Auktion: 428 / Klassische Moderne am 03./05.12.2015 in München Lot 7

 

7
Max Liebermann
Lesende (Martha Liebermann), Um 1888.
Tuschfederzeichnung
Schätzung:
€ 3.000
Ergebnis:
€ 8.125

(inkl. Käuferaufgeld)
Lesende (Martha Liebermann). Um 1888.
Tuschfederzeichnung.
Rechts oben signiert. Auf Zeichenpapier. 28 x 22 cm (11 x 8,6 in), Blattgröße.

Die Authentizität der vorliegenden Arbeit wurde von Frau Drs. Margreet Nouwen, Berlin, mündlich bestätigt, der wir für die wissenschaftliche Beratung herzlich danken.

PROVENIENZ: Sammlung Werner Eberhard Müller, Leipzig (links unten mit dem Sammlerstempel).



Vermutlich nach der Hochzeit, die am 14. September 1884 stattfand, hat Max Liebermann dieses intime Porträt seiner Frau Martha (geb. Marckwald) gezeichnet. Trotz ihrer starken Persönlichkeit nahm sie sich in der Öffentlichkeit neben ihrem berühmten Mann zurück. So "ist nur wenig über das Wesen der Martha Liebermann bekannt, [..] Sie ließ sich wohl nicht gern von ihrem Mann porträtieren, viele Bilder zeigen sie sitzend, lesend oder schlafend, da sie nur in solchen Momenten für ihren Mann still saß." (zit. nach: www.stolpersteine-berlin.de/de/biografie/4854; gelesen am 15.7.2015). Gleichzeitig zeichnet Liebermann seine Frau so oft in kontemplativen Positionen, weil er sie gern als seinen Ruhepol gesehen hat. Nach dem Tod ihres Mannes und der Emigration der Familie kann sie sich nicht rechtzeit zur Flucht entschließen, am 5.3.1943 soll sie nach Theresienstadt deportiert werden, Martha Liebermann nimmt eine Überdosis Veronal und verstirbt wenige Tage später im Jüdischen Krankenhaus Berlin.



7
Max Liebermann
Lesende (Martha Liebermann), Um 1888.
Tuschfederzeichnung
Schätzung:
€ 3.000
Ergebnis:
€ 8.125

(inkl. Käuferaufgeld)