Roh mit dem Beil zugehauen ist der verweißte Bildkorpus von Günther Ueckers Nagelobjekt „Splitter“. Den Duktus der an den Rändern scheinbar ungeordnet gesplitterten Kontur überträgt er auch auf die Nagelanordnung, die den Grundrhythmus strukturell aufnimmt. Mal gerichtet, mal ungerichtet positioniert der Künstler in dynamischer Setzung die verweißten Nagelköpfe auf der asymmetrischen Fläche. Die vermeintlich chaotische Form strebt nach außen und wird explosionsartig aufgelöst. Licht und Schatten werden asynchron verteilt und bilden einen synkopisch pointierten Rhythmus, der wie ein Klang den Raum zwischen Betrachter und Objekt füllt. Uecker überschreitet in diesen wie Skulpturen wirkenden Arbeiten den Bildraum in einer geradezu provozierenden Art, um so neue Sichtweisen und Erlebnisräume zu erschaffen wie es vor ihm kaum ein anderer deutscher Künstler des 20.Jahrhunderts zustande gebracht hat.