Rahmenbild
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867
Georg Baselitz
Das Abgarbild, 1984.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 180.000 Ergebnis:
€ 425.000 (inkl. Käuferaufgeld)
Das Abgarbild. 1984.
Öl auf Leinwand.
Links unten monogrammiert und datiert "17.III.84". Verso signiert, nochmals datiert "17.III.84" und betitelt "das Abgarbild". 130 x 97 cm (51,1 x 38,1 in).
Die großformatigen Gemälde aus dem bis in die 1980er Jahre reichenden Frühwerk des Künstlers gelten auf dem internationalen Auktionsmarkt als seine gefragtesten Arbeiten.
Die Arbeit wurde vom Atelier Georg Baselitz mündlich bestätigt. Wir danken dem Atelier für die freundliche Beratung.
PROVENIENZ: Galerie Michael Werner, Köln.
Galerie Neher, Essen.
Privatsammlung Hamburg (1988 vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Deutsche Kunst im 20. Jahrhundert, Galerie Neher, Essen, Bd. 2, 1987, S. 16/17, mit Abb.
Blickpunkte Deutscher Kunst im 20. Jahrhundert, Galerie Neher, Essen 12.11.1988-7.1.1989, S. 18/19, mit Abb.
Gegenwart Ewigkeit. Spuren des Transzendenten in der Kunst unserer Zeit, Martin-Gropius-Bau, Berlin 7.4.1990-24.6.1990, S. 135, Abb. 7 (auf dem Rahmen mit dem Etikett).
"Mit ihm (dem Abgarkopf) habe ich mich beschäftigt, als ich auf meinen Bildern plötzlich etwas machte, was ich bis dahin noch nicht gemacht hatte, als ich einen Kopf malte, der ebenso groß war wie die Leinwand, und als ich bemerkte, dass der Kopf keine Körperkontur hat, kein Körpervolumen, sondern flach ist und dieses Flache übertreibt, indem er also überlebensgroß ist, indem die Nase die Mitte des Bildes war, indem eine Teilung auftaucht zwischen der rechten und der linken Gesichtshälfte und diese Teilung unterstrichen wurde durch konträre Farben." (Baselitz, zit. nach: Ausst.-Kat. Kunsthalle Bielefeld, Georg Baselitz - Vier Wände, hrsg. v. Ulrich Weisner, Bielefeld 1985, S. 14).
Öl auf Leinwand.
Links unten monogrammiert und datiert "17.III.84". Verso signiert, nochmals datiert "17.III.84" und betitelt "das Abgarbild". 130 x 97 cm (51,1 x 38,1 in).
Die großformatigen Gemälde aus dem bis in die 1980er Jahre reichenden Frühwerk des Künstlers gelten auf dem internationalen Auktionsmarkt als seine gefragtesten Arbeiten.
Die Arbeit wurde vom Atelier Georg Baselitz mündlich bestätigt. Wir danken dem Atelier für die freundliche Beratung.
PROVENIENZ: Galerie Michael Werner, Köln.
Galerie Neher, Essen.
Privatsammlung Hamburg (1988 vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Deutsche Kunst im 20. Jahrhundert, Galerie Neher, Essen, Bd. 2, 1987, S. 16/17, mit Abb.
Blickpunkte Deutscher Kunst im 20. Jahrhundert, Galerie Neher, Essen 12.11.1988-7.1.1989, S. 18/19, mit Abb.
Gegenwart Ewigkeit. Spuren des Transzendenten in der Kunst unserer Zeit, Martin-Gropius-Bau, Berlin 7.4.1990-24.6.1990, S. 135, Abb. 7 (auf dem Rahmen mit dem Etikett).
"Mit ihm (dem Abgarkopf) habe ich mich beschäftigt, als ich auf meinen Bildern plötzlich etwas machte, was ich bis dahin noch nicht gemacht hatte, als ich einen Kopf malte, der ebenso groß war wie die Leinwand, und als ich bemerkte, dass der Kopf keine Körperkontur hat, kein Körpervolumen, sondern flach ist und dieses Flache übertreibt, indem er also überlebensgroß ist, indem die Nase die Mitte des Bildes war, indem eine Teilung auftaucht zwischen der rechten und der linken Gesichtshälfte und diese Teilung unterstrichen wurde durch konträre Farben." (Baselitz, zit. nach: Ausst.-Kat. Kunsthalle Bielefeld, Georg Baselitz - Vier Wände, hrsg. v. Ulrich Weisner, Bielefeld 1985, S. 14).
Das Motiv des Abgarkopfes zählt zu einer kleinen Serie ähnlicher, ebenfalls 1984 entstandener Abgarbilder, in denen Baselitz uns das Antlitz Christi in der für sein malerisches Werk seit 1969 charakteristischen Weise auf dem Kopf stehend gegenüberstellt. Anfang der 1980er Jahre liefert ihm die frühchristliche Kunst wichtige Impulse, weniger wegen ihrer ikonografischen Inhalte, als vielmehr wegen ihrer Auseinandersetzung mit dem Ursprung des Bildes an sich. In diesem Kontext setzt sich der Künstler neben dem Christusbild auch mit christlichen Bildthemen wie "Kreuzigung" oder "Die heilige Veronika mit dem Schweißtuch" intensiv auseinander. Wie das Sudarium der heiligen Veronika gilt auch das Abgarbild als ein "Vera ikon" - ein wahres, nicht von Menschenhand gemachtes Abbild Christi. Die Abgarlegende handelt von der Heilung Abgars V. von Edessa durch ein Tuch mit dem Abdruck des Antlitzes Christi, welches heute vom Vatikan als die älteste bekannte Darstellung von Jesus Christus angesehen wird. Das Abbild gilt darüber hinaus als "Acheiropoieton“, ein nicht von Menschenhand geschaffenes Bild, und wird von Baselitz als eine Art Ursprungsmythos der Malerei aufgegriffen sowie als eigener Bildtypus ausgeformt. Seine formale Reduktion auf die wesentlichen, lediglich summarisch, als dynamische Pinselhiebe ausgeformten Bestandteile des Gesichtes erinnern an Jawlenskys berühmte Meditationen, die der Künstler aus seinen Christusköpfen in zunehmender, bis hin zum Bildkürzel gesteigerter Abstraktion in kleinem Format weiterentwickelt hat (vgl. Abb.). Baselitz' monumentales Gemälde "Abgarkopf" arbeitet virtuos und spielerisch mit der kunsthistorischen Tradition des Christusbildes und führt diese Tradition um das Ursprungsbild der Kunst in die Moderne fort: Indem Baselitz das Abbild Christi seiner eigenen künstlerischen Bildsprache unterwirft und es nicht nur großformatig, sondern auf dem Kopf stehend präsentiert, bricht er zugleich aufs Deutlichste mit der bestehenden Tradition und schafft auf diese Weise eine visuelle Manifestation seiner künstlerischen Progressivität und epochalen kunsthistorischen Bedeutung.
867
Georg Baselitz
Das Abgarbild, 1984.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 180.000 Ergebnis:
€ 425.000 (inkl. Käuferaufgeld)
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