855
André Butzer
Ohne Titel, 2013.
Tempera
Schätzung:
€ 7.500 Ergebnis:
€ 30.000 (inkl. Käuferaufgeld)
Ohne Titel. 2013.
Tempera auf Leinwand.
Verso signiert und datiert. 100 x 100 cm (39,3 x 39,3 in).
[EL].
PROVENIENZ: Privatsammlung Schweiz.
Tempera auf Leinwand.
Verso signiert und datiert. 100 x 100 cm (39,3 x 39,3 in).
[EL].
PROVENIENZ: Privatsammlung Schweiz.
André Butzer rechnet zu den vielversprechenden Figuren der post-konzeptuellen Kunst der Gegenwart. 23-jährig wird er Mitglied der "Akademie Isotrop", einer Gruppe junger, avantgardistischer Künstler mit Sitz in Hamburg (bis 2000). Er gehört auch zu den Herausgebern der Künstlerzeitschrift "Isotrops". Zusammen mit Björn Dahlem hebt André Butzer zudem im Jahr 2001 das "Institut für SDI-Traumforschung" aus der Taufe. Als Maler zeigt Butzer, dass er mit völlig verschiedenen Stillagen virtuos umzugehen versteht. Das Œuvre gliedert sich in zwei Komplexe, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber gleichermaßen überzeugen. Zunächst gibt es Werke, die Butzer selbst mit dem Terminus "Science-Fiction-Expressionismus" belegt. Kraftvolle Farbigkeit, hohe Ausdrucksstärke und ein Changieren zwischen Figuration und Abstraktion kennzeichnen die Arbeiten, die an den Neoexpressionismus der 1980er Jahre anknüpfen. Butzer selbst sieht Künstler wie Henri Matisse, Friedrich Hölderlin, Henry Ford und den Comic-Großmeister Walt Disney als Anreger. Doch André Butzer beherrscht auch einen gänzlich anderen Stil: die geometrische Abstraktion. Reduzierte, stark vereinfachte Formgebilde vereinen sich dabei mit gestischem Duktus und einheitlichen Farbflächen zu ansprechenden Kompositionen. Die seit 2004 entstehenden geometrischen Arbeiten Butzers gehen dabei an die Grenzen des Mediums Malerei und sind Ausdruck eines ganz persönlichen, künstlerischen Universums, das auf die schrittweise Dekonstruktion der Welt zielt. Drastisch verfolgt der Künstler diesen Ansatz ab 2010, dem Beginn der "Nasaheim-Bilder" oder kurz "N-Bilder", zu denen auch unser Werk gehört. Das Nasaheim entsteht im Denken des Künstlers als fiktionaler, unerreichbar im All gelegener Ort, in dem alle Widersprüche und Störungen der Welt in einem geklärten und ausgewogenen Bild zum Ausgleich kommen. Damit stellen auch die in den Bildern vorkommenden Dualitäten zwischen Schwarz und Weiß, Streifen und Quadrat, Bildfläche und Bildfeld eigentlich keine Gegensätze dar. Es geht um den einheitlichen Zusammenklang, die versöhnende Bildeinheit, wie Butzer in einem Interview selbst sagt: "Ich lehne es ab 'schwarzweiße Bilder' zu sagen. Ich kann das gar nicht aussprechen, das hört sich an wie Graphikdesign. Das Gegenteil ist der Fall, da ist kein Kontrast und kein Design, kein Schwarzweiß. Ich sehe etwas einheitlich Tönendes. Über Horizontal-Vertikal denke ich nie nach und habe weder Schwarz noch Weiß im Kopf. Das sind dualistische Kategorien, die ich nicht sehe. Ich sehe nur Farbe." (zit. nach. Ausst.Kat. André Butzer, Kunstverein Reutlingen, 13.12.2015 - 28.02.2016, Reutlingen 2016, o.S.) Die Bilder sind nicht als serielle Reihung zu verstehen, sondern als Teile einer Typologie. Jedes N-Bild ist in seiner Anlage der Felder, der Länge und Breite der Streifen und dem Farbauftrag individuell gestaltet, ein Unikat. Die Malereien von André Butzer, der auch als N-Hölderlin, Henry Butzer oder Calvin Cohn an die Öffentlichkeit tritt, werden in jüngerer Zeit vermehrt auf Einzelausstellungen gezeigt. André Butzer lebt und arbeitet in Rangsdorf bei Berlin.
855
André Butzer
Ohne Titel, 2013.
Tempera
Schätzung:
€ 7.500 Ergebnis:
€ 30.000 (inkl. Käuferaufgeld)
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