4
Wilhelm von Kobell
Reiter vor München, 1830.
Aquarell
Schätzung:
€ 15.000 Ergebnis:
€ 40.000 (inkl. Käuferaufgeld)
Reiter vor München. 1830.
Aquarell.
Rechts unten signiert und datiert. Auf Velin. 19,8 x 23,9 cm (7,7 x 9,4 in) , blattgroß.
[CB].
Wir danken Frau Dr. Claudia Valter, Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg, für die wissenschaftliche Beratung.
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland (seit ca. drei Generationen in Familienbesitz).
"Jeder Augenblick, den er anders als mit Pinsel und Farben durchlebt, ist für ihn ein Verlust."
Egid Kobell über seinen Bruder Wilhelm Kobell, in einem Brief an den gemeinsamen Bruder Innocenz Kobell am 4. Februar 1794, zit. nach: Ausst.Kat. Wilhelm von Kobell (1766-1853). Meister des Aquarells, Museum Georg Schäfer, Schweinfurt 2006, S. 10.
Aquarell.
Rechts unten signiert und datiert. Auf Velin. 19,8 x 23,9 cm (7,7 x 9,4 in) , blattgroß.
[CB].
Wir danken Frau Dr. Claudia Valter, Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg, für die wissenschaftliche Beratung.
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland (seit ca. drei Generationen in Familienbesitz).
"Jeder Augenblick, den er anders als mit Pinsel und Farben durchlebt, ist für ihn ein Verlust."
Egid Kobell über seinen Bruder Wilhelm Kobell, in einem Brief an den gemeinsamen Bruder Innocenz Kobell am 4. Februar 1794, zit. nach: Ausst.Kat. Wilhelm von Kobell (1766-1853). Meister des Aquarells, Museum Georg Schäfer, Schweinfurt 2006, S. 10.
Nach Jahren der Schlachtenmalerei wendet sich Wilhelm von Kobell in den 1820er und 1830er Jahren wieder Motiven aus dem alltäglichen Leben zu, wie er sie bereits um 1800 darstellte. Er entwickelt jedoch mit der Zeit mehr und mehr einen neuen Bildtypus, für den er heute in erster Linie bekannt ist, das sogenannte "Begegnungsbild". Laut Siegfried Wichmann, der 1966 diesen Begriff prägte, handelt es sich dabei um eine Gruppe von Menschen, die sich auf einem Weg vor einer weiten Landschaft mit niedrigem Horizont begegnen. Kobell verwendet dafür ein einheitliches Kompositionsschema, das er mit immer wieder neu kombinierten Einzelelementen fantasievoll variiert. Dabei entsteht ein starker Kontrast aus der Nahsicht der Vordergrundszene mit der weiten Fernsicht und der schmalen Horizontsilhouette. Nur wenige kleine Staffagefiguren oder Landschaftselemente beleben den verbindenden Mittelgrund.
Besonders reizvoll zeigt Kobell dieses Motiv auf dem hier angebotenen Blatt, auf dem er die kleine Personengruppe vor der charakteristischen Stadtsilhouette Münchens wiedergibt. Als Standpunkt wählt er die Föhringer Terrasse am rechten Isarufer nördlich von München. Links ist das Dorf Bogenhausen mit dem Kirchlein St. Georg auf dem Hochufer zu sehen, dahinter sind die Umrisse der Alpenkette zu erkennen. Rechts von den Reitern ragen die Doppeltürme und das hohe Dach der Frauenkirche auf, daneben die Kuppel der Theatinerkirche. Die Hauptszene des Blattes zeigt die Begegnung dreier Reiter mit unterschiedlichen Pferden. Kobell legt dabei als Experte für Schlachtenmalerei besonderen Wert auf die detailgenaue anatomische Darstellung der Pferde. Der abgestiegene linke Reiter hantiert an einem Bündel am Sattel, der mittlere hält eine erlegte Schnepfe in die Höhe. Anders als bei zahlreichen Begegnungsbildern ist hier aufgrund des Blickkontaktes und der Handlungen intensive Kommunikation - vermutlich Verkaufsverhandlungen um die tote Schnepfe - zwischen den drei Reitern auszumachen. Nahezu alle Einzelmotive des Blattes finden sich in variierten Kombinationen auch auf anderen Arbeiten Kobells. Der Mann mit dem erlegten Vogel ist sowohl auf dem Aquarell "Jäger mit Beute" der Sammlung Georg Schäfer, Schweinfurt, wiederzuerkennen (Wichmann 1239) als auch bei dem Werk "Rückkehr von der Jagd" in der Albertina in Wien (Wichmann 1500). Die im Mittelgrund platzierte kleine Figurengruppe mit Frau, Kind und Hund kehrt ebenso wie die pflügenden Bauern unzählige Male in Kobells Arbeiten wieder. Auch die Blickrichtung von der Föhringer Terrasse Richtung München zählt zu den beliebten Standpunkten Kobells (vgl. Wichmann 1324).
Besonders reizvoll zeigt Kobell dieses Motiv auf dem hier angebotenen Blatt, auf dem er die kleine Personengruppe vor der charakteristischen Stadtsilhouette Münchens wiedergibt. Als Standpunkt wählt er die Föhringer Terrasse am rechten Isarufer nördlich von München. Links ist das Dorf Bogenhausen mit dem Kirchlein St. Georg auf dem Hochufer zu sehen, dahinter sind die Umrisse der Alpenkette zu erkennen. Rechts von den Reitern ragen die Doppeltürme und das hohe Dach der Frauenkirche auf, daneben die Kuppel der Theatinerkirche. Die Hauptszene des Blattes zeigt die Begegnung dreier Reiter mit unterschiedlichen Pferden. Kobell legt dabei als Experte für Schlachtenmalerei besonderen Wert auf die detailgenaue anatomische Darstellung der Pferde. Der abgestiegene linke Reiter hantiert an einem Bündel am Sattel, der mittlere hält eine erlegte Schnepfe in die Höhe. Anders als bei zahlreichen Begegnungsbildern ist hier aufgrund des Blickkontaktes und der Handlungen intensive Kommunikation - vermutlich Verkaufsverhandlungen um die tote Schnepfe - zwischen den drei Reitern auszumachen. Nahezu alle Einzelmotive des Blattes finden sich in variierten Kombinationen auch auf anderen Arbeiten Kobells. Der Mann mit dem erlegten Vogel ist sowohl auf dem Aquarell "Jäger mit Beute" der Sammlung Georg Schäfer, Schweinfurt, wiederzuerkennen (Wichmann 1239) als auch bei dem Werk "Rückkehr von der Jagd" in der Albertina in Wien (Wichmann 1500). Die im Mittelgrund platzierte kleine Figurengruppe mit Frau, Kind und Hund kehrt ebenso wie die pflügenden Bauern unzählige Male in Kobells Arbeiten wieder. Auch die Blickrichtung von der Föhringer Terrasse Richtung München zählt zu den beliebten Standpunkten Kobells (vgl. Wichmann 1324).
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Wilhelm von Kobell
Reiter vor München, 1830.
Aquarell
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