Auktion: 441 / Contemporary Art am 11.06.2016 in München Lot 845

 

845
Helene Appel
Netz, 2011.
Schätzung:
€ 8.000
Ergebnis:
€ 11.875

(inkl. Käuferaufgeld)
Netz. 2011.
Öl auf ungrundierter Leinwand.
Verso signiert und datiert. Auf dem Keilrahmen bezeichnet und mit Richtungspfeil. 219,5 x 135,5 cm (86,4 x 53,3 in).
[FS].

PROVENIENZ: Galerie Campana, Berlin.

AUSSTELLUNG: Helene Appel, Mönchehaus Museum Goslar, Goslar, 30.9.2011-15.1.2012 (Ausst.-Kat. S. 41).

Hélène Appel ist eine der vielversprechendsten Figuren der Gegenwartskunst und feiert in jüngster Zeit große Erfolge. Nach ihrem Studium in Hamburg und London, arbeitet die Künstlerin an ihren hyperrealistischen Gemälden vor allem in Berlin. In ihren gedanklich tief durchdrungenen und technisch virtuosen Werken eröffnet Hélène Appel neue Sichtweisen auf Gegenstände des täglichen Lebens. Sie wählt betont "nichtige" Motive wie Reiskörner und Blattsalate, Fischernetze und Äste, Plastikfolien und Klebebänder, die sie in vertrauter Draufsicht und in realistischen Größenverhältnissen darstellt. Appel erfasst ihre Bildgegenstände mit großer Präzision, stets hochgradig realistisch, ohne jedoch Wirklichkeit zu imitieren. Die Künstlerin spielt dabei mit verschiedenen Genres, vom künstlerischen Illusionismus eines Stilllebens bis hin zur Betonung der flachen Endlichkeit der Bildoberfläche der Minimal Art. Auch bei unserem Werk "Netz" (2011) erscheint das spinnwebartig feine Netz zunächst wie auf die ungrundierte Leinwand aufgeklebt. Erst auf den zweiten Blick eröffnet sich der virtuose malerische Illusionismus mit dem jede einzelne Faser, in verschiedenen Drapierungen und Verknotungen erfasst und auf die flache Leinwand positioniert ist. Die raue Struktur des Bildgrundes erweckt dabei den Anschein von Sand oder Stein, auf dem das Netz ausgebreitet ist. Die Bilder von Hélène Appel bestechen durch ihre reine, meisterliche Malerei. Alles Dargestellte scheint nahezu greif- und fühlbar, die optische Qualität der Bilder wird erweitert durch eine illusionistisch-haptische. Die Bilder Appels werden damit zur modernen Version eines trompe l\u146 oeil\u145 s, einer Augentäuschermalerei, die vor allem seit der Renaissance und dem Barock durch die spannungsvolle Verwischung der Grenze zwischen Fiktion und Realität durch die Kunst als Beweis für die Meisterhaftigkeit des Künstlers dient. Für ihre charakteristischen, gedanklich und ästhetisch gleichermaßen überzeugenden Malereien erhält Hélène Appel im neuen Jahrtausend mehrere Förderungen und Auszeichnungen. Ihre Arbeiten werden in zahlreichen internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen in namhaften Häusern für zeitgenössische Kunst gezeigt und finden Eingang in mehrere Sammlungen. Darunter eine Einzelausstellung im Mönchehaus Museum in Goslar (2011), in dem auch unser Werk zu sehen ist. Hélène Appel lebt und arbeitet in Berlin.



845
Helene Appel
Netz, 2011.
Schätzung:
€ 8.000
Ergebnis:
€ 11.875

(inkl. Käuferaufgeld)