Rahmenbild
347
Wassily Kandinsky
Gewebe, 1923.
Aquarell
Schätzung:
€ 200.000 Ergebnis:
€ 1.320.000 (inkl. Käuferaufgeld)
Gewebe. 1923.
Aquarell und Tuschfederzeichnung.
Barnett 643. Kandinsky Hauskatalog, Aquarelle "VII 1923, 90, Gewebe". Links unten monogrammiert und datiert. Verso bezeichnet "Nº90. / 1923". Auf leicht strukturiertem Aquarellbütten. 36,4 x 25,2 cm (14,3 x 9,9 in).
[KD].
Außergewöhnlich farbfrisch und gut erhalten. Die streng geometrischen Kompositionen der 1920er Jahre, von denen sich ein Großteil in bedeutenden öffentlichen und privaten Sammlungen befindet, gelten als die gefragtesten Papierarbeiten des Künstlers auf dem internationalen Auktionsmarkt.
PROVENIENZ: 1930 für die Kandinsky Gesellschaft von Richard Doetsch-Benziger, Basel, angekauft. Auktion Sotheby's, London 3. Juli 1974, Kat.Nr. 162 (mit Farbabb.).
Roman Norbert Ketterer, Campione d'Italia, 1975.
Privatsammlung Baden-Württemberg.
AUSSTELLUNG: Das staatliche Bauhaus Weimar 1919-1923. Bauhausausstellung, Staatliches Bauhaus Weimar und Landesmuseum, 15.8.-30.9.1923.
Wassily Kandinsky. Retrospektive, Hallischer Kunstverein und Städtisches Museum Moritzburg, Roter Turm, 4.-23.10.1929.
Moderne deutsche Malerei aus Privatbesitz, Kunsthalle Basel, Oktober 1933, Nr. 50.
Gedächtnisausstellung Wassily Kandinsky, Kunsthalle Basel, 10.3.-8.4.1945, Nr. 58.
Sammlung Richard Doetsch-Benziger, Kunstmuseum Basel, 9.6.-8.7.1956, Nr. 121.
Klee und Kandinsky: Erinnerungen an eine Künstlerfreundschaft, Staatsgalerie Stuttgart, 6.5.-29.7.1979, Nr. 78.
Kandinsky wird am 4. Dezember 1866 in Moskau geboren. Nach einem Jura- und Volkswirtschaftsstudium in Moskau entschließt er sich erst spät, Maler zu werden, und siedelt dazu 1896 nach München über. Er beginnt ein Studium an der Kunstschule von Anton Azbe und in den Jahren 1900/01 bei Stuck, das er an der Münchener Kunstakademie fortsetzt. Bereits 1902 unterrichtet er selbst an der "Phalanx-Malschule" und wird schließlich Präsident der gleichnamigen Künstlergruppe. Hier lernt er Gabriele Münter kennen, die als Schülerin seine Malklasse besucht. Nach längeren gemeinsamen Reisen ins Ausland richten sie sich 1908 in München eine Wohnung ein. Ein Studienaufenthalt in Murnau veranlasst Gabriele Münter, dort ein Haus zu kaufen, das zum Aufenthaltsort zahlreicher Sommermonate werden soll, die von intensiver Arbeit geprägt sind. 1909 gehört Kandinsky zu den Mitbegründern der Neuen Künstlervereinigung München, ein Jahr später, 1910, entsteht sein erstes rein abstraktes Aquarell. In seinem 1912 erschienenen Buch "Über das Geistige in der Kunst" begründet er diesen revolutionären Schritt zur Abstraktion. Mit seinen Malerfreunden Paul Klee, August Macke und Franz Marc hebt Kandinsky 1912 den "Blauen Reiter" aus der Taufe und gibt mit Marc den gleichnamigen Almanach heraus. Die Jahre des Ersten Weltkrieges verbringt Kandinsky in Moskau, kehrt aber 1921 wieder nach Deutschland zurück. 1922 nimmt er den Ruf von Walter Gropius als Lehrer an das Bauhaus in Weimar an.
Trotz aller Abstraktion ist die lyrisch-musikalische Kraft dieser Arbeit leicht nachvollziehbar. Abseits vom Titel scheint Kandinsky sich hier auf bewährten Pfaden zu bewegen in der Variation bereits bekannter Bildelemente. Die Klarheit der Farbflächen besticht. Sie bilden den Kern der Komposition, die jedoch um eine sanfte Modulation der Aquarellfarbe entlang der Tuschelinien aufgebrochen und erweitert wird. Das geordnete Chaos ist der Grundtenor dieser Arbeiten, die bis in die dekorative Gebrauchskunst der zwanziger Jahre ihre deutlichen Spuren hinterlassen haben. Das lyrische, ja fast romantische Moment liegt in der Stellung der Bilddetails zueinander. Kandinskys Kompositionen vermeiden jede Schärfe einer optischen Konfrontation. Sie sind trotz aller scheinbaren Rationalität in ihrer Gesamtwirkung auf mysteriöse Weise verschlüsselt. Die Botschaft ist eindeutig, ihr Inhalt bleibt Geheimnis
Kandinsky gründet 1924 mit P. Klee, L. Feininger und Alexej von Jawlensky die Gruppe der "Blauen Vier". Im Jahre 1928 erwirbt Kandinsky die deutsche Staatsbürgerschaft. Nachdem das Bauhaus bereits 1925 nach Dessau umgezogen ist, findet 1932 ein erneuter Umzug nach Berlin statt, wo das Bauhaus trotz der Verfolgungen durch die Nationalsozialisten erneut eröffnet, ein Jahr später jedoch endgültig geschlossen wird. 1934 emigriert Kandinsky nach Frankreich und lässt sich in Neuilly-sur-Seine bei Paris nieder. Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wird er französischer Staatsbürger. Seine Arbeit setzt er trotz der gefährlichen Situation auch während der deutschen Besatzung fort. Bis zu seinen letzten Lebensmonaten ist seine Produktivität ungebrochen. Wassily Kandinsky stirbt am 13. Dezember 1944 in seiner Wahlheimat Frankreich.
Aquarell und Tuschfederzeichnung.
Barnett 643. Kandinsky Hauskatalog, Aquarelle "VII 1923, 90, Gewebe". Links unten monogrammiert und datiert. Verso bezeichnet "Nº90. / 1923". Auf leicht strukturiertem Aquarellbütten. 36,4 x 25,2 cm (14,3 x 9,9 in).
[KD].
Außergewöhnlich farbfrisch und gut erhalten. Die streng geometrischen Kompositionen der 1920er Jahre, von denen sich ein Großteil in bedeutenden öffentlichen und privaten Sammlungen befindet, gelten als die gefragtesten Papierarbeiten des Künstlers auf dem internationalen Auktionsmarkt.
PROVENIENZ: 1930 für die Kandinsky Gesellschaft von Richard Doetsch-Benziger, Basel, angekauft. Auktion Sotheby's, London 3. Juli 1974, Kat.Nr. 162 (mit Farbabb.).
Roman Norbert Ketterer, Campione d'Italia, 1975.
Privatsammlung Baden-Württemberg.
AUSSTELLUNG: Das staatliche Bauhaus Weimar 1919-1923. Bauhausausstellung, Staatliches Bauhaus Weimar und Landesmuseum, 15.8.-30.9.1923.
Wassily Kandinsky. Retrospektive, Hallischer Kunstverein und Städtisches Museum Moritzburg, Roter Turm, 4.-23.10.1929.
Moderne deutsche Malerei aus Privatbesitz, Kunsthalle Basel, Oktober 1933, Nr. 50.
Gedächtnisausstellung Wassily Kandinsky, Kunsthalle Basel, 10.3.-8.4.1945, Nr. 58.
Sammlung Richard Doetsch-Benziger, Kunstmuseum Basel, 9.6.-8.7.1956, Nr. 121.
Klee und Kandinsky: Erinnerungen an eine Künstlerfreundschaft, Staatsgalerie Stuttgart, 6.5.-29.7.1979, Nr. 78.
Kandinsky wird am 4. Dezember 1866 in Moskau geboren. Nach einem Jura- und Volkswirtschaftsstudium in Moskau entschließt er sich erst spät, Maler zu werden, und siedelt dazu 1896 nach München über. Er beginnt ein Studium an der Kunstschule von Anton Azbe und in den Jahren 1900/01 bei Stuck, das er an der Münchener Kunstakademie fortsetzt. Bereits 1902 unterrichtet er selbst an der "Phalanx-Malschule" und wird schließlich Präsident der gleichnamigen Künstlergruppe. Hier lernt er Gabriele Münter kennen, die als Schülerin seine Malklasse besucht. Nach längeren gemeinsamen Reisen ins Ausland richten sie sich 1908 in München eine Wohnung ein. Ein Studienaufenthalt in Murnau veranlasst Gabriele Münter, dort ein Haus zu kaufen, das zum Aufenthaltsort zahlreicher Sommermonate werden soll, die von intensiver Arbeit geprägt sind. 1909 gehört Kandinsky zu den Mitbegründern der Neuen Künstlervereinigung München, ein Jahr später, 1910, entsteht sein erstes rein abstraktes Aquarell. In seinem 1912 erschienenen Buch "Über das Geistige in der Kunst" begründet er diesen revolutionären Schritt zur Abstraktion. Mit seinen Malerfreunden Paul Klee, August Macke und Franz Marc hebt Kandinsky 1912 den "Blauen Reiter" aus der Taufe und gibt mit Marc den gleichnamigen Almanach heraus. Die Jahre des Ersten Weltkrieges verbringt Kandinsky in Moskau, kehrt aber 1921 wieder nach Deutschland zurück. 1922 nimmt er den Ruf von Walter Gropius als Lehrer an das Bauhaus in Weimar an.
Trotz aller Abstraktion ist die lyrisch-musikalische Kraft dieser Arbeit leicht nachvollziehbar. Abseits vom Titel scheint Kandinsky sich hier auf bewährten Pfaden zu bewegen in der Variation bereits bekannter Bildelemente. Die Klarheit der Farbflächen besticht. Sie bilden den Kern der Komposition, die jedoch um eine sanfte Modulation der Aquarellfarbe entlang der Tuschelinien aufgebrochen und erweitert wird. Das geordnete Chaos ist der Grundtenor dieser Arbeiten, die bis in die dekorative Gebrauchskunst der zwanziger Jahre ihre deutlichen Spuren hinterlassen haben. Das lyrische, ja fast romantische Moment liegt in der Stellung der Bilddetails zueinander. Kandinskys Kompositionen vermeiden jede Schärfe einer optischen Konfrontation. Sie sind trotz aller scheinbaren Rationalität in ihrer Gesamtwirkung auf mysteriöse Weise verschlüsselt. Die Botschaft ist eindeutig, ihr Inhalt bleibt Geheimnis
Kandinsky gründet 1924 mit P. Klee, L. Feininger und Alexej von Jawlensky die Gruppe der "Blauen Vier". Im Jahre 1928 erwirbt Kandinsky die deutsche Staatsbürgerschaft. Nachdem das Bauhaus bereits 1925 nach Dessau umgezogen ist, findet 1932 ein erneuter Umzug nach Berlin statt, wo das Bauhaus trotz der Verfolgungen durch die Nationalsozialisten erneut eröffnet, ein Jahr später jedoch endgültig geschlossen wird. 1934 emigriert Kandinsky nach Frankreich und lässt sich in Neuilly-sur-Seine bei Paris nieder. Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wird er französischer Staatsbürger. Seine Arbeit setzt er trotz der gefährlichen Situation auch während der deutschen Besatzung fort. Bis zu seinen letzten Lebensmonaten ist seine Produktivität ungebrochen. Wassily Kandinsky stirbt am 13. Dezember 1944 in seiner Wahlheimat Frankreich.
347
Wassily Kandinsky
Gewebe, 1923.
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