319
Hermann Max Pechstein
Selbst mit Pfeife, 1911.
Tuschpinselzeichnung
Schätzung:
€ 15.000 Ergebnis:
€ 37.500 (inkl. Käuferaufgeld)
Selbst mit Pfeife. 1911.
Tuschpinselzeichnung.
Rechts unten signiert und datiert. Auf braunem Packpapier. 57,5 x 44 cm (22,6 x 17,3 in).
Eines der eindrucksvollsten zeichnerischen Selbstbildnisse des Künstlers aus der "Brücke"-Zeit.
PROVENIENZ: Privatsammlung USA.
Privatsammlung Schweiz.
Schon früh wird das künstlerische Talent Hermann Max Pechsteins erkannt und gefördert. Sein Werdegang, erst als Lehrling bei einem Zwickauer Malermeister, dann in der Dresdner Kunstgewerbeschule und schließlich an der dortigen Akademie bei dem Dekorationsmaler Otto Gußmann, verhilft Pechstein zu einem soliden handwerklichen Können. Als er 1906 für die Dresdner Kunstgewerbeausstellung ein Deckenbild in so unkonventioneller Farbigkeit malt, dass es der Auftraggeber durch graue Spritzer dämpfen lässt, wird Erich Heckel auf Pechstein aufmerksam und holt ihn schließlich in die ein Jahr zuvor gegründete Künstlervereinigung "Brücke", welche sich zum Ziel eine dem Impressionismus entgegengesetzte, aus der Kraft der Farbe kommende Malerei gesetzt hatte und "alle revolutionären und gärenden Kräfte an sich [.] ziehen wollte" (Schmidt-Rottluff). Im Umfeld der "Brücke"-Mitglieder entwickelt sich der expressionistische Stil Pechsteins nun weiter, wobei es sein Ziel ist, mit wohldosiertem Einsatz malerischer Mittel den motivischen Kernpunkt herauszuarbeiten. 1908 lässt sich Pechstein in Berlin nieder und wird dort zum Mitbegründer der Neuen Sezession. Er schafft Figurenbilder, Stillleben und Landschaften in einem gemäßigt expressionistischen Stil, der zu dem frühen und langanhaltenden Erfolg des Künstlers führt.
In diesem Selbstporträt aus der "Brücke"-Zeit, das in schneller Handschrift zu Papier gebracht wurde, offenbart sich die ganze Meisterschaft Pechsteins im Umgang mit seinen zeichnerischen Fähigkeiten, eine spontan erfasste Bildvorstellung zu verwirklichen. Die kargen Mittel, mit denen Pechstein dieses Selbstbildnis gestaltet, erhöhen den besonderen Reiz der Darstellung. Der Pinselstrich ist energisch und so sicher in seiner Führung, dass keine Korrekturen erlaubt sind. Dazu kommt die Wahl des alltäglichen Papiers, das den Eindruck einer spontanen Arbeit noch unterstreicht. Die Vorliebe für das Einfache und auch das Fragmentarische ist bei allen Expressionisten mehr oder minder vorhanden. Der Reiz des scheinbar Unfertigen ist gewollt und wird von einer Ästhetik getragen, die gerade in der Abkehr von der Perfektion ihre besondere Wirkung sucht. Das Motiv taucht bereits in dem berühmten Doppelbildnis von 1910 auf, das sich heute im Besitz der Nationalgalerie Berlin befindet.
1937 wird Hermann Max Pechstein als "entarteter Künstler" diffamiert. Ab 1945 lehrt er an der Berliner Akademie der Künste. Neben der Malerei entsteht im Bereich der Grafik ein Werk mit mehr als 850 Holzschnitten, Lithografien und Radierungen.
Tuschpinselzeichnung.
Rechts unten signiert und datiert. Auf braunem Packpapier. 57,5 x 44 cm (22,6 x 17,3 in).
Eines der eindrucksvollsten zeichnerischen Selbstbildnisse des Künstlers aus der "Brücke"-Zeit.
PROVENIENZ: Privatsammlung USA.
Privatsammlung Schweiz.
Schon früh wird das künstlerische Talent Hermann Max Pechsteins erkannt und gefördert. Sein Werdegang, erst als Lehrling bei einem Zwickauer Malermeister, dann in der Dresdner Kunstgewerbeschule und schließlich an der dortigen Akademie bei dem Dekorationsmaler Otto Gußmann, verhilft Pechstein zu einem soliden handwerklichen Können. Als er 1906 für die Dresdner Kunstgewerbeausstellung ein Deckenbild in so unkonventioneller Farbigkeit malt, dass es der Auftraggeber durch graue Spritzer dämpfen lässt, wird Erich Heckel auf Pechstein aufmerksam und holt ihn schließlich in die ein Jahr zuvor gegründete Künstlervereinigung "Brücke", welche sich zum Ziel eine dem Impressionismus entgegengesetzte, aus der Kraft der Farbe kommende Malerei gesetzt hatte und "alle revolutionären und gärenden Kräfte an sich [.] ziehen wollte" (Schmidt-Rottluff). Im Umfeld der "Brücke"-Mitglieder entwickelt sich der expressionistische Stil Pechsteins nun weiter, wobei es sein Ziel ist, mit wohldosiertem Einsatz malerischer Mittel den motivischen Kernpunkt herauszuarbeiten. 1908 lässt sich Pechstein in Berlin nieder und wird dort zum Mitbegründer der Neuen Sezession. Er schafft Figurenbilder, Stillleben und Landschaften in einem gemäßigt expressionistischen Stil, der zu dem frühen und langanhaltenden Erfolg des Künstlers führt.
In diesem Selbstporträt aus der "Brücke"-Zeit, das in schneller Handschrift zu Papier gebracht wurde, offenbart sich die ganze Meisterschaft Pechsteins im Umgang mit seinen zeichnerischen Fähigkeiten, eine spontan erfasste Bildvorstellung zu verwirklichen. Die kargen Mittel, mit denen Pechstein dieses Selbstbildnis gestaltet, erhöhen den besonderen Reiz der Darstellung. Der Pinselstrich ist energisch und so sicher in seiner Führung, dass keine Korrekturen erlaubt sind. Dazu kommt die Wahl des alltäglichen Papiers, das den Eindruck einer spontanen Arbeit noch unterstreicht. Die Vorliebe für das Einfache und auch das Fragmentarische ist bei allen Expressionisten mehr oder minder vorhanden. Der Reiz des scheinbar Unfertigen ist gewollt und wird von einer Ästhetik getragen, die gerade in der Abkehr von der Perfektion ihre besondere Wirkung sucht. Das Motiv taucht bereits in dem berühmten Doppelbildnis von 1910 auf, das sich heute im Besitz der Nationalgalerie Berlin befindet.
1937 wird Hermann Max Pechstein als "entarteter Künstler" diffamiert. Ab 1945 lehrt er an der Berliner Akademie der Künste. Neben der Malerei entsteht im Bereich der Grafik ein Werk mit mehr als 850 Holzschnitten, Lithografien und Radierungen.
319
Hermann Max Pechstein
Selbst mit Pfeife, 1911.
Tuschpinselzeichnung
Schätzung:
€ 15.000 Ergebnis:
€ 37.500 (inkl. Käuferaufgeld)
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