87
Edvard Munch
Skogen (Der Wald), 1908/09.
Lithografie
Schätzung:
€ 4.000 Ergebnis:
€ 11.250 (inkl. Käuferaufgeld)
Skogen (Der Wald). 1908/09.
Lithografie.
Woll 342. Schiefler 312. Signiert. Aus einer Gesamtauflage von ca. 100-150 Exemplaren. Auf Velin. 46 x 56 cm (18,1 x 22 in) , Blattgröße.
Gedruckt bei Dansk Reproduktionsanstalt, Kopenhagen. Drittes Blatt aus der Mappe "Alpha & Omega" (vgl. Schiefler 306-327, Woll 336-357) mit 18 Lithografien, Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, zwei Eingangsvignetten sowie zwei Textblättern in norwegischer und französischer Sprache in einer grauen Leinwandmappe. Die Dansk Reproduktionsanstalt will die Drucksteine der "Alpha & Omega"-Mappe bereits 1909 abschleifen. Munch lässt seine Zeichnungen daraufhin mittels Umdruckpapier auf neue Steine in Norwegen übertragen. Diese werden bei Nielsen in Oslo gedruckt, der nach 1917 der Hauptdrucker Munchs ist.
Drittes Blatt aus der Mappe "Alpha & Omega", die Munch selbst als "das Vollendetste, was ich bisher geschaffen habe" bezeichnete (zit. nach einem Tagebucheintrag von Ludvig Ravensberg vom 9. Januar 1910, in: Edvard Munch. Alpha & Omega, hrsg. von Arne Eggum und Gerd Woll, Oslo 1981, S. 53).
Wir danken Herrn Magne Bruteig, Munch Museum, Oslo, für die wissenschaftliche Beratung und mündliche Bestätigung.
PROVENIENZ: Privatsammlung Großbritannien.
Lithografie.
Woll 342. Schiefler 312. Signiert. Aus einer Gesamtauflage von ca. 100-150 Exemplaren. Auf Velin. 46 x 56 cm (18,1 x 22 in) , Blattgröße.
Gedruckt bei Dansk Reproduktionsanstalt, Kopenhagen. Drittes Blatt aus der Mappe "Alpha & Omega" (vgl. Schiefler 306-327, Woll 336-357) mit 18 Lithografien, Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, zwei Eingangsvignetten sowie zwei Textblättern in norwegischer und französischer Sprache in einer grauen Leinwandmappe. Die Dansk Reproduktionsanstalt will die Drucksteine der "Alpha & Omega"-Mappe bereits 1909 abschleifen. Munch lässt seine Zeichnungen daraufhin mittels Umdruckpapier auf neue Steine in Norwegen übertragen. Diese werden bei Nielsen in Oslo gedruckt, der nach 1917 der Hauptdrucker Munchs ist.
Drittes Blatt aus der Mappe "Alpha & Omega", die Munch selbst als "das Vollendetste, was ich bisher geschaffen habe" bezeichnete (zit. nach einem Tagebucheintrag von Ludvig Ravensberg vom 9. Januar 1910, in: Edvard Munch. Alpha & Omega, hrsg. von Arne Eggum und Gerd Woll, Oslo 1981, S. 53).
Wir danken Herrn Magne Bruteig, Munch Museum, Oslo, für die wissenschaftliche Beratung und mündliche Bestätigung.
PROVENIENZ: Privatsammlung Großbritannien.
Munchs Parabel "Alpha & Omega" erzählt die Geschichte um die beiden ersten Menschen auf einer von verschiedenen Tieren bewohnten Insel. Der Künstler thematisiert hier den Kampf der Geschlechter, wie er ihn sich im Paradies vorstellte: Die Frau (Omega) baut zu den Tieren der Insel ein Verhältnis auf und wird aus Eifersucht durch den Mann (Alpha) getötet. Schließlich wird Alpha selbst von einem der Bastard-Nachkommen Omegas gefressen.
Unser Blatt steht am noch einträchtigen Anfang der Geschichte und zeigt einen dichten Tannenwald, vor dessen torartigem, durch zwei Stämme gebildeten Eingang sich die einander fest umschlingenden Körper von Alpha und Omega hell abzeichnen. Der begleitende Text Munchs hierzu lautet: "Sie wanderten in dem tiefen Walde, der voller sonderbarer Tiere und Pflanzen war. Ein geheimnisvolles Dunkel herrschte. Am Boden erblühten zahllose herrliche Blumen. Einmal erschrak Omega und flüchtete jäh in Alphas Arme. Viele Tage leuchtete heller Sonnenschein über der Insel." (in: Edvard Munch. Alpha & Omega, hrsg. von Arne Eggum und Gerd Woll, Oslo 1981, S. 18).
Die Grundidee der Serie reicht in die Mitte der 1890er Jahre zurück, in der Munch einige Zeichnungen unter dem Titel "Die ersten Menschen" mit ähnlichen Motiven, jedoch deutlich positiverem Frauenbild schaffte. Die lithografische Serie "Alpha & Omega" entwickelt Munch schließlich während seiner Therapie in der Kopenhagener Klinik von Dr. Daniel Jacobson, in der er ab Oktober 1908 aufgrund seines Alkoholimus und Nervenleidens in Behandlung ist. Hiermit dürfte auch die technische Wahl der Lithografie in Zusammenhang stehen, da Munch seine Zeichnungen auf Umdruckpapier zeichnen konnte, aber nicht direkt an der Übertragung auf den Stein und den Druck mitwirken musste. Munch befand die Mappe "Alpha & Omega" nach eigener Aussage als seine beste Arbeit. Die Wertschätzung insbesondere unseres Motivs spiegelt sich in dessen mehrfacher Variation in Zeichnungen sowie den Holzschnitten "Zum Wald I" von 1897 (Woll 112), "Zum Wald II" von 1915 (Woll 547). Neben den Lithografien für die Mappe schuf Munch auch einige Zusatzdrucke, die die Serie erweitern oder motivisch aufgreifen. Auch unter diesen tritt das Motiv unseres Blattes in einer kompositorischen Variation auf und unterstreicht einmal mehr dessen bevorzugte Sonderstellung durch den Künstler innerhalb des Bildzyklus. [FS].
Unser Blatt steht am noch einträchtigen Anfang der Geschichte und zeigt einen dichten Tannenwald, vor dessen torartigem, durch zwei Stämme gebildeten Eingang sich die einander fest umschlingenden Körper von Alpha und Omega hell abzeichnen. Der begleitende Text Munchs hierzu lautet: "Sie wanderten in dem tiefen Walde, der voller sonderbarer Tiere und Pflanzen war. Ein geheimnisvolles Dunkel herrschte. Am Boden erblühten zahllose herrliche Blumen. Einmal erschrak Omega und flüchtete jäh in Alphas Arme. Viele Tage leuchtete heller Sonnenschein über der Insel." (in: Edvard Munch. Alpha & Omega, hrsg. von Arne Eggum und Gerd Woll, Oslo 1981, S. 18).
Die Grundidee der Serie reicht in die Mitte der 1890er Jahre zurück, in der Munch einige Zeichnungen unter dem Titel "Die ersten Menschen" mit ähnlichen Motiven, jedoch deutlich positiverem Frauenbild schaffte. Die lithografische Serie "Alpha & Omega" entwickelt Munch schließlich während seiner Therapie in der Kopenhagener Klinik von Dr. Daniel Jacobson, in der er ab Oktober 1908 aufgrund seines Alkoholimus und Nervenleidens in Behandlung ist. Hiermit dürfte auch die technische Wahl der Lithografie in Zusammenhang stehen, da Munch seine Zeichnungen auf Umdruckpapier zeichnen konnte, aber nicht direkt an der Übertragung auf den Stein und den Druck mitwirken musste. Munch befand die Mappe "Alpha & Omega" nach eigener Aussage als seine beste Arbeit. Die Wertschätzung insbesondere unseres Motivs spiegelt sich in dessen mehrfacher Variation in Zeichnungen sowie den Holzschnitten "Zum Wald I" von 1897 (Woll 112), "Zum Wald II" von 1915 (Woll 547). Neben den Lithografien für die Mappe schuf Munch auch einige Zusatzdrucke, die die Serie erweitern oder motivisch aufgreifen. Auch unter diesen tritt das Motiv unseres Blattes in einer kompositorischen Variation auf und unterstreicht einmal mehr dessen bevorzugte Sonderstellung durch den Künstler innerhalb des Bildzyklus. [FS].
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Edvard Munch
Skogen (Der Wald), 1908/09.
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Schätzung:
€ 4.000 Ergebnis:
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