Rahmenbild
60
Caspar David Friedrich
Kirche von Lyngby, Um 1795/1797.
Federzeichnung
Schätzung:
€ 30.000 Ergebnis:
€ 47.500 (inkl. Käuferaufgeld)
Kirche von Lyngby. Um 1795/1797.
Federzeichnung in Braun, grau laviert.
Börsch-Supan/Jähnig 5. Bernhard 27. Grummt 27. Auf Bütten (mit angeschnittenem Wasserzeichen). 16,4 x 20,6 cm (6,4 x 8,1 in), blattgroß. [CB].
PROVENIENZ: Aus dem Nachlass des Künstlers, Prof. Harald Friedrich, Hannover (Enkel von Caspar David Friedrich).
Galerie Fritz Gurlitt, Berlin, Inhaber Wolfgang Gurlitt (erworben 1916 bei Harald Friedrich).
Kunsthandlung Hildebrand Gurlitt, Hamburg (erworben bei Wolfgang Gurlitt, 1936).
Sammlung Hanna Reemtsma, Hamburg (erworben bei Hildebrand Gurlitt, April 1937).
Privatsammlung München (als Geschenk von Hanna Reemtsma 1986 erhalten; auf der Rahmenrückpappe handschriftlich bezeichnet).
Federzeichnung in Braun, grau laviert.
Börsch-Supan/Jähnig 5. Bernhard 27. Grummt 27. Auf Bütten (mit angeschnittenem Wasserzeichen). 16,4 x 20,6 cm (6,4 x 8,1 in), blattgroß. [CB].
PROVENIENZ: Aus dem Nachlass des Künstlers, Prof. Harald Friedrich, Hannover (Enkel von Caspar David Friedrich).
Galerie Fritz Gurlitt, Berlin, Inhaber Wolfgang Gurlitt (erworben 1916 bei Harald Friedrich).
Kunsthandlung Hildebrand Gurlitt, Hamburg (erworben bei Wolfgang Gurlitt, 1936).
Sammlung Hanna Reemtsma, Hamburg (erworben bei Hildebrand Gurlitt, April 1937).
Privatsammlung München (als Geschenk von Hanna Reemtsma 1986 erhalten; auf der Rahmenrückpappe handschriftlich bezeichnet).
"Die Kirche von Lyngby (Lyngby Kirke) ist nordwestlich von Kopenhagen [..] gelegen. Heinrich Gustav Ferdinand Holm (1803-1861), dänischer Illustrator und Maler, hat für seine Darstellung der Lyngby Kirke die gleiche Ansicht wie Friedrich gewählt [..]. Die Kirche von Lyngby stellt Friedrich noch einmal in seinem Werk dar, und zwar in dem Schweinfurter Ölbild 'Brennendes Haus und gotische Kirche' (BS 185). Jedoch dürfte er aufgrund zahlreicher Veränderungen zwischen Zeichnung und Bild nicht auf das Blatt hier im Sinne einer Vorstudie zurückgegriffen haben, wie dies von Börsch-Supan noch angenommen wurde (Börsch-Supan/Jähnig 1973, unter Nr. 185). Vermutlich ist das Blatt während Friedrichs [Zeit in Kopenhagen] [..] entstanden." (Christina Grummt, Caspar David Friedrich. Die Zeichungen. Das gesamte Werk, München 2011, S. 76).
Die Zeichnung der kleinen dänischen "Kirche von Lyngby" von Caspar David Friedrich verbleibt Zeit seines Lebens im Besitz des Künstlers. Auch nach seinem Tod im Jahr 1840 verwahrt die Familie sie Jahrzehnte lang im Nachlass. Erst als sich im Jahr 1916 der Enkel Harald Friedrich entschließt, einen umfangreichen Teil der Kunstwerke seines Großvaters zu verkaufen, gelangt auch die "Kirche von Lyngby" in den Kunstmarkt.
Der Großteil des Nachlasses wird an die Kunsthalle Mannheim verkauft, deren kommissarischer Leiter Gustav F. Hartlaub bereits Ende 1915 in Verkaufsverhandlungen mit Harald Friedrich steht und im Januar 1916 eine überaus erfolgreiche Sonderausstellung Caspar David Friedrichs zeigt. Viele der dort gezeigten Arbeiten werden anschließend im Auftrag des Friedrich-Enkels über die Kunsthalle weiter verkauft (vgl. dazu: Hans Dickel, Caspar David Friedrich in seiner Zeit. Zeichnungen der Romantik und des Biedermeier, Weinheim 1991, S. 2f.).
Den Teil des nicht über die Kunsthalle Mannheim verkauften Nachlasses erwirbt 1916 die Berliner Galerie Fritz Gurlitt direkt von Harald Friedrich. Wolfgang Gurlitt, der die Galerie seines bereits 1893 verstorbenen Vaters Fritz führt, ist auf Zeichnungen Caspar David Friedrichs spezialisiert und realisiert zahlreiche Ausstellungen (vgl. Dickel 1991, S. 3 sowie Anm. 24). Immer wieder wird die Caspar-David-Friedrich-Sammlung von Gurlitt in Fachzeitschriften erwähnt und besprochen. So z. B. von Karl Scheffler in der Zeitschrift "Kunst und Künstler" 1923 (21, 1923, S. 95ff.) und gleich mehrfach und weitaus ausführlicher von Kurt Karl Eberlein im Jahr 1924 (Der Cicerone 16, 1924, S. 1122-1134). Eberlein schreibt: "Den Zeichner Friedrich wird man am besten in den Kabinetten zu Dresden, Hamburg und Berlin und in einigen Privatsammlungen studieren können, von denen die hier besprochene Sammlung Wolfgang Gurlitt-Berlin die Bedeutendste sein dürfte." (Eberlein, Jahrbuch der jungen Kunst 5, 1924, S. 428). 1928 ist Gurlitt mit Leihgaben an einer Caspar-David-Friedrich-Ausstellung in der Galerie Kühl in Dresden beteiligt. 1940 veranstaltet Wolfgang Gurlitt in seiner Galerie eine große und viel beachtete Gedächtnisausstellung zum 100. Todestag des Künstlers. Zu diesem Zeitpunkt ist die "Kirche von Lyngby" jedoch schon nicht mehr in seinem Besitz. Der immer wieder in finanzielle Schwierigkeiten geratene Galerist Wolfgang Gurlitt hatte mehrfach Kunstwerke, darunter einige Arbeiten von Caspar David Friedrich, an seinen ebenfalls als Kunsthändler tätigen Cousin Hildebrand Gurlitt in Hamburg verkauft. So findet sich 1936 auch diese Friedrich-Zeichnung in den Ankaufslisten von Hildebrand Gurlitt. Er zahlt seinem Cousin zunächst nur den halben Kaufpreis aus, die Restzahlung erfolgt dann erst am Tag nach dem erfolgreichen Weiterverkauf des Blattes (vgl. Hildebrand Gurlitt, Einkaufsbuch Verkaufsbuch 1937-41, S. 2, Käufe, 11.4.1937). Zusammen mit der Zeichnung der "Kirche von Lyngby"erhält Hildebrand Gurlitt auch eine Fotografie des Blattes, auf deren Rückseite Wolfgang Gurlitt die Authentizität sowie den Erwerb der Zeichnung 1916 bei Harald Friedrich in Hannover bestätigt (vgl. Nachlass Cornelius Gurlitt, Bundesarchiv Berlin.) Im April 1937 findet Hildebrand Gurlitt dann bei Hanna Reemtsma, der Gattin des Hamburger Zigarettenfabrikanten Hermann Reemtsma, eine Interessentin für die Zeichnung der kleinen dänischen Kirche. Sie erhält das Blatt zusammen mit drei anderen Objekten im Tausch gegen ein Gemälde (vgl. Hildebrand Gurlitt, Ein- und Verkaufsbuch 1937-[..], S. 4, Nr. 875, 10.4.1937). In der Sammlung von Hanna Reemtsma verbleibt die Zeichnung bis 1986, dann schenkt sie das Blatt einem Freund, von dessen Familie sie nun angeboten wird.
Die Zeichnung der kleinen dänischen "Kirche von Lyngby" von Caspar David Friedrich verbleibt Zeit seines Lebens im Besitz des Künstlers. Auch nach seinem Tod im Jahr 1840 verwahrt die Familie sie Jahrzehnte lang im Nachlass. Erst als sich im Jahr 1916 der Enkel Harald Friedrich entschließt, einen umfangreichen Teil der Kunstwerke seines Großvaters zu verkaufen, gelangt auch die "Kirche von Lyngby" in den Kunstmarkt.
Der Großteil des Nachlasses wird an die Kunsthalle Mannheim verkauft, deren kommissarischer Leiter Gustav F. Hartlaub bereits Ende 1915 in Verkaufsverhandlungen mit Harald Friedrich steht und im Januar 1916 eine überaus erfolgreiche Sonderausstellung Caspar David Friedrichs zeigt. Viele der dort gezeigten Arbeiten werden anschließend im Auftrag des Friedrich-Enkels über die Kunsthalle weiter verkauft (vgl. dazu: Hans Dickel, Caspar David Friedrich in seiner Zeit. Zeichnungen der Romantik und des Biedermeier, Weinheim 1991, S. 2f.).
Den Teil des nicht über die Kunsthalle Mannheim verkauften Nachlasses erwirbt 1916 die Berliner Galerie Fritz Gurlitt direkt von Harald Friedrich. Wolfgang Gurlitt, der die Galerie seines bereits 1893 verstorbenen Vaters Fritz führt, ist auf Zeichnungen Caspar David Friedrichs spezialisiert und realisiert zahlreiche Ausstellungen (vgl. Dickel 1991, S. 3 sowie Anm. 24). Immer wieder wird die Caspar-David-Friedrich-Sammlung von Gurlitt in Fachzeitschriften erwähnt und besprochen. So z. B. von Karl Scheffler in der Zeitschrift "Kunst und Künstler" 1923 (21, 1923, S. 95ff.) und gleich mehrfach und weitaus ausführlicher von Kurt Karl Eberlein im Jahr 1924 (Der Cicerone 16, 1924, S. 1122-1134). Eberlein schreibt: "Den Zeichner Friedrich wird man am besten in den Kabinetten zu Dresden, Hamburg und Berlin und in einigen Privatsammlungen studieren können, von denen die hier besprochene Sammlung Wolfgang Gurlitt-Berlin die Bedeutendste sein dürfte." (Eberlein, Jahrbuch der jungen Kunst 5, 1924, S. 428). 1928 ist Gurlitt mit Leihgaben an einer Caspar-David-Friedrich-Ausstellung in der Galerie Kühl in Dresden beteiligt. 1940 veranstaltet Wolfgang Gurlitt in seiner Galerie eine große und viel beachtete Gedächtnisausstellung zum 100. Todestag des Künstlers. Zu diesem Zeitpunkt ist die "Kirche von Lyngby" jedoch schon nicht mehr in seinem Besitz. Der immer wieder in finanzielle Schwierigkeiten geratene Galerist Wolfgang Gurlitt hatte mehrfach Kunstwerke, darunter einige Arbeiten von Caspar David Friedrich, an seinen ebenfalls als Kunsthändler tätigen Cousin Hildebrand Gurlitt in Hamburg verkauft. So findet sich 1936 auch diese Friedrich-Zeichnung in den Ankaufslisten von Hildebrand Gurlitt. Er zahlt seinem Cousin zunächst nur den halben Kaufpreis aus, die Restzahlung erfolgt dann erst am Tag nach dem erfolgreichen Weiterverkauf des Blattes (vgl. Hildebrand Gurlitt, Einkaufsbuch Verkaufsbuch 1937-41, S. 2, Käufe, 11.4.1937). Zusammen mit der Zeichnung der "Kirche von Lyngby"erhält Hildebrand Gurlitt auch eine Fotografie des Blattes, auf deren Rückseite Wolfgang Gurlitt die Authentizität sowie den Erwerb der Zeichnung 1916 bei Harald Friedrich in Hannover bestätigt (vgl. Nachlass Cornelius Gurlitt, Bundesarchiv Berlin.) Im April 1937 findet Hildebrand Gurlitt dann bei Hanna Reemtsma, der Gattin des Hamburger Zigarettenfabrikanten Hermann Reemtsma, eine Interessentin für die Zeichnung der kleinen dänischen Kirche. Sie erhält das Blatt zusammen mit drei anderen Objekten im Tausch gegen ein Gemälde (vgl. Hildebrand Gurlitt, Ein- und Verkaufsbuch 1937-[..], S. 4, Nr. 875, 10.4.1937). In der Sammlung von Hanna Reemtsma verbleibt die Zeichnung bis 1986, dann schenkt sie das Blatt einem Freund, von dessen Familie sie nun angeboten wird.
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Caspar David Friedrich
Kirche von Lyngby, Um 1795/1797.
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