs
Kornpuppen im Kornfeld, Um 1907.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 40.000
Ergebnis:
€ 120.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Kornpuppen im Kornfeld. Um 1907.
Öl auf Leinwand.
Nicht bei Vogt (Vgl. Vogt 408). Rechts unten signiert. 50,5 x 70,5 cm (19,8 x 27,7 in).

Wichtiges Werk aus der nachpointillistischen Phase.
Die Arbeit ist im Christian Rohlfs Archiv am Osthaus Museum Hagen unter der Nummer CRA 166/18 registriert.

PROVENIENZ: Privatsammlung Norddeutschland.

In einer Zeit des Übergangs, als Christian Rohlfs nach pointillistischen Experimenten eine neue Orientierung sucht, wird der Einfluss der Malweise von van Gogh, der bereits vorher vorhanden ist, im malerischen Schaffen von Christian Rohlfs immer ausgeprägter. Die Orientierung an den Impressionisten hatte für viele deutsche Maler der Zeit eine zukunftsweisende Wirkung, galt es doch von dem überkommenen Realismus des späten neunzehnten Jahrhunderts Abstand zu nehmen. Das Motiv der Kornpuppen im abgeernteten Feld hatte bereits Claude Monet in wechselnden Lichtstimmungen in den neunziger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts gemalt. Auch das wild-erregte "Kornfeld mit Krähen" von Vincent van Gogh aus der gleichen Zeit dürfte Rohlfs bekannt gewesen sein. Christian Rohlfs hat diesen Anregungen folgend seine eigene Malweise eines stark gestischen Pinselduktus entwickelt, der die Farbkomponenten fleckenhaft nebeneinandersetzt, um sie im Auge des Betrachters zu einer Einheit finden zu lassen. Das war das eigentliche Anliegen des Pointillismus, den Rohlfs mit den Arbeiten dieser Zeit zu überwinden gedachte und den er weiter konsequent verfolgte. Das vorliegende Gemälde ist ein Werk des Übergangs, umso wichtiger, da es den Schlüssel zum Verständnis des späten malerischen Œuvres von Christian Rohlfs in sich trägt.



682
Christian Rohlfs
Kornpuppen im Kornfeld, Um 1907.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 40.000
Ergebnis:
€ 120.000

(inkl. Käuferaufgeld)