357
Paul Baum
Bäume im Frühling, 1929/1932.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 20.000 Ergebnis:
€ 23.750 (inkl. Käuferaufgeld)
Bäume im Frühling. 1929/1932.
Öl auf Leinwand.
Hitzeroth Z14v. Rechts unten signiert. 49,5 x 60,8 cm (19,4 x 23,9 in).
Bei Hitzeroth mit dem Titel: "Verzweigter Baum an sandigem Rasen bei duftigem Vorfrühlingshimmel, vor einem Abhang".
Paul Baum wird 1859 als Sohn eines Elbdampferkapitäns geboren. Seine Jugendzeit verbringt er in Meißen und begleitet zeitweise seinen Vater auf Schiffsreisen bis nach Hamburg. 17-jährig beginnt er bei der Porzellanmanufaktur in seiner Heimatstadt eine Ausbildung zum Blumenmaler. Eine Beurlaubung zum Besuch der Dresdner Kunstakademie zieht 1878 den Entschluss nach sich, die Stellung in Meißen aufzugeben und an der Weimarer Kunstschule weiter zu studieren. Während der Studienzeit unternimmt Baum in den Sommermonaten Reisen nach Norddeutschland, Holland und Flandern. Nach Studienende geht Baum 1887 zurück nach Dresden und wird dort für einige Monate Schüler von Friedrich Preller d. J. Im darauffolgenden Jahr schließt er sich mit Hilfe eines Stipendiums der Dachauer Malerkolonie an. 1890 sieht Baum auf einer Parisreise die ersten impressionistischen Gemälde von Monet, Pissarro und Sisley, die ihn stark beeindrucken. Waren seine eigenen Arbeiten anfangs beeinflusst von der Freilichtmalerei der Schule von Barbizon, so wendet er sich nun zunehmend der impressionistischen Malweise zu. Durch den persönlichen Kontakt mit Camille Pissarro und Théo van Rysselberghe hellt sich seine Farbpalette deutlich auf und der Farbauftrag zeigt mehr und mehr die typischen kleinen, kommaförmigen Pinselstriche. Im Juli 1890 verlässt er Dachau und lässt sich in Knokke, dem Sommerort der Impressionisten an der belgischen Küste, nieder. Dort lebt Baum vier Jahre, bevor er 1895 in das Dörfchen St. Anna ter Muiden bei Sluis, nahe der belgisch-holländischen Grenze, zieht. Abgesehen von verschiedenen Reisen durch Europa (vor allem Südfrankreich und Italien) und längeren Aufenthalten in Berlin, San Gimignano und Florenz, lebt der Künstler dort bis 1914. Nach Kriegsausbruch zieht Baum zunächst wieder nach Dresden, wo er zum Professor der Akademie ernannt wird. Nach kurzer Zeit in der Willingshäuser Malerkolonie siedelt er nach Neustadt bei Marburg über. Als 1918 sein langjähriger Malerfreund Carl Bantzer Direktor an der Kasseler Kunstakademie wird, geht Baum als Lehrer für Landschaftsmalerei mit ihm. 1921 kauft er in Marburg ein Haus, das von nun an zwar ständiger Wohnsitz bleibt, doch zieht es den Maler immer wieder in die Ferne. So verbringt Baum ab 1924 die meiste Zeit in San Gimignano und reist nur gelegentlich nach Marburg.
"[..] auch gegen Ende seines Schaffens in San Gimignano - um 1929 - [wendet sich Paul Baum] von Darstellungen der Landschaft zu Bildern, in denen charakteristische Einzelmotive dominieren. Nachdem auf den Bildern des vorigen Abschnittes Gebäude in der Landschaft oder die Stadt San Gimignano selbst eine wesentliche Rolle spielten, stellte er nun einzelne Bäume oder lichte Wäldchen thematisch in den Mittelpunkt. Dazu kam gelegen, daß er ab Juni 1927 in dem kleinen, abgelegenen Ort St. Lucia bei San Gimignano inmitten einer lichten Waldgegend wohnte. Davon abgesehen war es aber auch konsequent, daß Paul Baum sich in dem Zyklus von 30 Gemälden, die eine Summe seines künstlerischen Schaffens darstellen sollten, noch einmal intensiv mit dem wesentlichen Thema seiner Kunst beschäftigte, nämlich dem Thema 'BAUM' seines Namens. In der Tat zeigen die 12 Bilder dieses Abschnittes [..] eine Art Fuge zu diesem Thema. Nach den inneren Gesetzen seiner Kunst gibt Paul Baum darin die verschiedenen Arten und Anordnungen der Bäume im lichten, toskanischen Wald in vollendeter Komposition und mit den Mitteln seiner 'neuen Ölmalerei' wieder." (Wolfram Hitzeroth, Paul Baum (1859-1932). Ein Leben als Landschaftsmaler, Marburg 1988, S. 342).
Die Marburger Universität verleiht Paul Baum 1927 die Ehrendoktorwürde. Auch der akademische Senat der Kunsthochschule Dresden spricht ihm zum 70. Geburtstag die Ehrenmitgliedschaft zu. Seine letzten Lebensjahre verbringt Baum in dem abgelegenen Ort St. Lucia bei San Gimignano, wo er 1932 an einer Lungenentzündung stirbt. Paul Baum zählt zu den bedeutendsten Vertretern des Neo-Impressionismus in Deutschland. [CB].
Öl auf Leinwand.
Hitzeroth Z14v. Rechts unten signiert. 49,5 x 60,8 cm (19,4 x 23,9 in).
Bei Hitzeroth mit dem Titel: "Verzweigter Baum an sandigem Rasen bei duftigem Vorfrühlingshimmel, vor einem Abhang".
Paul Baum wird 1859 als Sohn eines Elbdampferkapitäns geboren. Seine Jugendzeit verbringt er in Meißen und begleitet zeitweise seinen Vater auf Schiffsreisen bis nach Hamburg. 17-jährig beginnt er bei der Porzellanmanufaktur in seiner Heimatstadt eine Ausbildung zum Blumenmaler. Eine Beurlaubung zum Besuch der Dresdner Kunstakademie zieht 1878 den Entschluss nach sich, die Stellung in Meißen aufzugeben und an der Weimarer Kunstschule weiter zu studieren. Während der Studienzeit unternimmt Baum in den Sommermonaten Reisen nach Norddeutschland, Holland und Flandern. Nach Studienende geht Baum 1887 zurück nach Dresden und wird dort für einige Monate Schüler von Friedrich Preller d. J. Im darauffolgenden Jahr schließt er sich mit Hilfe eines Stipendiums der Dachauer Malerkolonie an. 1890 sieht Baum auf einer Parisreise die ersten impressionistischen Gemälde von Monet, Pissarro und Sisley, die ihn stark beeindrucken. Waren seine eigenen Arbeiten anfangs beeinflusst von der Freilichtmalerei der Schule von Barbizon, so wendet er sich nun zunehmend der impressionistischen Malweise zu. Durch den persönlichen Kontakt mit Camille Pissarro und Théo van Rysselberghe hellt sich seine Farbpalette deutlich auf und der Farbauftrag zeigt mehr und mehr die typischen kleinen, kommaförmigen Pinselstriche. Im Juli 1890 verlässt er Dachau und lässt sich in Knokke, dem Sommerort der Impressionisten an der belgischen Küste, nieder. Dort lebt Baum vier Jahre, bevor er 1895 in das Dörfchen St. Anna ter Muiden bei Sluis, nahe der belgisch-holländischen Grenze, zieht. Abgesehen von verschiedenen Reisen durch Europa (vor allem Südfrankreich und Italien) und längeren Aufenthalten in Berlin, San Gimignano und Florenz, lebt der Künstler dort bis 1914. Nach Kriegsausbruch zieht Baum zunächst wieder nach Dresden, wo er zum Professor der Akademie ernannt wird. Nach kurzer Zeit in der Willingshäuser Malerkolonie siedelt er nach Neustadt bei Marburg über. Als 1918 sein langjähriger Malerfreund Carl Bantzer Direktor an der Kasseler Kunstakademie wird, geht Baum als Lehrer für Landschaftsmalerei mit ihm. 1921 kauft er in Marburg ein Haus, das von nun an zwar ständiger Wohnsitz bleibt, doch zieht es den Maler immer wieder in die Ferne. So verbringt Baum ab 1924 die meiste Zeit in San Gimignano und reist nur gelegentlich nach Marburg.
"[..] auch gegen Ende seines Schaffens in San Gimignano - um 1929 - [wendet sich Paul Baum] von Darstellungen der Landschaft zu Bildern, in denen charakteristische Einzelmotive dominieren. Nachdem auf den Bildern des vorigen Abschnittes Gebäude in der Landschaft oder die Stadt San Gimignano selbst eine wesentliche Rolle spielten, stellte er nun einzelne Bäume oder lichte Wäldchen thematisch in den Mittelpunkt. Dazu kam gelegen, daß er ab Juni 1927 in dem kleinen, abgelegenen Ort St. Lucia bei San Gimignano inmitten einer lichten Waldgegend wohnte. Davon abgesehen war es aber auch konsequent, daß Paul Baum sich in dem Zyklus von 30 Gemälden, die eine Summe seines künstlerischen Schaffens darstellen sollten, noch einmal intensiv mit dem wesentlichen Thema seiner Kunst beschäftigte, nämlich dem Thema 'BAUM' seines Namens. In der Tat zeigen die 12 Bilder dieses Abschnittes [..] eine Art Fuge zu diesem Thema. Nach den inneren Gesetzen seiner Kunst gibt Paul Baum darin die verschiedenen Arten und Anordnungen der Bäume im lichten, toskanischen Wald in vollendeter Komposition und mit den Mitteln seiner 'neuen Ölmalerei' wieder." (Wolfram Hitzeroth, Paul Baum (1859-1932). Ein Leben als Landschaftsmaler, Marburg 1988, S. 342).
Die Marburger Universität verleiht Paul Baum 1927 die Ehrendoktorwürde. Auch der akademische Senat der Kunsthochschule Dresden spricht ihm zum 70. Geburtstag die Ehrenmitgliedschaft zu. Seine letzten Lebensjahre verbringt Baum in dem abgelegenen Ort St. Lucia bei San Gimignano, wo er 1932 an einer Lungenentzündung stirbt. Paul Baum zählt zu den bedeutendsten Vertretern des Neo-Impressionismus in Deutschland. [CB].
357
Paul Baum
Bäume im Frühling, 1929/1932.
Öl auf Leinwand
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