Auktion: 440 / Contemporary Art am 10.12.2016 in München Lot 688

 

688
Katharina Grosse
This is not my cat (medium disk #2), 2007.
Plastik
Schätzung:
€ 18.000
Ergebnis:
€ 25.000

(inkl. Käuferaufgeld)
This is not my cat (medium disk #2). 2007.
Plastik. Acrylfarbe, Styropor, Kunstharz und Sperrholz sowie Metall-Wandmontierung.
150 x 150 x 48 cm (59 x 59 x 18,8 in).
Aus der galerieumfassenden Installation "This is not my cat", die Grosse 2007 in der Gow Langsford Gallery in Auckland (Neuseeland) inszeniert. [CB].

PROVENIENZ: Gow Langsford Gallery, Auckland.

AUSSTELLUNG: This Is Not My Cat, Gow Langsford Gallery, Auckland, 5.7.-3.8.2007.

Katharina Grosse ist eine der profiliertesten Malerinnen der internationalen, abstrakten Gegenwartskunst. Die künstlerischen Anfänge der Malerei von Katharina Grosse liegen im Neoexpressionismus der "Jungen Wilden". Schon ab den mittleren 1980er Jahren aber verlässt Katharina Grosse schrittweise die Figuration. Nach kraftvollen Pigmentflecken-Bildern findet sie in der ersten Hälfte der 1990er Jahre zu lasierend aufgetragenen Farbkompositionen mit breiten Pinselstrichen entlang der Bildachsen. 1998 entdeckt Katharina Grosse auch die Arbeit mit der Spritzpistole für ihre Kunst, die sie nun teilweise auch architekturgebunden ausführt. Seit dem Jahrtausendwechsel arbeitet Grosse mit parallelen Linien, die, ebenso wie andere Farbflecken und -spuren, bald auch Objekte überziehen. So auch bei unserer Arbeit "This is not my cat" (2007), einer Halbkugel, deren glatte Oberfläche mit pinken, goldenen und roten Farbbahnen und -flächen überzogen ist. In der installativen Ausstellung in der Gow Langsford Gallery in Auckland (5. Juli - 3. August 2007) geht diese Besprühung auch auf den Boden, die Wände und die Decke über. Im Verbund mit den anderen plastischen Arbeiten, darunter auch Latexballons, die durch die Besprühung in ein durchgehendes Farbnetz eingebunden sind, ergibt sich ein durch unterschiedliche Objektkörpern strukturiertes, symbiotisches Raumgefühl. Herausgelöst aus diesem Komplex, gemahnt das einzelne Objekt einerseits an diesen ephemeren Verbund und löst die imaginative Fortsetzung der Linien und ihrer Verschmelzung mit anderen Farbkomplexen aus. Gleichsam erscheinen uns die ausschnitthaft präsentierten Farbbahnen und-flächen als Fenster in ein parallel existierendes Raumgefüge. Diese Loslösung der Malerei von den klassischen Bildträgern und die Eroberung des Raumes sind charakteristisch für viele Arbeiten von Katharina Grosse. Aber auch die traditionellen Bildträger bleiben Teil ihres Gesamtwerks: Seit 2007 entstehen Leinwände mit erdigen Krusten. Hervorzuheben sind auch die dynamisch-abstrakten Papierarbeiten.
Katharina Grosse ist seit den 1990er Jahren eine international anerkannte und gefeierte Künstlerin. Bereits 1999 erhält sie den Ersten Preis der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken, viele weitere Auszeichnungen folgen - zuletzt der Otto-Ritschl-Kunstpreis 2015 von Wiesbaden. Renommierte internationale Museen zeigen ihre Arbeiten und kaufen Werke der Künstlerin für ihre ständige Sammlung an. Aktuell ist Grosse in einer Ausstellung in den Kunstsammlungen Chemnitz vertreten, die Werke der Berlinischen Akademie der Künste präsentiert (bis November 2016), in der Grosse seit 2010 Mitglied ist. Ebenfalls seit 2010 lehrt die in Berlin lebende und arbeitende Künstlerin zudem als Professorin an der Kunstakademie in Düsseldorf.



688
Katharina Grosse
This is not my cat (medium disk #2), 2007.
Plastik
Schätzung:
€ 18.000
Ergebnis:
€ 25.000

(inkl. Käuferaufgeld)