Rahmenbild
230
Ernst Ludwig Kirchner
Kopf Ludwig Schames, 1918.
Holzschnitt
Schätzung:
€ 35.000 Ergebnis:
€ 41.250 (inkl. Käuferaufgeld)
Kopf Ludwig Schames. 1918.
Holzschnitt.
Dube 330 II (von III). Gercken 896 II (von III). Links unten vertikal signiert. Handdruck. Auf Velin. 56,3 x 25,5 cm (22,1 x 10 in). Papier: 58 x 42,5 cm (22,8 x 16,7 in).
Gedruckt als Jahresgabe für die "Vereinigung für Neue Kunst" in Frankfurt. [CB].
Charaktervolle Darstellung von Kirchners Freund, dem Frankfurter Kunsthändler Ludwig Schames. Dieser Holzschnitt gilt als eines der bedeutendsten Porträts in der Grafik des 20. Jahrhunderts.
Holzschnitt.
Dube 330 II (von III). Gercken 896 II (von III). Links unten vertikal signiert. Handdruck. Auf Velin. 56,3 x 25,5 cm (22,1 x 10 in). Papier: 58 x 42,5 cm (22,8 x 16,7 in).
Gedruckt als Jahresgabe für die "Vereinigung für Neue Kunst" in Frankfurt. [CB].
Charaktervolle Darstellung von Kirchners Freund, dem Frankfurter Kunsthändler Ludwig Schames. Dieser Holzschnitt gilt als eines der bedeutendsten Porträts in der Grafik des 20. Jahrhunderts.
In jenen Jahren der Unruhe entstehen Selbstporträts und Holzschnittbildnisse, die zu den Höhepunkten von Kirchners Œuvre zählen. Ende 1918 zeichnet sich eine leichte psychische und physische Genesung Kirchners ab. In den Schweizer Bergen festigt sich seine nervliche Situation, befreit vom Druck der Kriegsangst und eingebunden in eine bäuerliche Großfamilie auf dem Hof "In den Lärchen". Im Dezember desselben Jahres führt Kirchner dann schließlich im Auftrag des Frankfurter Kunstvereins die Auflage des Porträts des Frankfurter Kunsthändlers Ludwig Schames aus, welches zu den bedeutendsten Holzschnittporträts Kirchners zählt. Die ausdrucksstarke Charakterstudie schafft Kirchner wohl aus der Erinnerung an den von ihm hochgeschätzten Frankfurter Kunsthändler, den er im November 1916 letztmals gesehen hat. Das bärtige Gesicht ist in dynamischen, fast aggressiven Schnitten aus der Holzplatte herausgearbeitet. Seine langgezogene Kontur findet im Hintergrund ihren Widerhall in einer weiblichen Aktskulptur als Hinweis auf die Profession des Dargestellten. Da Kirchner keine Druckpresse zur Verfügung steht, führt er die gesamte Auflage von wohl 180 Exemplaren per Hand mit Reiber und Falzbein aus. Dieser besondere Umstand verleiht jedem einzelnen der im Farbauftrag leicht variierenden Abzüge den Charakter eines Probedruckes, wie ihn keine durch einen professionellen Drucker ausgeführte Auflage besitzen kann. Der Bankier und Kunsthändler Ludwig Schames (1852-1922) veranstaltete in seiner Galerie in Frankfurt am Main vier größere Kirchner-Ausstellungen in den Jahren 1916, 1919, 1920 und 1922. Nach seinem Tod schreibt Kirchner in einem Nachruf: "Das war der Kunsthändler Ludwig Schames, der feine uneigennützige Freund der Kunst und Künstler. In edelster Weise hat er mir und manchem anderen Schaffen und Leben ermöglicht. Wir verlieren in ihm den Menschen, der einzigartig wie ein guter Vater, ein treuer Freund, ein feinsinniger verständnisvoller Förderer der Kunst unserer Zeit war." (veröffentlicht in: Der Querschnitt, Berlin 1922, S. 156. Zitiert nach Gercken, Bd. IV, S. 86).
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Ernst Ludwig Kirchner
Kopf Ludwig Schames, 1918.
Holzschnitt
Schätzung:
€ 35.000 Ergebnis:
€ 41.250 (inkl. Käuferaufgeld)
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