Rahmenbild
20
Fritz von Uhde
Die alte Näherin, 1891.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 20.000 Ergebnis:
€ 23.750 (inkl. Käuferaufgeld)
Die alte Näherin. 1891.
Öl auf Leinwand.
Am linken unteren Bildrand signiert. 61,5 x 43 cm (24,2 x 16,9 in).
Verso auf der Leinwand Künstlerbedarfsstempel. Auf Rahmen und Keilrahmen verschiedene Inventarstempel und Etiketten, u. a. der Bundesrepublik Deutschland sowie der Staatsgalerie Stuttgart. [CB].
PROVENIENZ: Kunsthandlung Rudolf Bangel, Frankfurt am Main, 1893.
Sammlung Martin und Florence Flersheim, Frankfurt am Main (vor 1908).
1938 Zwangsverkauf durch Florence Flersheim über den Kunstsalon Hermes, Frankfurt am Main, erworben vom Sonderauftrag Linz (verso auf dem Keilrahmen mit der Linz-Nr. 216)
1945 Central Collecting Point der Alliierten in München (verso auf dem Zierrahmen mit der Mü-Nr. 8939).
1949 Übergabe an die Bundesrepublik Deutschland, seit 1966 als ständige Leihgabe an die Staatsgalerie Stuttgart (Inv.Nr. L 906).
2010 Restitution an die Erben von Florence Flersheim.
Christie's, London, 8. Dezember 2010, Lot 317.
Norddeutsche Privatsammlung.
AUSSTELLUNG: Ausstellung im Kunstsalon Hermes, Frankfurt am Main, 1903 (vgl. Die Kunst für Alle 18, 1902/03, S. 342).
Deutsche Malerei in den letzten 50 Jahren. Neue Staatsgalerie München 1924, 3. Kat.-Fassung: Kat.-Nr. 299, S. 45 (mit sw-Abb. sowie mit Angabe Slg. Martin Flersheim).
Von Liebermann zu Kollwitz, Von-der-Heydt-Museum Wuppertal 1977, Kat.-Nr. 73.
Fritz von Uhde. Vom Realismus zum Impressionismus, Kunsthalle Bremen und Museum der Bildenden Künste Leipzig 1998/99, Kat.-Nr. 43.
LITERATUR: Fritz von Ostini, Uhde, Bielefeld/Leipzig 1902, S. 112 (sw-Abb. 104).
Hans Rosenhagen, Uhde. Des Meisters Gemälde in 285 Abbildungen, Stuttgart und Leipzig 1908, S. 108 (mit Abb. sowie Angabe Slg. Martin Flersheim).
Staatsgalerie Stuttgart: Neuerwerbungen 1966, Gemälde. In: Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in Baden-Württemberg 4, 1967, S. 181.
Anne Mochon, Fritz von Uhde and Plein-Air Painting in Munich 1880-1900 (Diss. Yale University New Haven 1973), Michigan 1974, S. 198.
Ausst.-Kat. 'Paris bezauberte mich..'. Käthe Kollwitz und die französische Moderne, Käthe Kollwitz Museum, Köln, 2010, S. 41 (Abb. 37).
Öl auf Leinwand.
Am linken unteren Bildrand signiert. 61,5 x 43 cm (24,2 x 16,9 in).
Verso auf der Leinwand Künstlerbedarfsstempel. Auf Rahmen und Keilrahmen verschiedene Inventarstempel und Etiketten, u. a. der Bundesrepublik Deutschland sowie der Staatsgalerie Stuttgart. [CB].
PROVENIENZ: Kunsthandlung Rudolf Bangel, Frankfurt am Main, 1893.
Sammlung Martin und Florence Flersheim, Frankfurt am Main (vor 1908).
1938 Zwangsverkauf durch Florence Flersheim über den Kunstsalon Hermes, Frankfurt am Main, erworben vom Sonderauftrag Linz (verso auf dem Keilrahmen mit der Linz-Nr. 216)
1945 Central Collecting Point der Alliierten in München (verso auf dem Zierrahmen mit der Mü-Nr. 8939).
1949 Übergabe an die Bundesrepublik Deutschland, seit 1966 als ständige Leihgabe an die Staatsgalerie Stuttgart (Inv.Nr. L 906).
2010 Restitution an die Erben von Florence Flersheim.
Christie's, London, 8. Dezember 2010, Lot 317.
Norddeutsche Privatsammlung.
AUSSTELLUNG: Ausstellung im Kunstsalon Hermes, Frankfurt am Main, 1903 (vgl. Die Kunst für Alle 18, 1902/03, S. 342).
Deutsche Malerei in den letzten 50 Jahren. Neue Staatsgalerie München 1924, 3. Kat.-Fassung: Kat.-Nr. 299, S. 45 (mit sw-Abb. sowie mit Angabe Slg. Martin Flersheim).
Von Liebermann zu Kollwitz, Von-der-Heydt-Museum Wuppertal 1977, Kat.-Nr. 73.
Fritz von Uhde. Vom Realismus zum Impressionismus, Kunsthalle Bremen und Museum der Bildenden Künste Leipzig 1998/99, Kat.-Nr. 43.
LITERATUR: Fritz von Ostini, Uhde, Bielefeld/Leipzig 1902, S. 112 (sw-Abb. 104).
Hans Rosenhagen, Uhde. Des Meisters Gemälde in 285 Abbildungen, Stuttgart und Leipzig 1908, S. 108 (mit Abb. sowie Angabe Slg. Martin Flersheim).
Staatsgalerie Stuttgart: Neuerwerbungen 1966, Gemälde. In: Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in Baden-Württemberg 4, 1967, S. 181.
Anne Mochon, Fritz von Uhde and Plein-Air Painting in Munich 1880-1900 (Diss. Yale University New Haven 1973), Michigan 1974, S. 198.
Ausst.-Kat. 'Paris bezauberte mich..'. Käthe Kollwitz und die französische Moderne, Käthe Kollwitz Museum, Köln, 2010, S. 41 (Abb. 37).
"Die alte Frau in rüschenbesetzter weißer Biedermeierhaube und blendendweißer Schürze sitzt inmitten ihrer Nähsachen am Tisch mit der Petroleumlampe, die Hände im Schoß zusammengelegt, und blickt in lächelnder Ruhe auf den Betrachter. Hinter ihr bricht durch das kleine Fenster mit dem dunkelgrünen Vorhang die Helligkeit von Schneemassen herein, die das gegenüberliegende Haus bis zu den Dachgauben eingehüllt haben. Die unvermutete Leuchtkraft des Bildes beruht auf dem ausgewogenen Kontrast der schneeigen Töne von Haube, Schürze und Weißzeug sowie der Schneemassen hinter dem Fenster zu den vielfältigen abgestuften dunklen Blau- und Grüntönen von Kleid, Wand und Vorhang. Das lebhafte Rot des Stuhlkissens, das in der Garnrolle auf dem Tisch noch einmal kurz aufleuchtet, verhindert jeden Eindruck von Tristesse. Uhde gelingt so ein Bild des Altersfriedens, stiller Behaglichkeit und eines ruhigen Zuwartens auf das Lebensende, das durch das fast völlig zugeschneite Haus sinnbildhaft angedeutet wird. "Die alte Näherin" gehörte zu den elf Gemälden, mit denen Uhde in der Münchner Ausstellung "Deutsche Malerei in den letzten fünfzig Jahren" 1924 'unvergleichlich gut vertreten' war [Ausst.-Rezension von Carl Georg Heise, in: Kunst und Künstler 23, 1924, S. 9]." (Renate Hartleb, in: Ausst.-Kat. Bremen/Leipzig 1998/99, S. 140). Im Entstehungsjahr der Näherin verwendet Uhde das Modell der alten Frau noch ein weiteres Mal für das Gemälde "Unterhaltung" (heute in der Hamburger Kunsthalle). Hier schildert der Künstler in sommerlich warmen Farben ein heiteres Gespräch zwischen drei Personen vor einer ähnlichen Fensternische. Bereits 1902 zeigte sich Ostini in seiner Monografie beeindruckt von Uhdes charakterstarken Personenschilderungen und schrieb zum Gemälde "Die alte Näherin": "Auch im Kleinen wird dieser Maler niemals klein, seine Gestalten erzählen stets unmittelbar, alles anekdotische Beiwerk usw. ist verschmäht. Wie liebevoll ist die alte Näherin in ihrem Heim geschildert, in einer Arbeitspause, die müden Hände im Schoß gefaltet!" (Ostini 1902, S. 112).
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Fritz von Uhde
Die alte Näherin, 1891.
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