Hubert Scheibls "Iason" zeigt die charakteristische Arbeitsweise des Künstlers in besonderem Maße. Scheibl schichtet verschiedene Farbebenen übereinander, die wieder abgetragen und neu aufgebaut werden. Er bearbeitet den Farbkörper mit dem Spachtel und dem breiten Pinsel wieder und wieder und erzeugt dadurch eine spannungsvolle, geradezu plastische Wirkung der Farbe. All dies geschieht in einem intuitiv-meditativen Prozess, dem die intellektuelle Beschäftigung mit der Farbwirkung vorausgeht. Er verbindet seine expressive, dem instinktiven Gestus folgende, pastose Malweise mit der Reduktion auf das für ihn Wesentliche und erzeugt damit eine sinnlich-haptische Bildaussage, die sich dem Betrachter unmittelbar mitteilt. Hubert Scheibl selbst, Schüler von Arnulf Rainer und zu Recht als einer der bedeutendsten österreichischen abstrakten Maler geltend, sieht die Malerei als direkteste persönliche Ausdrucksform, da sie - an die Bewegung des menschlichen Körpers gebunden - ein physisches Dokument des Ausdrucks seiner Hand und seines Geistes darstellt.