Rahmenbild
810
Horst Antes
Sommerbild, 1961.
Tempera
Schätzung:
€ 100.000 Ergebnis:
€ 162.500 (inkl. Käuferaufgeld)
Sommerbild. 1961.
Ei-Öl-Tempera auf Nessel.
Nicht bei Volkens (der erste Band des Werkverzeichnisses für die Arbeiten vor 1965 ist noch nicht erschienen). Links unten, unter der gelben Malschicht schwer leserlich signiert und datiert sowie verso signiert, datiert und bezeichnet "Waldbild". 121 x 142 cm (47,6 x 55,9 in).
Schöne, großformatige Arbeit aus dem gefragten Frühwerk, für welches mit "Figur Flora" (1960) im Jahr 2011 der bis heute aktuelle Höchstzuschlag für ein Gemälde des Künstlers erfolgt ist.
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland (direkt vom Künstler erworben).
AUSSTELLUNG: Galerie Rheintor, Ausstellung V, Basel 1961 (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).
Museum der Bildenden Künste, Leipzig (Leihgabe, verso auf der Leinwandabdeckung mit dem Etikett).
Figur Wolkenfänger. Horst Antes und der malerische Aufbruch in den 1960er Jahren, Sprengel Museum Hannover 24.3.-16.6.2002, mit Abb. S. 29 (dort mit der Datierung "1959/60", auf der Leinwandabdeckung mit dem Etikett).
Ei-Öl-Tempera auf Nessel.
Nicht bei Volkens (der erste Band des Werkverzeichnisses für die Arbeiten vor 1965 ist noch nicht erschienen). Links unten, unter der gelben Malschicht schwer leserlich signiert und datiert sowie verso signiert, datiert und bezeichnet "Waldbild". 121 x 142 cm (47,6 x 55,9 in).
Schöne, großformatige Arbeit aus dem gefragten Frühwerk, für welches mit "Figur Flora" (1960) im Jahr 2011 der bis heute aktuelle Höchstzuschlag für ein Gemälde des Künstlers erfolgt ist.
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland (direkt vom Künstler erworben).
AUSSTELLUNG: Galerie Rheintor, Ausstellung V, Basel 1961 (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).
Museum der Bildenden Künste, Leipzig (Leihgabe, verso auf der Leinwandabdeckung mit dem Etikett).
Figur Wolkenfänger. Horst Antes und der malerische Aufbruch in den 1960er Jahren, Sprengel Museum Hannover 24.3.-16.6.2002, mit Abb. S. 29 (dort mit der Datierung "1959/60", auf der Leinwandabdeckung mit dem Etikett).
Aus sicher hingeworfenen Farbstrukturen entwickelt Antes um 1960 stufenweise die für sein weiteres künstlerisches Schaffen charakteristische Figur des "Kopffüßlers". Gerade die noch stärker abstrakt anmutenden Kompositionen, die zwischen 1960 und Ende 1962, der Geburtsstunde des "Kopffüßlers", entstanden sind und in denen sich figürliche Elemente nach und nach zu festigen beginnen, dokumentieren diesen künstlerisch entscheidenen Weg. Ausgesprochen klein ist dieser Werkabschnitt, gemessen an dem folgenden malerischen Schaffen des Künstlers, das sich im Folgenden über Jahrzehnte und in zahlreichen Facetten mit der Motivik der eigens geschaffenen Kunstfigur auseinandersetzt. Und so überrascht es nicht, dass sich eine Vielzahl der Werke dieser entscheidenden Schaffensperiode in bedeutenden öffentlichen Sammlungen, wie der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, dem Sprengel Museum Hannover, dem Kunstmuseum Stuttgart sowie dem Städel Museum in Frankfurt a. Main befinden. [JS]
In der Ausstellung „Figur Wolkenfänger. Horst Antes und der malerische Aufbruch in den 1960er Jahren“ im Sprengel Museum Hannover (2002) hat das "Sommerbild" einen fulminanten Auftritt zwischen Werken von Asger Jorn, Willem de Kooning, Antonio Saura und Jean Dubuffet. Während Antes 1960 bereits „Frühlingsbild III“ vollendet, arbeitet er an "Sommerbild" der Datierung nach zu urteilen bis 1961. Die von ihm zu dieser Zeit bevorzugte Ei/Öltempera-Malerei ermöglicht die samtmatte Oberfläche und die pigmentgesättigten Farben, die bei diesem Querformat von einer roten, quer liegenden Figuration bestimmt sind.
Im „Sommerbild“ ist alles offen. Alles bewegt sich, die ganze Bildfläche ist die ganze Welt. Trieb und Form im Schwebezustand, mehr Nicht-Wissen als Wissen, unbedingtes Dasein mit unbändigem Elan. Hier gibt es noch kein vorgewusstes Bildgesetz, noch kein Schema verhindert maximal organisches Wachsen, Wuchern. Strichbündelungen, die Figur werden wollen – Formen, die als „Wolken“ lesbar wären. Keine Reihungen, kein Licht und Schatten, keine Räume, die etwas anderes als das Blatt wären. Das Bild ist „Alles“ und „Nicht-Ort“ (non-lieu), die „Erde“ von Grieshabers „Frau Welt“, von Twomblys „The Age of Alexander“. Das Treibende dieser Gebilde, dieser „Flöße zwischen den Bergen“ scheint allein durch den künstlerischen Antrieb verursacht – parallel zur Natur – sofort wieder vergessen – gar nicht sichtbar, wenn es nicht notiert wäre – unaussprechbar – unbeschreibbar. Form sucht Inhalt nicht umgekehrt.
In der Ausstellung „Figur Wolkenfänger. Horst Antes und der malerische Aufbruch in den 1960er Jahren“ im Sprengel Museum Hannover (2002) hat das "Sommerbild" einen fulminanten Auftritt zwischen Werken von Asger Jorn, Willem de Kooning, Antonio Saura und Jean Dubuffet. Während Antes 1960 bereits „Frühlingsbild III“ vollendet, arbeitet er an "Sommerbild" der Datierung nach zu urteilen bis 1961. Die von ihm zu dieser Zeit bevorzugte Ei/Öltempera-Malerei ermöglicht die samtmatte Oberfläche und die pigmentgesättigten Farben, die bei diesem Querformat von einer roten, quer liegenden Figuration bestimmt sind.
Im „Sommerbild“ ist alles offen. Alles bewegt sich, die ganze Bildfläche ist die ganze Welt. Trieb und Form im Schwebezustand, mehr Nicht-Wissen als Wissen, unbedingtes Dasein mit unbändigem Elan. Hier gibt es noch kein vorgewusstes Bildgesetz, noch kein Schema verhindert maximal organisches Wachsen, Wuchern. Strichbündelungen, die Figur werden wollen – Formen, die als „Wolken“ lesbar wären. Keine Reihungen, kein Licht und Schatten, keine Räume, die etwas anderes als das Blatt wären. Das Bild ist „Alles“ und „Nicht-Ort“ (non-lieu), die „Erde“ von Grieshabers „Frau Welt“, von Twomblys „The Age of Alexander“. Das Treibende dieser Gebilde, dieser „Flöße zwischen den Bergen“ scheint allein durch den künstlerischen Antrieb verursacht – parallel zur Natur – sofort wieder vergessen – gar nicht sichtbar, wenn es nicht notiert wäre – unaussprechbar – unbeschreibbar. Form sucht Inhalt nicht umgekehrt.
810
Horst Antes
Sommerbild, 1961.
Tempera
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