Die Bedeutung der Arbeiten von Christian Rohlfs in der Geschichte der deutschen Malerei der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Rohlfs findet, nach einer langen Phase traditionell gegenständlicher Malerei, über den Spätimpressionismus und einigen daran anschließenden divisionistischen Versuchen zu seinem Altersstil, der von einem gemäßigten Expressionismus geprägt ist. Das eigentlich Aufregende dieser Spätzeit sind jedoch die Aquarelle, in denen sich Rohlfs für ein großzügiges Farb- und Formverständnis entscheidet, das ihm eine gestaltersiche Freiheit erlaubt. Selbst in seinen Blumendarstellungen ist dieses Drängen nach einem spontanen Ausdruck zu verfolgen. Rohlfs erreicht mittels kräftiger Pinselstriche, die unvermalt nebeneinanderliegen, jene Dynamik der Aussage, die seiner Vorstellung von elementarer Bildwirkung entspricht. Seine Werke sind auf einfache Weise monumental, ohne sich ins Pathetische zu verlieren.