Rückseite
725
Günther Uecker
Hommage à Fontana I, 1962.
Objekt
Schätzung:
€ 200.000 Ergebnis:
€ 1.260.000 (inkl. Käuferaufgeld)
Hommage à Fontana I. 1962.
Objekt. Holz, Leinwand, Nägel, Acryl und Bleistift.
Honisch 238 mit Abb. S. 72. Links unten signiert. Verso signiert, betitelt und gewidmet sowie mit dem Richtungspfeil. 110,1 x 84,8 cm (43,3 x 33,3 in). [KP].
PROVENIENZ: Sammlung Lothar Wolleh, Düsseldorf.
Sammlung Dr. Ludwig Poullain, Münster.
AUSSTELLUNG: Hommage à Fontana, Kunst- und Museumsverein Wuppertal, 20.9.-2.11.1969, Kat.Nr. 80 (mit Abb.).
Günther Uecker. Bildobjekt 1957-1970, Moderna Museet Stockholm, 16.1.-28.2.1971, Kat.Nr. 12.
Günther Uecker, Kestner-Gesellschaft Hannover, 5.5.-18.6.1972, Kat.Nr. 18.
Günther Uecker, Muzeum Sztuki w Lodzi, Lodz, 20.12.1974-19.1.1975.
Günther Uecker wird am 13. März 1930 in Wendorf, Mecklenburg, geboren. Seine künstlerische Ausbildung beginnt Uecker 1949 mit dem Studium der Malerei in Wismar. Seine nächste Station ist die Kunstschule in Berlin-Weißensee, dann geht er 1955 nach Düsseldorf. Dort studiert Uecker bei Otto Pankok an der Kunstakademie, wo er ab 1974 bis heute als Lehrer tätig ist. Gegen Ende der 1950er Jahre entstehen dort auch die ersten Nagelbilder. Uecker kommt mit der von Heinz Mack und Otto Piene gegründeten Künstlergruppe "ZERO" in Berührung und wird 1961 Mitglied. "ZERO" plädiert für einen Neuanfang in der Kunst gegen das deutsche Informel. Uecker beschäftigt sich mit Lichtmedien, erforscht optische Phänomene, Strukturreihungen und Schwingungsbereiche, die den Betrachter aktiv miteinbeziehen und diesen den visuellen Prozess durch motorische oder manuelle Eingriffs- und Veränderungsmöglichkeiten selbst beeinflussen lassen. Mit Mack und Piene richtet Uecker 1962 im Amsterdamer Stedelijk Museum und im Palais des Beaux Arts in Paris einen "Salon de lumière" ein. Weitere Lichtsalons folgen in Krefeld und Frankfurt. Ab Anfang der 1960er Jahre, insbesondere aber ab 1966, nach der Auflösung von "ZERO" und einer letzten gemeinsamen Ausstellung, setzt Günther Uecker Nägel als sein Hauptgestaltungsmittel ein - ein Material, das bis heute im Zentrum seines Schaffens steht.
Neben der Verwendung der Nägel gehört auch die Vorrangstellung von Farbe und Raumkonzept zur neuen Positionsbestimmung der Kunst Ueckers. Während einerseits die "ZERO"-Künstler selbst wichtige Impulse geben, ist für Uecker auf der anderen Seite sein italienischer Künstlerkollege Lucio Fontana von enormem Einfluss sowohl in kunstpraktischer als auch in theoretischer Hinsicht: Die Anknüpfungspunkte finden sich bei Fontana insbesondere in den Manifesten, in denen der Italiener von einer Kunst mit Raumbezug und der Ausdehnung des Raumes auf die Bildfläche spricht. Vor diesem Hintergrund ist das hier vorliegende Objekt mit seinem Titel "Hommage à Fontana" mehr als wörtlich zu verstehen, ist es doch bildgewordene Auseinandersetzung mit Fontanas Konzepten in der für Uecker so typischen Bildsprache. Dabei ist die Beschäftigung mit dem Raumkonzept bei Uecker nicht nur auf die Bildtafel, hier bestückt mit unterschiedlich großen Nägeln, beschränkt, erforscht er die Räume doch auch real in Form von Performances oder mit raumgreifenden Installationen. Bezieht man dieses Wissen mit in die Analyse ein, so erkennt man ein unglaublich stringentes Konzept innerhalb des Uecker'schen Œuvres, welches das hier vorliegende Werk in einen allumfassenden Kontext einordnet und aus ihm heraus verstehbar macht. Hommage und Vision zugleich, haben wir ein Schlüsselwerk vor uns, welches innerhalb des fulminanten Schaffens Günther Ueckers eine hervorragende Stellung einnimmt.
Ueckers Werke sind Gegenstand vielbeachteter Ausstellungen im In- und Ausland, darüber hinaus gehören seine Arbeiten zum festen Bestandteil international renommierter Sammlungen. Einen Höhepunkt in Ueckers künstlerischem Schaffen bildet der 1998 bis 2000 von ihm gestaltete Andachtsraum im Berliner Reichstagsgebäude. Günther Uecker lebt und arbeitet in Düsseldorf.
Objekt. Holz, Leinwand, Nägel, Acryl und Bleistift.
Honisch 238 mit Abb. S. 72. Links unten signiert. Verso signiert, betitelt und gewidmet sowie mit dem Richtungspfeil. 110,1 x 84,8 cm (43,3 x 33,3 in). [KP].
PROVENIENZ: Sammlung Lothar Wolleh, Düsseldorf.
Sammlung Dr. Ludwig Poullain, Münster.
AUSSTELLUNG: Hommage à Fontana, Kunst- und Museumsverein Wuppertal, 20.9.-2.11.1969, Kat.Nr. 80 (mit Abb.).
Günther Uecker. Bildobjekt 1957-1970, Moderna Museet Stockholm, 16.1.-28.2.1971, Kat.Nr. 12.
Günther Uecker, Kestner-Gesellschaft Hannover, 5.5.-18.6.1972, Kat.Nr. 18.
Günther Uecker, Muzeum Sztuki w Lodzi, Lodz, 20.12.1974-19.1.1975.
Günther Uecker wird am 13. März 1930 in Wendorf, Mecklenburg, geboren. Seine künstlerische Ausbildung beginnt Uecker 1949 mit dem Studium der Malerei in Wismar. Seine nächste Station ist die Kunstschule in Berlin-Weißensee, dann geht er 1955 nach Düsseldorf. Dort studiert Uecker bei Otto Pankok an der Kunstakademie, wo er ab 1974 bis heute als Lehrer tätig ist. Gegen Ende der 1950er Jahre entstehen dort auch die ersten Nagelbilder. Uecker kommt mit der von Heinz Mack und Otto Piene gegründeten Künstlergruppe "ZERO" in Berührung und wird 1961 Mitglied. "ZERO" plädiert für einen Neuanfang in der Kunst gegen das deutsche Informel. Uecker beschäftigt sich mit Lichtmedien, erforscht optische Phänomene, Strukturreihungen und Schwingungsbereiche, die den Betrachter aktiv miteinbeziehen und diesen den visuellen Prozess durch motorische oder manuelle Eingriffs- und Veränderungsmöglichkeiten selbst beeinflussen lassen. Mit Mack und Piene richtet Uecker 1962 im Amsterdamer Stedelijk Museum und im Palais des Beaux Arts in Paris einen "Salon de lumière" ein. Weitere Lichtsalons folgen in Krefeld und Frankfurt. Ab Anfang der 1960er Jahre, insbesondere aber ab 1966, nach der Auflösung von "ZERO" und einer letzten gemeinsamen Ausstellung, setzt Günther Uecker Nägel als sein Hauptgestaltungsmittel ein - ein Material, das bis heute im Zentrum seines Schaffens steht.
Neben der Verwendung der Nägel gehört auch die Vorrangstellung von Farbe und Raumkonzept zur neuen Positionsbestimmung der Kunst Ueckers. Während einerseits die "ZERO"-Künstler selbst wichtige Impulse geben, ist für Uecker auf der anderen Seite sein italienischer Künstlerkollege Lucio Fontana von enormem Einfluss sowohl in kunstpraktischer als auch in theoretischer Hinsicht: Die Anknüpfungspunkte finden sich bei Fontana insbesondere in den Manifesten, in denen der Italiener von einer Kunst mit Raumbezug und der Ausdehnung des Raumes auf die Bildfläche spricht. Vor diesem Hintergrund ist das hier vorliegende Objekt mit seinem Titel "Hommage à Fontana" mehr als wörtlich zu verstehen, ist es doch bildgewordene Auseinandersetzung mit Fontanas Konzepten in der für Uecker so typischen Bildsprache. Dabei ist die Beschäftigung mit dem Raumkonzept bei Uecker nicht nur auf die Bildtafel, hier bestückt mit unterschiedlich großen Nägeln, beschränkt, erforscht er die Räume doch auch real in Form von Performances oder mit raumgreifenden Installationen. Bezieht man dieses Wissen mit in die Analyse ein, so erkennt man ein unglaublich stringentes Konzept innerhalb des Uecker'schen Œuvres, welches das hier vorliegende Werk in einen allumfassenden Kontext einordnet und aus ihm heraus verstehbar macht. Hommage und Vision zugleich, haben wir ein Schlüsselwerk vor uns, welches innerhalb des fulminanten Schaffens Günther Ueckers eine hervorragende Stellung einnimmt.
Ueckers Werke sind Gegenstand vielbeachteter Ausstellungen im In- und Ausland, darüber hinaus gehören seine Arbeiten zum festen Bestandteil international renommierter Sammlungen. Einen Höhepunkt in Ueckers künstlerischem Schaffen bildet der 1998 bis 2000 von ihm gestaltete Andachtsraum im Berliner Reichstagsgebäude. Günther Uecker lebt und arbeitet in Düsseldorf.
725
Günther Uecker
Hommage à Fontana I, 1962.
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