Xenia Hausner gehört zu den wichtigsten Vertreterinnen der figurativen zeitgenössischen Kunst. In ihren großformatigen "Menschenbildern" erforscht sie zwischenmenschliche Beziehungen und individuelle Gedankenwelten. Sie inszeniert ihre Porträtierten dabei wie auf einer Bühne. Dabei geht es ihr nicht um die reale Wiedergabe der genauen Physiognomie, sondern um den Versuch, die Innenwelt der Dargestellten greifbar zu machen. In Hausners Malerei gibt es keine Nebenfiguren, sie nimmt ihr Gegenüber übergenau wahr und vernachlässigt dabei kein Detail. Ihr Werk ist immer autobiografisch. Auf die eine oder andere Weise hat Hausner immer einen persönlichen Bezug zu den Dargestellten, selbst bei Auftragsarbeiten besteht ein persönliches Verhältnis zum Modell. Über sich selber sagt die Künstlerin, sie könne nicht sagen, "warum mich ein bestimmtes Gesicht, eine bestimmte Figur anzieht und eine andere nicht. [..] Oft werden mir Modelle von Freunden empfohlen. Fast nie taugen diese Empfehlungen. Meistens kommen dann Werbeschönheiten oder Bucklige ins Atelier. Die feine Chemie, die Witterung, die Ausdünstung, das alles muß stimmen und ist irrational." (zit. nach: Britta Schmitz, Xenia Hausner. Liebesfragmente, Köln 1997, S. 7).