Im Mai 1919 wird Feininger Formmeister für Grafik am Bauhaus in Weimar. Er erkundet die Umgebung von Weimar und hält das Gesehene in Skizzen fest. So entdeckt er auch die Kirche von Possendorf im Süden der Stadt. Unsere Skizze ist interessant, da er hier die Hauptcharakteristika der Kirche, den massiven Turm, der sich über das großflächige Dach erhebt, schon akzentuiert wiedergibt. Ein Jahr vor seinem Tod wendet Feininger sich nochmals der Possendorfer Sizze zu: Es entsteht eine Tuschfederzeichnung der Kirche von Possendorf im neuen grafischen Stil. Die Erinnerungen und zeichnerischen Notizen "nach der Natur" der Weimarer Jahre sind ihm bis zum Lebensende hin immer wieder eine Quelle der Inspiration. [EH]