56
Franz von Stuck
Iphigenie auf Tauris, Ca. 1890.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 80.000 Ergebnis:
€ 100.000 (inkl. Käuferaufgeld)
Iphigenie auf Tauris. Ca. 1890 er Jahre.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert. 84 x 123 cm (33 x 48,4 in).
Auf der umgeschlagenen Leinwand mit zwei schwer leserlichen Zollstempeln (BRD). Im originalen Künstlerrahmen von Hans Irlbacher, München (verso mit dem Etikett). [CB].
PROVENIENZ: Galerie Neupert, Zürich (verso auf dem Keilrahmen mit dem Etikett und Nr. "148").
Privatsammlung Schweiz.
Europäische Privatsammlung.
"Bei der Wahl meiner Stoffe gehe ich darauf aus, nur das Rein-Menschliche, das Ewig-Gültige zu machen."
Franz von Stuck, zit. nach: Ausst.-Kat. Sünde und Secession. Franz von Stuck in Wien, Wien 2016, S. 90.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert. 84 x 123 cm (33 x 48,4 in).
Auf der umgeschlagenen Leinwand mit zwei schwer leserlichen Zollstempeln (BRD). Im originalen Künstlerrahmen von Hans Irlbacher, München (verso mit dem Etikett). [CB].
PROVENIENZ: Galerie Neupert, Zürich (verso auf dem Keilrahmen mit dem Etikett und Nr. "148").
Privatsammlung Schweiz.
Europäische Privatsammlung.
"Bei der Wahl meiner Stoffe gehe ich darauf aus, nur das Rein-Menschliche, das Ewig-Gültige zu machen."
Franz von Stuck, zit. nach: Ausst.-Kat. Sünde und Secession. Franz von Stuck in Wien, Wien 2016, S. 90.
Franz von Stuck hegt eine tiefe Faszination für die Antike und die griechische Mythologie. Nicht die Beschwörung der klassischen Vergangenheit steht für ihn dabei im Mittelpunkt, vielmehr interessiert ihn die Mythologie als Vehikel, um menschliche Charakterzüge und Emotionen auszudrücken. Mehrfach wählt Stuck für diese Darstellung mythologischer Themen eine bühnenhafte Komposition, die an eine Theateraufführung der griechischen Tragödien erinnert. Eine fast identische Bildanlage wie das hier angebotene Gemälde "Iphigenie auf Tauris" zeigt der "Bacchantenzug" aus dem Jahr 1897, lediglich in seitenverkehrter Ausführung mit den dunklen Bäumen des Hains auf der rechten Bildseite (vgl. Voss 159).
Mit "Iphigenie auf Tauris" stellt Stuck die Szene dar, als Iphigenie von ihrem Vater Agamemnon, dem König von Mykene, der Göttin Artemis geopfert werden soll. Im letzten Moment jedoch wird sie von Artemis gerettet und zur ihrer Hohepriesterin ernannt. Iphigenie ist auf der Darstellung zweifellos in eine Aura des Erotischen gehüllt, wie es in nahezu allen mythologischen Motiven Stucks zu finden ist. Denn dem Künstler geht es letztendlich gar nicht so sehr um die ursprüngliche Bedeutung der Geschichte, um die Macht der Götter oder die moralische Frage von Richtig oder Falsch, als vielmehr um das seinerzeit aktuelle Thema der Beziehung zwischen den Geschlechtern und der Frau als Verführerin. Beeinflusst durch die damals allseits präsente Thematik der "femme fatale" der Symbolisten, sieht auch Franz von Stuck in der Frau oft ein gefährliches, unabhängiges und räuberisches Wesen. Dies wird vor allem in seinen Darstellungen der Sphinx deutlich (vgl. Ketterer Kunst, München, Auktion 435, 25. November 2016, Lot 93), aber auch auf dem Gemälde "Iphigenie auf Tauris" ist diese Sichtweise deutlich erkennbar. Während sich Iphigenie vordergründig als Opfer der Artemis hingibt, ist ihre Pose ebenso Ausdruck sexueller Ekstase, ihre Macht über das andere, männliche Geschlecht wird durch die hohlen Masken am Baum und auf dem Boden neben dem Altar symbolisiert.
Mit "Iphigenie auf Tauris" stellt Stuck die Szene dar, als Iphigenie von ihrem Vater Agamemnon, dem König von Mykene, der Göttin Artemis geopfert werden soll. Im letzten Moment jedoch wird sie von Artemis gerettet und zur ihrer Hohepriesterin ernannt. Iphigenie ist auf der Darstellung zweifellos in eine Aura des Erotischen gehüllt, wie es in nahezu allen mythologischen Motiven Stucks zu finden ist. Denn dem Künstler geht es letztendlich gar nicht so sehr um die ursprüngliche Bedeutung der Geschichte, um die Macht der Götter oder die moralische Frage von Richtig oder Falsch, als vielmehr um das seinerzeit aktuelle Thema der Beziehung zwischen den Geschlechtern und der Frau als Verführerin. Beeinflusst durch die damals allseits präsente Thematik der "femme fatale" der Symbolisten, sieht auch Franz von Stuck in der Frau oft ein gefährliches, unabhängiges und räuberisches Wesen. Dies wird vor allem in seinen Darstellungen der Sphinx deutlich (vgl. Ketterer Kunst, München, Auktion 435, 25. November 2016, Lot 93), aber auch auf dem Gemälde "Iphigenie auf Tauris" ist diese Sichtweise deutlich erkennbar. Während sich Iphigenie vordergründig als Opfer der Artemis hingibt, ist ihre Pose ebenso Ausdruck sexueller Ekstase, ihre Macht über das andere, männliche Geschlecht wird durch die hohlen Masken am Baum und auf dem Boden neben dem Altar symbolisiert.
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Franz von Stuck
Iphigenie auf Tauris, Ca. 1890.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 80.000 Ergebnis:
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