Auktion: 460 / Contemporary Art am 09.12.2017 in München Lot 728

 

728
Armin Boehm
Mondstadt II, 2003.
Acryl auf Leinwand
Schätzung:
€ 3.000
Ergebnis:
€ 7.875

(inkl. Käuferaufgeld)
Mondstadt II. 2003.
Acryl auf Leinwand.
Verso signiert, datiert, betitelt und mit Richtungspfeil versehen. 200 x 250 cm (78,7 x 98,4 in).
[SK].

"Zeigen, was versteckt ist. Das ist ja auch das Prinzip von Boehms Interieurs und Landschaften. Die Aura eines Ortes malen, Oberflächen und Formen mit Ahnungen und versteckter Bedeutung aufladen. Die Formensprache der Moderne, so erinnert Boehm, zielte ursprünglich gar nicht auf den kalten Funktionalismus, den wir heute mit ihr verbinden. 'Die Moderne ist doch mit einem unglaublichen Idealismus und einem wahnsinnigen spirituellen und metaphysischen Gehalt aufgebrochen!' Kasimir Malewitschs 'Schwarzes Quadrat' war eben nicht Grafik, sondern eine neue Weltanschauung. Und viele der frühen Arbeiten im Westen waren vom esoterischen Fieber der Jahrhundertwende erfasst; allen voran Kandinsky, der eben nicht nur Linie und Form, sondern die kosmische Harmonie nach der Lehre Rudolf Steiners ins Bild setzen wollte. Die Nachkriegszeit hat sich bemüht, die heroische Moderne von diesen zweifelhaften Spuren der Irrationalität zu reinigen. Jetzt, so scheint es, hakt sich nicht nur Armin Boehm, sondern eine ganze neue Generation bei ihrer Archäologie der Moderne wieder an genau diesem Teil der Geschichte fest. Nicht, weil plötzlich alle esoterisch geworden wären. Sondern, weil sie fasziniert sind von der schieren Möglichkeit, überhaupt Metaphysik mit Modernität gemeinsam zu denken." (Elke Buhr, Grüßt mir das Jenseits, in: Monopol, Berlin, 4. April 2009).



728
Armin Boehm
Mondstadt II, 2003.
Acryl auf Leinwand
Schätzung:
€ 3.000
Ergebnis:
€ 7.875

(inkl. Käuferaufgeld)