Auktion: 459 / Klassische Moderne I am 09.12.2017 in München Lot 671

 

671
Emil Nolde
Rittersporn und Dahlien, Um 1935/1940.
Aquarell
Schätzung:
€ 80.000
Ergebnis:
€ 212.500

(inkl. Käuferaufgeld)
Rittersporn und Dahlien. Um 1935/1940.
Aquarell.
Rechts unten signiert. Verso mit dem ehemaligen Sammlungsstempel der Nolde-Stiftung. Auf Japanbütten. 45,5 x 34 cm (17,9 x 13,3 in) , blattgroß.

Mit einer Fotoexpertise von Prof. Dr. Manfred Reuther, Klockengries, 10. Mai 2017.

PROVENIENZ: Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde.
Joachim von Lepel, Seebüll.
Privatsammlung (in den 1950er Jahren vom Vorgenannten erworben).

"Ich möchte so gern, dass meine Bilder mehr sind, keine zufällige schöne Unterhaltung, nein, dass sie heben und bewegen und dem Besucher einen Vollklang vom Leben und menschlichen Sein geben."
Emil Nolde

Wer einmal den Norden Deutschlands bereist hat, wird ob der Blumenfülle in den Hausgärten erstaunt sein. Erwartet man doch in der von Wind und Regen beherrschten Landschaft eine eher karge Flora. Doch die feuchte Seeluft scheinen Blumen zu mögen, und so ist der Blumengarten, den Emil Nolde zusammen mit seiner Frau Ada auf Seebüll anlegte, längst zu einer bestaunten Legende geworden, immer im Wetteifer mit den Werken des Meisters, der in diesem Garten die schönsten Anregungen für seine berühmten Aquarelle gefunden hat. Weniger an der botanischen Bestimmung interessiert, hat Emil Nolde die Blume, besser die Blüte als solche zum Bildgegenstand erhoben und ihr in einer farblichen Intensität jene Bedeutung gegeben, die weit über das rein Botanische hinausgeht. Noldes Blüten sind Kinder einer Sehnsucht nach Vollkommenheit der Farbe, die so in ihrer eigentlichen Bestimmung wirken kann. Sie dominiert das Bildgeschehen, ist Ausdruck einer emphatischen Begeisterung für das reine Naturerlebnis, das Nolde für seine Zwecke nutzt, um es auf eine sehr eigene, unverwechselbare Art zu visualisieren. [KD]



671
Emil Nolde
Rittersporn und Dahlien, Um 1935/1940.
Aquarell
Schätzung:
€ 80.000
Ergebnis:
€ 212.500

(inkl. Käuferaufgeld)