Auktion: 429 / Kunst nach 1945 / Zeitgenössische Kunst am 04./05.12.2015 in München Lot 977

 

977
C.O. Paeffgen
Ohne Titel, 1979.
Acryl
Schätzung:
€ 15.000
Ergebnis:
€ 17.500

(inkl. Käuferaufgeld)
Ohne Titel. 1979.
Acryl auf Fotoleinwand.
Links oben monogrammiert und datiert. 110 x 105 cm (43,3 x 41,3 in).

PROVENIENZ: Privatsammlung Salzburg (1986 direkt vom Künstler erworben).

AUSSTELLUNG: Galerie Schedle & Arpagaus, Zürich 1988.

Bereits in den frühen 1970er Jahren malt Paeffgen die ersten Arbeiten der Werkgruppe der sogenannten Umrandungen. Zu deren charakteristischen Merkmalen gehören die mit dicken, schwarzen Strichen nachgezogenen Konturen stark vergrößerter, im Digitaldruck auf die Leinwand gebrachter Fotovorlagen und die großflächig in satten Tönen aufgetragene Kolorierung. Durch diese Vorgehensweise verleiht er seinen Motiven einen zeichenhaften Charakter und anonymisiert die dargestellten Personen, betont damit das "Nötigste".
Deutlich ist hier der gesellschaftskritische Aspekt in Paeffgens Arbeiten erkennbar: "Paeffgens diskrete Konturen zielen auf den konservativen Bürger, der hier weniger in den dargestellten Personen gemeint ist - diese haben ja ihre Anonymität zurückerhalten [..] -, sondern hier sind jene passiven Beobachter gemeint, die aus verdeckter Position unerkannt dem Geschehen beiwohnen möchten: [..] über der Illustrierten und Zeitung oder vor dem Bildschirm innerhalb der eigenen vier Wände [..]. Keine Veränderung, kein Auffallen, keine Verantwortung keine Identität. Es ist die Angst vor der Bloßstellung, die sie zurecht fürchten müssen, da sie die Unerbittlichkeit ihres eigenen selbstgerechten Urteils kennen." (Jochen Poetter, Die diskreten Konturen des C.O. Paeffgen, in: Ausst.-Kat. C.O. Paeffgen, Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, 2.5.-7.6.1987, o. S.).



977
C.O. Paeffgen
Ohne Titel, 1979.
Acryl
Schätzung:
€ 15.000
Ergebnis:
€ 17.500

(inkl. Käuferaufgeld)