Auktion: 446 / Kunst des 19. Jahrhunderts am 24.05.2017 in München Lot 191

 

191
Wilhelm Krieger
Hasengruppe (Kaninchengruppe), 1907.
Bronze
Schätzung:
€ 2.000
Ergebnis:
€ 6.500

(inkl. Käuferaufgeld)
Hasengruppe (Kaninchengruppe). 1907.
Bronze, braun patiniert.
Vgl. Krieger 033 (185). Auf der Plinthe mit dem Namenszug des Künstlers. Ca. 23,5 x 19 x 17 cm (9,2 x 7,4 x 6,6 in).
Posthumer Guss. [CB].

Wir danken Herrn Dr. Martin H. Schmidt, Kronberg, für die freundliche Auskunft.

PROVENIENZ: Privatbesitz Nordrhein-Westfalen.

AUSSTELLUNG: Internationale Kunst-Ausstellung des Vereins bildender Künstler Münchens e. V., "Secession", im königlichen Kunstausstellungsgebäude am Königsplatz, 1. Juni bis Ende Oktober 1907, Kat.-Nr. 233 (anderes Exemplar).

LITERATUR: Vgl. Hajo Krieger und Martin H. Schmidt (Hrsg.), Wilhelm Krieger - Tierbildhauer. Katalog der bekannten Werke, Neustadt/Aisch 2014, S. 16 und 82.

Wilhelm Krieger wird 1877 auf Norderney geboren und gelangt über einige Stationen um 1900 nach München. Hier besucht er wohl nur wenige Wochen die Königliche Kunstgewerbeschule in der Luisenstraße und arbeitet anschließend als freischaffender, autodidaktischer Künstler. Zunächst habe er sich "durchgelandschaftert", wie Krieger selbst es nannte, sich also mit kleinen Landschaften und Auftragsporträts seinen Lebensunterhalt verdient. 1903 gründet er dann mit einem Kollegen die Firma Zierhut & Krieger, die erfolgreich kunstgewerbliche Erzeugnisse vertreibt. Das Geschirr und die Zierobjekte werden von Krieger selbst entworfen und auch ausgeführt. Positive Resonanz erhält er sowohl auf nationalen als auch internationalen Messen und Gewerbeausstellungen sowie in Fachzeitschriften. Krieger zeigt großes Talent für die Bearbeitung von Metalloberflächen und plastisches Gestalten. Über das Kunsthandwerk gelangt der tierliebe Künstler so zum Modellieren von Tierfiguren, schließlich zum Bronzeguss mit anschließendem Ziselieren und Patinieren.
"Unmittelbar mit seinem ersten Versuch Mitglied einer Künstlervereinigung zu werden, landet er einen großen Achtungserfolg. Das, worum andere einheimische Münchner Künstler jahrelang erfolglos kämpften, gelang Wilhelm Krieger problemlos. Mit seiner dreiteiligen 'Hasengruppe' gelang ihm 1907 auf Anhieb der Sprung in die Ausstellung der Münchner Sezession. Der Prinzregent erwarb tatsächlich die erste Ausführung, und - es glich einem Wunder - 12 Kopien seiner Bronzegruppe wurden noch währen der Ausstellung geordert. Als ordentliches Mitglied beschickte Krieger die Ausstellungen der Sezession fortan nahezu jährlich und mit anhaltendem Erfolg. Gleichzeitig suchte er den Kontakt zu reproduzierenden Firmen, die seine einmal geschaffenen Tierbildwerke in unterschiedlichsten Materialien - Steingut, Porzellan, Metall - mehrfach ausformten und ihrem Publikum zum Kauf anboten." (Martin H. Schmidt, in: Hajo Krieger und Martin H. Schmidt (Hrsg.), Wilhelm Krieger - Tierbildhauer. Katalog der bekannten Werke, Neustadt a. d. Aisch 2014, S. 16)



191
Wilhelm Krieger
Hasengruppe (Kaninchengruppe), 1907.
Bronze
Schätzung:
€ 2.000
Ergebnis:
€ 6.500

(inkl. Käuferaufgeld)