Rahmenbild
339
Dorothea Maetzel-Johannsen
Junge Frau mit Katze, Um 1919.
Öl auf Malpappe
Schätzung:
€ 14.000 Ergebnis:
€ 46.360 (inkl. Käuferaufgeld)
Junge Frau mit Katze. Um 1919.
Öl auf Malpappe.
Rechts unten monogrammiert. 51,5 x 39,7 cm (20,2 x 15,6 in). [KP].
Wir danken Herrn Jan Buchholz, Norderstedt, für die freundliche Bestätigung der Authentizität der Arbeit.
Als Dora Johannsen 1886 in Lensahn südlich von Oldenburg geboren und als Kind zärtlich "Dolly" genannt, erlebt die Künstlerin eine zwar von Krankheit geprägte, jedoch auch glückliche und behütete Kindheit. Früh zeigt sich ihr großes Mal- und Zeichentalent, das sie immer weiter ausbildet. An der Hamburger Gewerbeschule für Mädchen erlernt die Künstlerin - die sich später Dorothea Johannsen nennt, in Anlehnung an die Heilige Dorothea, deren Festtag ihr eigener Geburtstag am 6. Februar ist - schließlich den Beruf der Zeichenlehrerin, nur wenig später unterrichtet sie an der Städtischen Mädchenschule in Schleswig. In dieser Zeit der selbstbestimmten Freiheit lernt die Künstlerin den Maler und Architekten Emil Maetzel kennen, den sie 1910 heiratet und ihm vier Kinder schenkt. In den 1910er Jahren ist Dorothea Maetzel-Johannsen häufig in Berlin, wo ihr Mann seinen Kriegsdienst leistet. Dort gehört unter anderen Lovis Corinth, einer der wichtigsten Vertreter des deutschen Impressionismus, zu ihren Förderern. Nach dem Ersten Weltkrieg ist das Künstlerpaar aktiv in der neu gegründeten "Hamburgischen Sezession" sowie im neu erblühenden künstlerischen und kulturellen Leben der Stadt aktiv und etabliert.
Immer wieder greift Dorothea Maetzel-Johannsen auf ähnliche Bildmotive zurück, die sie gekonnt variiert und in immer neuen Kompositionen zum Ausdruck bringt. Unser in leuchtenden Farben ausgeführtes Gemälde vereint die wichtigen Sujets der jungen Frau, der Katze und der Pflanzen und steht darum paradigmatisch für Maetzel-Johannsens Kunstschaffen der Zeit. Im Zentrum der Komposition erkennen wir zunächst die junge Frau. Ihr von dunklem Haar eingerahmtes Gesicht mit den markanten Zügen blickt direkt zum Betrachter, wodurch ein unmittelbarer Kontakt hergestellt wird. Rechts neben sich hält sie mit ihrer linken Hand eine Katze. Meisterlich gelingt es Maetzel-Johannsen einerseits durch den festen Griff der jungen Frau, andererseits durch die konsequent eingesetzten scharfen Konturen und die geometrische Auffassung des Bildpersonals eine komplexe, fest verwobene Einheit von Mensch und Tier malerisch auszudrücken. Die Zusammengehörigkeit wird noch verstärkt, lassen sich doch in der unteren Bildpartie die Leiber von Frau und Katze nicht mehr voneinander trennen, sie scheinen verschmolzen. Im flirrenden Pinselduktus erstrahlt der Bildgrund in sattem Kolorit und gibt am rechten Bildrand die Gestalt einer Pflanze frei, die ihr Pendant im Blattwerk an der unteren Bildkante findet. Am Beginn der wichtigsten Werkphase der Künstlerin stehend, zeigt unser Gemälde die hohe malerische Qualität und die Finesse der Komposition, die in den folgenden Jahren das Œuvre weiter auszeichnen werden.
Während unser Gemälde deutlich die Handschrift des Expressionismus verrät, werden Dorothea Maetzel-Johannsens Bilder ab der Mitte der 1920er Jahre zunehmend duftiger und leichter, was sich durch einen langen Frankreich-Aufenthalt und die Rezeption der impressionistischen Kunst, allen voran der des Paul Cézanne, erklären lässt. Landschaften, Stillleben mit Früchten und Pflanzen sowie Figurenbilder gehören stets zu den bevorzugten Sujets der Künstlerin, die im Jahr 1930, nur zwei Tage nach ihrem 44. Geburtstag, infolge eines Herzleidens verstirbt.
Öl auf Malpappe.
Rechts unten monogrammiert. 51,5 x 39,7 cm (20,2 x 15,6 in). [KP].
Wir danken Herrn Jan Buchholz, Norderstedt, für die freundliche Bestätigung der Authentizität der Arbeit.
Als Dora Johannsen 1886 in Lensahn südlich von Oldenburg geboren und als Kind zärtlich "Dolly" genannt, erlebt die Künstlerin eine zwar von Krankheit geprägte, jedoch auch glückliche und behütete Kindheit. Früh zeigt sich ihr großes Mal- und Zeichentalent, das sie immer weiter ausbildet. An der Hamburger Gewerbeschule für Mädchen erlernt die Künstlerin - die sich später Dorothea Johannsen nennt, in Anlehnung an die Heilige Dorothea, deren Festtag ihr eigener Geburtstag am 6. Februar ist - schließlich den Beruf der Zeichenlehrerin, nur wenig später unterrichtet sie an der Städtischen Mädchenschule in Schleswig. In dieser Zeit der selbstbestimmten Freiheit lernt die Künstlerin den Maler und Architekten Emil Maetzel kennen, den sie 1910 heiratet und ihm vier Kinder schenkt. In den 1910er Jahren ist Dorothea Maetzel-Johannsen häufig in Berlin, wo ihr Mann seinen Kriegsdienst leistet. Dort gehört unter anderen Lovis Corinth, einer der wichtigsten Vertreter des deutschen Impressionismus, zu ihren Förderern. Nach dem Ersten Weltkrieg ist das Künstlerpaar aktiv in der neu gegründeten "Hamburgischen Sezession" sowie im neu erblühenden künstlerischen und kulturellen Leben der Stadt aktiv und etabliert.
Immer wieder greift Dorothea Maetzel-Johannsen auf ähnliche Bildmotive zurück, die sie gekonnt variiert und in immer neuen Kompositionen zum Ausdruck bringt. Unser in leuchtenden Farben ausgeführtes Gemälde vereint die wichtigen Sujets der jungen Frau, der Katze und der Pflanzen und steht darum paradigmatisch für Maetzel-Johannsens Kunstschaffen der Zeit. Im Zentrum der Komposition erkennen wir zunächst die junge Frau. Ihr von dunklem Haar eingerahmtes Gesicht mit den markanten Zügen blickt direkt zum Betrachter, wodurch ein unmittelbarer Kontakt hergestellt wird. Rechts neben sich hält sie mit ihrer linken Hand eine Katze. Meisterlich gelingt es Maetzel-Johannsen einerseits durch den festen Griff der jungen Frau, andererseits durch die konsequent eingesetzten scharfen Konturen und die geometrische Auffassung des Bildpersonals eine komplexe, fest verwobene Einheit von Mensch und Tier malerisch auszudrücken. Die Zusammengehörigkeit wird noch verstärkt, lassen sich doch in der unteren Bildpartie die Leiber von Frau und Katze nicht mehr voneinander trennen, sie scheinen verschmolzen. Im flirrenden Pinselduktus erstrahlt der Bildgrund in sattem Kolorit und gibt am rechten Bildrand die Gestalt einer Pflanze frei, die ihr Pendant im Blattwerk an der unteren Bildkante findet. Am Beginn der wichtigsten Werkphase der Künstlerin stehend, zeigt unser Gemälde die hohe malerische Qualität und die Finesse der Komposition, die in den folgenden Jahren das Œuvre weiter auszeichnen werden.
Während unser Gemälde deutlich die Handschrift des Expressionismus verrät, werden Dorothea Maetzel-Johannsens Bilder ab der Mitte der 1920er Jahre zunehmend duftiger und leichter, was sich durch einen langen Frankreich-Aufenthalt und die Rezeption der impressionistischen Kunst, allen voran der des Paul Cézanne, erklären lässt. Landschaften, Stillleben mit Früchten und Pflanzen sowie Figurenbilder gehören stets zu den bevorzugten Sujets der Künstlerin, die im Jahr 1930, nur zwei Tage nach ihrem 44. Geburtstag, infolge eines Herzleidens verstirbt.
339
Dorothea Maetzel-Johannsen
Junge Frau mit Katze, Um 1919.
Öl auf Malpappe
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€ 14.000 Ergebnis:
€ 46.360 (inkl. Käuferaufgeld)
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