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Kant, Immanuell
Zeitgenöss. Scherenschnitt. Kant u. Königsberger Professoren (inges. 11 auf 1 Blatt)., 1788.
Schätzung:
€ 3.000 Ergebnis:
€ 3.600 (inkl. Käuferaufgeld)
Kant. - 11 zeitgenöss. Silhouetten von Professoren der Königsberger Universität, darunter Immanuel Kant. Um 1788. 1 Bl. mit 11 montierten Scherenschnitten, jeweils unterhalb von zeitgenöss. Hand beschriftet. Ca. 25 : 15 cm.
Höchst seltenes und bedeutendes ikonographisches Dokument , sowohl für die Kant-Biographie als auch für die Geschichte der Albertus-Universität Königsberg. Vermutlich eine Art Erinnerungsblatt eines Studenten, zeigt diese Porträt-Galerie die wichtigsten und teils berühmten Professoren der Königsberger Universität in den letzten zwei Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts. Immanuel Kant, mit dessen Namen die Universität in diesen Jahren untrennbar verbunden ist, steht demgemäß an erster Stelle. Von 1770 bis 1797 lehrte er Metaphysik und Logik, und zweimal - 1786 und 1788 - war er Universitätsrektor. Unter seiner Ägide entwickelte sich die sog. Albertina zu einem Zentrum der deutschen Aufklärung, die hier versammelten Bildnisse zeigen einige ihre wichtigsten und repräsentativsten Gelehrten.
Auch für die Kant-Biographie ist das Blatt von besonderem Wert, denn die Dargestellten zählen allesamt zu Kants engerem Bekanntenkreis und die meisten von ihnen waren Stammgäste seiner berühmten Tischgesellschaft. Aufgereiht sind die Profile von: Kraus, Christian Jacob (1753-1807), Philosoph und Kameralwissenschaftler, verbreitete als erster die Lehren Adam Smiths in Deutschland, seit 1781 Professor, 1792 Rektor der Universität; Stammgast der Tischgesellschaft. - Hagen, Karl Gottfried (1749-1829), bedeutender Pharmazeut und Naturwissenschaftler, seit 1788 Professor der Medizin, seit 1807 Prof. für Physik, Chemie, Mineralogie und Botanik; Stammgast bei Kant, dem er eine wichtige Informationsquelle für naturwissenschaftliche Erkenntnisse war. - Kreutzfeld, Johann Gottlieb (1745-1784), seit 1777 Prof. der Poesie, 1779 Bibliothekar der Universitätsbibliothek, Freund J. G. Hamanns. - Lilientha l, Theodor Christoph (1717-1781), seit 1744 Prof. der Theologie, insgesamt dreimal Rektor der Universität, 1763 Pastor am Königsberger Dom. - Schultz, Johann (1739-1805), seit 1787 Prof. der Mathematik, Freund Kants, einer der ersten und eifrigsten Anhänger der Kantischen Philosophie, nach Kants eigenen Worten der beste Kommentator der Kritik der reinen Vernunft . - Reccard, Gotthilf Christian (1735-1798), seit 1766 Prof. der Theologie, widmete sich mit Leidenschaft der Astronomie und Mathematik, errichtete eine eigene Sternwarte. - Schulz, Johann Ernst (1742-1806), Ober-Hofprediger, seit 1778 Prof. der Theologie. - Bock, Friedrich Samuel (1716-1785), Theologe, Verfasser naturwiss. und historischer Schriften, 1751-78 erster Bibliothekar der Universität. - Gräf, Johann Hartmann Christoph (1744-1820), seit 1783 Prof. der Theologie. - Hasse, Johann Gottfried (1759-1806), Theologe und Orientalist, Professor seit 1787; in Kants letzten Jahren Stammgast der Tischgesellschaft, schrieb die biographische Skizze Letzte Äußerungen Kants von einem seiner Tischgenossen (1804). - Die zwölfte und letzte Silhouette wurde entfernt, laut Beschriftung zeigte sie den Mediziner A. J. Orlovius (1735-1788).
Von der vorliegenden Kant-Silhouette sind zwei weitere Exemplare bekannt, die sich jeweils auf einem Stammbuchblatt Kants befinden und beide 1788 datiert sind (Alben der Pfarrer Stein und Häbler, beschrieben bei K. H. Clasen, Kant-Bildnisse. Königsberg 1923, S. 16 und 30). "Das Rechtsprofil des Schattenrisses zeigt den etwas volleren Kopftyp, den auch die CoIIinsche Paste, der Townleysche Stich, die Bildnisse von Senewaldt und Schnorr, alle in den achtziger Jahren entstanden, mehr oder weniger betont aufweisen .. Durch die recht breit gegebene schwarze Fläche mit dem lebhaften, doch nicht ausladend bewegten Umriß erhält der Schattenriß eine Wirkung von einem gewissen ästhetischen Reiz" (a. a. O.).
Die Papierunterlage mit Wasserzeichen "I. Hessels", für das sich u. a. ein Beleg aus der 2. Hälfte des 18. Jhs. findet (Druck mit hs. Eintragungen von C. Ph. E. Bach, vgl. Enßlin WZ Nr. 209). - Zustand: Silhouette von Hasse mit Einriß (ca. 1 cm), Papierunterlage mit Faltspuren, stellenw. Randmängel sowie Fehlstelle in der unt. rechten Ecke (2 cm).
Eleven contemp. silhouettes of professors at the Königsberg University, among them Immanuel Kant and Christian Jacob Kraus (1753-1807), philosopher, who was the first to spread Adam Smith's teachings in Germany, as of 1792 he was rector of the university. Highly interesting and important iconographic document, both for Kant's biography as well as for the history of the Königsberg Albertus University. - 1 l. with 11 mounted silhouettes, each inscribed by a contemp. hand. Ca. 25 : 15 cm. Silhouette of Hasse with split (ca. 1 cm), paper backing with folding traces, isolated marginal blemishes and defective spots in lower right corner (2 cm).
Höchst seltenes und bedeutendes ikonographisches Dokument , sowohl für die Kant-Biographie als auch für die Geschichte der Albertus-Universität Königsberg. Vermutlich eine Art Erinnerungsblatt eines Studenten, zeigt diese Porträt-Galerie die wichtigsten und teils berühmten Professoren der Königsberger Universität in den letzten zwei Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts. Immanuel Kant, mit dessen Namen die Universität in diesen Jahren untrennbar verbunden ist, steht demgemäß an erster Stelle. Von 1770 bis 1797 lehrte er Metaphysik und Logik, und zweimal - 1786 und 1788 - war er Universitätsrektor. Unter seiner Ägide entwickelte sich die sog. Albertina zu einem Zentrum der deutschen Aufklärung, die hier versammelten Bildnisse zeigen einige ihre wichtigsten und repräsentativsten Gelehrten.
Auch für die Kant-Biographie ist das Blatt von besonderem Wert, denn die Dargestellten zählen allesamt zu Kants engerem Bekanntenkreis und die meisten von ihnen waren Stammgäste seiner berühmten Tischgesellschaft. Aufgereiht sind die Profile von: Kraus, Christian Jacob (1753-1807), Philosoph und Kameralwissenschaftler, verbreitete als erster die Lehren Adam Smiths in Deutschland, seit 1781 Professor, 1792 Rektor der Universität; Stammgast der Tischgesellschaft. - Hagen, Karl Gottfried (1749-1829), bedeutender Pharmazeut und Naturwissenschaftler, seit 1788 Professor der Medizin, seit 1807 Prof. für Physik, Chemie, Mineralogie und Botanik; Stammgast bei Kant, dem er eine wichtige Informationsquelle für naturwissenschaftliche Erkenntnisse war. - Kreutzfeld, Johann Gottlieb (1745-1784), seit 1777 Prof. der Poesie, 1779 Bibliothekar der Universitätsbibliothek, Freund J. G. Hamanns. - Lilientha l, Theodor Christoph (1717-1781), seit 1744 Prof. der Theologie, insgesamt dreimal Rektor der Universität, 1763 Pastor am Königsberger Dom. - Schultz, Johann (1739-1805), seit 1787 Prof. der Mathematik, Freund Kants, einer der ersten und eifrigsten Anhänger der Kantischen Philosophie, nach Kants eigenen Worten der beste Kommentator der Kritik der reinen Vernunft . - Reccard, Gotthilf Christian (1735-1798), seit 1766 Prof. der Theologie, widmete sich mit Leidenschaft der Astronomie und Mathematik, errichtete eine eigene Sternwarte. - Schulz, Johann Ernst (1742-1806), Ober-Hofprediger, seit 1778 Prof. der Theologie. - Bock, Friedrich Samuel (1716-1785), Theologe, Verfasser naturwiss. und historischer Schriften, 1751-78 erster Bibliothekar der Universität. - Gräf, Johann Hartmann Christoph (1744-1820), seit 1783 Prof. der Theologie. - Hasse, Johann Gottfried (1759-1806), Theologe und Orientalist, Professor seit 1787; in Kants letzten Jahren Stammgast der Tischgesellschaft, schrieb die biographische Skizze Letzte Äußerungen Kants von einem seiner Tischgenossen (1804). - Die zwölfte und letzte Silhouette wurde entfernt, laut Beschriftung zeigte sie den Mediziner A. J. Orlovius (1735-1788).
Von der vorliegenden Kant-Silhouette sind zwei weitere Exemplare bekannt, die sich jeweils auf einem Stammbuchblatt Kants befinden und beide 1788 datiert sind (Alben der Pfarrer Stein und Häbler, beschrieben bei K. H. Clasen, Kant-Bildnisse. Königsberg 1923, S. 16 und 30). "Das Rechtsprofil des Schattenrisses zeigt den etwas volleren Kopftyp, den auch die CoIIinsche Paste, der Townleysche Stich, die Bildnisse von Senewaldt und Schnorr, alle in den achtziger Jahren entstanden, mehr oder weniger betont aufweisen .. Durch die recht breit gegebene schwarze Fläche mit dem lebhaften, doch nicht ausladend bewegten Umriß erhält der Schattenriß eine Wirkung von einem gewissen ästhetischen Reiz" (a. a. O.).
Die Papierunterlage mit Wasserzeichen "I. Hessels", für das sich u. a. ein Beleg aus der 2. Hälfte des 18. Jhs. findet (Druck mit hs. Eintragungen von C. Ph. E. Bach, vgl. Enßlin WZ Nr. 209). - Zustand: Silhouette von Hasse mit Einriß (ca. 1 cm), Papierunterlage mit Faltspuren, stellenw. Randmängel sowie Fehlstelle in der unt. rechten Ecke (2 cm).
Eleven contemp. silhouettes of professors at the Königsberg University, among them Immanuel Kant and Christian Jacob Kraus (1753-1807), philosopher, who was the first to spread Adam Smith's teachings in Germany, as of 1792 he was rector of the university. Highly interesting and important iconographic document, both for Kant's biography as well as for the history of the Königsberg Albertus University. - 1 l. with 11 mounted silhouettes, each inscribed by a contemp. hand. Ca. 25 : 15 cm. Silhouette of Hasse with split (ca. 1 cm), paper backing with folding traces, isolated marginal blemishes and defective spots in lower right corner (2 cm).
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