Rahmenbild
763
Jean Dubuffet
Site avec 3 personnages, 1981.
Acryl auf Papier
Schätzung:
€ 60.000 Ergebnis:
€ 97.600 (inkl. Käuferaufgeld)
Site avec 3 personnages. 1981.
Acryl auf Papier, auf Karton aufgezogen, auf Holz kaschiert.
Loreau XXXIV E 84. Rechts unten monogrammiert und datiert. 51,1 x 35,2 cm (20,1 x 13,8 in), [KP].
Ausdrucksstarke Arbeit aus der wichtigen Serie der "Psycho-sites", aus der nur selten Werke auf dem deutschen Auktionsmarkt angeboten werden.
PROVENIENZ: Galerie Thomas, München (verso auf der Holzplatte mit dem Galerieetikett, dort handschriftlich bezeichnet).
Privatsammlung Süddeutschland.
Schon zu Schulzeiten gehen Jean Dubuffets Neigungen zur bildenden Kunst, so dass eine Reise nach Paris im Jahr 1918 mit der Absicht verbunden ist, Maler zu werden. Dubuffet besucht sechs Monate lang Malkurse an der Académie Julian, gibt dann aber das Malstudium auf. Nach einer Italienreise und seinem Militärdienst kehrt er 1925 nach Le Havre zurück und betätigt sich zunächst im Weinhandel. Als Dubuffet 1933 zur Malerei zurückkehrt, ist dies ein weiteres Mal ein nur temporärer Abschnitt. Die endgültige Entscheidung, sich ausschließlich der Kunst zu widmen, fällt 1942. Unter dem tiefen Eindruck der von bildnerischem Denken völlig freien und unverstellten Ausdrucksformen von geisteskranken Kindern und der Lebensformen primitiver Völker folgt Dubuffet den Surrealisten in ihrer Ablehnung der ästhetischen und moralischen Wertvorstellungen der westlichen Kultur. Die Verwirklichung des eigenen Traumes als wahres Leben anstelle von gesellschaftlicher Anpassung in einem "kulturellen" Ordnungsgefüge machen Dubuffet zu einem konsequenten Einzelgänger. Weite Bekanntheit erreicht Jean Dubuffet auch durch die maßgebliche Definition der "Art Brut" als eigenständige Kunstform, wie er sie 1945 in einem Brief an Charles Ladame umriss: "Zeichnungen, Gemälde, Kunstwerke aller Art, die von Unbekannten, von Besessenen geschaffen wurden, die durch spontane Impulse entstanden, die von Phantasie und Tollheit beseelt sind und sich nicht in den alten Gleisen der katalogisierten Kunst bewegen." Aus diesen Grundgedanken entwickelt Jean Dubuffet im Laufe der Jahre eine Kunsttheorie, die sein malerisches und zeichnerisches Schaffen eindrucksvoll ergänzt.
Unsere ausdrucksstarke Arbeit entsteht am 6. April 1981 und gehört damit in einen Bilderkosmos der Jahre 1981 und 1982, der unter dem Schlagwort "Psycho-Sites" zusammengeführt wird. Die zunächst in unserem Format, dann etwas größer ausgeführten Arbeiten befassen sich alle mit dem gleichen Thema: dem des Menschen im Raum. Die Besonderheit besteht dabei in der steten Wiederholung des Motives, lediglich variiert durch die Anzahl der kleinen Figuren, die sich in topografisch nicht näher bestimmbaren Bildräumen tummeln. Dubuffet inszeniert sein Bildpersonal zwar niemals allein im Bild, jedoch ist die Isolation des Individuums deutlich zu spüren, ist doch jedes Wesen von seiner eigenen Farbblase umschlossen. In der Andeutung begriffen, überlässt der Künstler dem Betrachter die Deutung der Szenen, denen auf wunderbare Weise, trotz ihrer Gleichheit, doch ihre individuelle Faszination zu eigen ist. Beeindruckend ist ferner die Stringenz der künstlerischen Arbeit, mit der Dubuffet seine eigene Bildwelt erschafft.
Bis zu seinem Tod im Jahr 1985 ist das Werk von Jean Dubuffet in einer Retrospektive in Paris, Hannover und Zürich sowie in zahlreichen internationalen Ausstellungen zu sehen. In den vergangenen Jahren widmeten sich Ausstellungen in der Collection de l´Art Brut, Lausanne (2005), in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe (2005), im Palm Springs Art Museum (2006) oder in der Hypo-Kunsthalle in München (2009) dem ebenso facettenreichen wie eindrucksvollen Werk Dubuffets.
Acryl auf Papier, auf Karton aufgezogen, auf Holz kaschiert.
Loreau XXXIV E 84. Rechts unten monogrammiert und datiert. 51,1 x 35,2 cm (20,1 x 13,8 in), [KP].
Ausdrucksstarke Arbeit aus der wichtigen Serie der "Psycho-sites", aus der nur selten Werke auf dem deutschen Auktionsmarkt angeboten werden.
PROVENIENZ: Galerie Thomas, München (verso auf der Holzplatte mit dem Galerieetikett, dort handschriftlich bezeichnet).
Privatsammlung Süddeutschland.
Schon zu Schulzeiten gehen Jean Dubuffets Neigungen zur bildenden Kunst, so dass eine Reise nach Paris im Jahr 1918 mit der Absicht verbunden ist, Maler zu werden. Dubuffet besucht sechs Monate lang Malkurse an der Académie Julian, gibt dann aber das Malstudium auf. Nach einer Italienreise und seinem Militärdienst kehrt er 1925 nach Le Havre zurück und betätigt sich zunächst im Weinhandel. Als Dubuffet 1933 zur Malerei zurückkehrt, ist dies ein weiteres Mal ein nur temporärer Abschnitt. Die endgültige Entscheidung, sich ausschließlich der Kunst zu widmen, fällt 1942. Unter dem tiefen Eindruck der von bildnerischem Denken völlig freien und unverstellten Ausdrucksformen von geisteskranken Kindern und der Lebensformen primitiver Völker folgt Dubuffet den Surrealisten in ihrer Ablehnung der ästhetischen und moralischen Wertvorstellungen der westlichen Kultur. Die Verwirklichung des eigenen Traumes als wahres Leben anstelle von gesellschaftlicher Anpassung in einem "kulturellen" Ordnungsgefüge machen Dubuffet zu einem konsequenten Einzelgänger. Weite Bekanntheit erreicht Jean Dubuffet auch durch die maßgebliche Definition der "Art Brut" als eigenständige Kunstform, wie er sie 1945 in einem Brief an Charles Ladame umriss: "Zeichnungen, Gemälde, Kunstwerke aller Art, die von Unbekannten, von Besessenen geschaffen wurden, die durch spontane Impulse entstanden, die von Phantasie und Tollheit beseelt sind und sich nicht in den alten Gleisen der katalogisierten Kunst bewegen." Aus diesen Grundgedanken entwickelt Jean Dubuffet im Laufe der Jahre eine Kunsttheorie, die sein malerisches und zeichnerisches Schaffen eindrucksvoll ergänzt.
Unsere ausdrucksstarke Arbeit entsteht am 6. April 1981 und gehört damit in einen Bilderkosmos der Jahre 1981 und 1982, der unter dem Schlagwort "Psycho-Sites" zusammengeführt wird. Die zunächst in unserem Format, dann etwas größer ausgeführten Arbeiten befassen sich alle mit dem gleichen Thema: dem des Menschen im Raum. Die Besonderheit besteht dabei in der steten Wiederholung des Motives, lediglich variiert durch die Anzahl der kleinen Figuren, die sich in topografisch nicht näher bestimmbaren Bildräumen tummeln. Dubuffet inszeniert sein Bildpersonal zwar niemals allein im Bild, jedoch ist die Isolation des Individuums deutlich zu spüren, ist doch jedes Wesen von seiner eigenen Farbblase umschlossen. In der Andeutung begriffen, überlässt der Künstler dem Betrachter die Deutung der Szenen, denen auf wunderbare Weise, trotz ihrer Gleichheit, doch ihre individuelle Faszination zu eigen ist. Beeindruckend ist ferner die Stringenz der künstlerischen Arbeit, mit der Dubuffet seine eigene Bildwelt erschafft.
Bis zu seinem Tod im Jahr 1985 ist das Werk von Jean Dubuffet in einer Retrospektive in Paris, Hannover und Zürich sowie in zahlreichen internationalen Ausstellungen zu sehen. In den vergangenen Jahren widmeten sich Ausstellungen in der Collection de l´Art Brut, Lausanne (2005), in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe (2005), im Palm Springs Art Museum (2006) oder in der Hypo-Kunsthalle in München (2009) dem ebenso facettenreichen wie eindrucksvollen Werk Dubuffets.
763
Jean Dubuffet
Site avec 3 personnages, 1981.
Acryl auf Papier
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