Rahmenbild
389
Franz von Defregger
Beim Vorlesen, Um 1900.
Öl auf Malpappe
Schätzung:
€ 10.000 Ergebnis:
€ 21.250 (inkl. Käuferaufgeld)
Beim Vorlesen. Um 1900.
Öl auf Malpappe.
Rechts unten signiert. 33 x 22 cm (12,9 x 8,6 in).
Verso von fremder Hand bezeichnet.
Wir danken Herrn Dr. Horst Ludwig, München, für die wissenschaftliche Beratung und die mündliche Bestätigung der Authentizität.
Franz Defregger wird 1835 als Sohn eines wohlhabenden Bauern in Tirol geboren. Nach dem Tod des Vaters verkauft er den Hof der Familie, geht nach Innsbruck und beginnt 1860 eine Bildschnitzerlehre bei Michael Stolz. Dieser erkennt bald seine außerordentliche Begabung und ermöglicht ein Zusammentreffen mit dem Maler Karl Theodor von Piloty. Auf dessen Rat hin besucht Defregger zunächst die Vorbereitungsklasse an der Kunstgewerbeschule in München bei Hermann Dyck und wechselt im Herbst 1861 zu Hermann Anschütz an die Akademie der Bildenden Künste. Eine anschließende Studienreise führt ihn 1863 für längere Zeit nach Paris, wo er die Malerei der Schule von Barbizon kennenlernt. Nach seiner Rückkehr lebt Defregger in München und Osttirol, zu dieser Zeit entstehen vor allem Porträts von Verwandten und Freunden. 1867 malt er die Studie "Der verwundete Jäger", mit der er von Piloty als Schüler angenommen wird. Defregger wird schnell zu einem der populärsten Genremaler der Münchner Schule und hat schulbildenden Einfluss. 1878 wird der Künstler zum Professor für Historienmalerei an der Münchner Akademie berufen und lehrt dort bis 1910. Seine 1880 erbaute repräsentative Villa in der Münchner Königinstraße wird zum gesellschaftlichen Treffpunkt. Defregger erhält in den folgenden Jahren zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, die 1883 in der Verleihung des bayerischen Kronenordens, verbunden mit dem Adelstitel, gipfeln. Neben der akademischen Genre- und Historienmalerei entstehen in den 1890er Jahren auch eine Reihe von freieren Porträts, Landschaften und Darstellungen aus dem privaten Bereich. Intime Skizzen und Studien belegen eindrucksvoll seine koloristischen Fähigkeiten in der Landschaftsmalerei sowie seine Beobachtungsgabe in der Porträtkunst.
Wie bei nahezu allen Bildsujets Defreggers findet sich auch das Vorlese-Motiv mehrfach in seinem Œuvre wieder. Hier jedoch variiert der Künstler alle vier bekannten Versionen deutlich, sei es in der Position der Figuren zueinander, der räumlichen Situation oder des zuhörenden Kindes, so dass jedem Werk eine ganz individuelle Situation zu Grunde liegt. Die verbindende Konstante findet sich in der vorlesenden Mutter, die bei allen Versionen als das vertraute Defregger-typische Dirndl dargestellt ist.
Franz Defregger stirbt 1921 in München. [CB].
Öl auf Malpappe.
Rechts unten signiert. 33 x 22 cm (12,9 x 8,6 in).
Verso von fremder Hand bezeichnet.
Wir danken Herrn Dr. Horst Ludwig, München, für die wissenschaftliche Beratung und die mündliche Bestätigung der Authentizität.
Franz Defregger wird 1835 als Sohn eines wohlhabenden Bauern in Tirol geboren. Nach dem Tod des Vaters verkauft er den Hof der Familie, geht nach Innsbruck und beginnt 1860 eine Bildschnitzerlehre bei Michael Stolz. Dieser erkennt bald seine außerordentliche Begabung und ermöglicht ein Zusammentreffen mit dem Maler Karl Theodor von Piloty. Auf dessen Rat hin besucht Defregger zunächst die Vorbereitungsklasse an der Kunstgewerbeschule in München bei Hermann Dyck und wechselt im Herbst 1861 zu Hermann Anschütz an die Akademie der Bildenden Künste. Eine anschließende Studienreise führt ihn 1863 für längere Zeit nach Paris, wo er die Malerei der Schule von Barbizon kennenlernt. Nach seiner Rückkehr lebt Defregger in München und Osttirol, zu dieser Zeit entstehen vor allem Porträts von Verwandten und Freunden. 1867 malt er die Studie "Der verwundete Jäger", mit der er von Piloty als Schüler angenommen wird. Defregger wird schnell zu einem der populärsten Genremaler der Münchner Schule und hat schulbildenden Einfluss. 1878 wird der Künstler zum Professor für Historienmalerei an der Münchner Akademie berufen und lehrt dort bis 1910. Seine 1880 erbaute repräsentative Villa in der Münchner Königinstraße wird zum gesellschaftlichen Treffpunkt. Defregger erhält in den folgenden Jahren zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, die 1883 in der Verleihung des bayerischen Kronenordens, verbunden mit dem Adelstitel, gipfeln. Neben der akademischen Genre- und Historienmalerei entstehen in den 1890er Jahren auch eine Reihe von freieren Porträts, Landschaften und Darstellungen aus dem privaten Bereich. Intime Skizzen und Studien belegen eindrucksvoll seine koloristischen Fähigkeiten in der Landschaftsmalerei sowie seine Beobachtungsgabe in der Porträtkunst.
Wie bei nahezu allen Bildsujets Defreggers findet sich auch das Vorlese-Motiv mehrfach in seinem Œuvre wieder. Hier jedoch variiert der Künstler alle vier bekannten Versionen deutlich, sei es in der Position der Figuren zueinander, der räumlichen Situation oder des zuhörenden Kindes, so dass jedem Werk eine ganz individuelle Situation zu Grunde liegt. Die verbindende Konstante findet sich in der vorlesenden Mutter, die bei allen Versionen als das vertraute Defregger-typische Dirndl dargestellt ist.
Franz Defregger stirbt 1921 in München. [CB].
389
Franz von Defregger
Beim Vorlesen, Um 1900.
Öl auf Malpappe
Schätzung:
€ 10.000 Ergebnis:
€ 21.250 (inkl. Käuferaufgeld)
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