Rahmenbild
385
Pablo Picasso
La Tauromaquia, 1960.
Tuschpinselzeichnung
Schätzung:
€ 50.000 Ergebnis:
€ 53.680 (inkl. Käuferaufgeld)
La Tauromaquia. 1960.
Tuschpinselzeichnung.
Signiert, datiert "6.1.60" und mit einer Widmung "Para mi amigo Mauriscis Torra-Balari". Auf festem Velin von Guarro (mit Wasserzeichen), Vorderseite eines Doppelbogens, typografisch bezeichnet "La Tauromaquia". 35 x 49,8 cm (13,7 x 19,6 in), Blattgröße. [KD].
Schöne, spontane Zeichnung auf dem Titelblatt von "La Tauromaquia".
Mit einer Fotoexpertise von Josep Palau I Fabre vom 3. April 1996.
PROVENIENZ: Sammlung Mauriscis Torra-Balari, Barcelona.
Privatsammlung Hessen.
AUSSTELLUNG: Hommage à Picasso. Ausstellung zum 85. Geburtstag von Pablo Picasso, Institut Français de Barcelona, Barcelona 1966.
LITERATUR: Josep Palau I Fabre, Picasso en Cataluña, Barcelona 1966, Abb. 156, S. 219.
Die Neigung zur Kunst wird Pablo Picasso schon von seinem Vater, der Kunstprofessor an der Akademie in Barcelona ist, in die Wiege gelegt. Picassos Gemälde aus den frühen Pariser Jahren zeigen Einflüsse von Toulouse-Lautrec, Daumier und Gauguin. Die Auseinandersetzung mit Jugendstil und Symbolismus führen Picasso zum Stil seiner "Blauen Periode", in der der elende, magere, leicht anämische Mensch zum Bildthema wird. Es dominiert der Pessimismus der Fin-de-Siècle-Stimmung. Anders zeigt sich die folgende "Rosa Periode", die im Umfeld eines innovativen Künstlerkreises in Paris zu neuen Ausdrucksformen führt. Arbeiten in zarten Pastelltönen entstehen, die oftmals Szenen aus der Zirkuswelt zeigen. Die "Demoiselles d'Avignon" aus dem Jahr 1907 markieren den Auftakt zu seiner kubistischen Periode, mit der er den klassischen Formenkanon sprengt. Die von 1909 bis 1912 entstandenen Werke zählt man zum analytischen Kubismus: die Bildoberfläche wird in rhythmisch geordnete Flächenteile zergliedert. Nach einer realistischen Phase um 1915 und der Beschäftigung mit dem Ballett Diaghilews 1917 gelangt Picasso zu einem neoklassizistischen Stil. Den nächsten Wendepunkt markiert das 1937 entstandene Werk "Guernica". Es entsteht als Auftragswerk für den spanischen Pavillon der Pariser Weltausstellung und kritisiert damit vor den Augen der Weltöffentlichkeit die Luftangriffe der Franco-freundlichen deutschen Legion Condor während des spanischen Bürgerkriegs auf das baskische Dorf Guernica. Nach dem Zweiten Weltkrieg zieht sich Picasso nach Südfrankreich zurück und beginnt um die Mitte der vierziger Jahre mit der Gestaltung und Bemalung von Keramiken; dazu entsteht ein Großteil seiner grafischen Arbeiten.
Das geniale zeichnerische Talent von Pablo Picasso offenbart sich selbst in dieser Gelegenheitszeichnung auf dem Titelblatt der Edition "La Tauromaquia". Die spontane Erfassung des Wesentlichen einer Stierkampfszene wird hier in den drei Figuren des Stieres, des Picador und des Torero geschildert. Umrahmt vom Rand der Stierkampfarena ist die Komposition von einer Geschlossenheit der Aussage. Alle Elemente einer Aktion sind in den wenigen Pinselstrichen enthalten, die Picasso ohne weitere zeichnerische Zutat ganz aus sich heraus wirken lässt. Die zeichnerische Präzision verrät das Vertrautsein mit dem Thema, das im Werk von Pablo Picasso einen besonderen Stellenwert einnimmt. Nicht nur der Stier, auch dessen mythische Version als Minotaurus, sind fest in der Gedankenwelt des Künstlers verhaftet. Sie zeugen von männlicher Potenz in ihrer ursprünglichen Form. Eine Vorstellung, der Picasso nicht nur in seinem künstlerischen Werk besonders gehuldigt hat.
Picasso gilt als Inbegriff des modernen Künstlers, der stets auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen ist. Sein gewaltiges Œuvre ist widerspruchsvoll, sprengt alle akademischen Fesseln und wirkt bahnbrechend für die Freiheit der nachfolgenden Kunst.
Tuschpinselzeichnung.
Signiert, datiert "6.1.60" und mit einer Widmung "Para mi amigo Mauriscis Torra-Balari". Auf festem Velin von Guarro (mit Wasserzeichen), Vorderseite eines Doppelbogens, typografisch bezeichnet "La Tauromaquia". 35 x 49,8 cm (13,7 x 19,6 in), Blattgröße. [KD].
Schöne, spontane Zeichnung auf dem Titelblatt von "La Tauromaquia".
Mit einer Fotoexpertise von Josep Palau I Fabre vom 3. April 1996.
PROVENIENZ: Sammlung Mauriscis Torra-Balari, Barcelona.
Privatsammlung Hessen.
AUSSTELLUNG: Hommage à Picasso. Ausstellung zum 85. Geburtstag von Pablo Picasso, Institut Français de Barcelona, Barcelona 1966.
LITERATUR: Josep Palau I Fabre, Picasso en Cataluña, Barcelona 1966, Abb. 156, S. 219.
Die Neigung zur Kunst wird Pablo Picasso schon von seinem Vater, der Kunstprofessor an der Akademie in Barcelona ist, in die Wiege gelegt. Picassos Gemälde aus den frühen Pariser Jahren zeigen Einflüsse von Toulouse-Lautrec, Daumier und Gauguin. Die Auseinandersetzung mit Jugendstil und Symbolismus führen Picasso zum Stil seiner "Blauen Periode", in der der elende, magere, leicht anämische Mensch zum Bildthema wird. Es dominiert der Pessimismus der Fin-de-Siècle-Stimmung. Anders zeigt sich die folgende "Rosa Periode", die im Umfeld eines innovativen Künstlerkreises in Paris zu neuen Ausdrucksformen führt. Arbeiten in zarten Pastelltönen entstehen, die oftmals Szenen aus der Zirkuswelt zeigen. Die "Demoiselles d'Avignon" aus dem Jahr 1907 markieren den Auftakt zu seiner kubistischen Periode, mit der er den klassischen Formenkanon sprengt. Die von 1909 bis 1912 entstandenen Werke zählt man zum analytischen Kubismus: die Bildoberfläche wird in rhythmisch geordnete Flächenteile zergliedert. Nach einer realistischen Phase um 1915 und der Beschäftigung mit dem Ballett Diaghilews 1917 gelangt Picasso zu einem neoklassizistischen Stil. Den nächsten Wendepunkt markiert das 1937 entstandene Werk "Guernica". Es entsteht als Auftragswerk für den spanischen Pavillon der Pariser Weltausstellung und kritisiert damit vor den Augen der Weltöffentlichkeit die Luftangriffe der Franco-freundlichen deutschen Legion Condor während des spanischen Bürgerkriegs auf das baskische Dorf Guernica. Nach dem Zweiten Weltkrieg zieht sich Picasso nach Südfrankreich zurück und beginnt um die Mitte der vierziger Jahre mit der Gestaltung und Bemalung von Keramiken; dazu entsteht ein Großteil seiner grafischen Arbeiten.
Das geniale zeichnerische Talent von Pablo Picasso offenbart sich selbst in dieser Gelegenheitszeichnung auf dem Titelblatt der Edition "La Tauromaquia". Die spontane Erfassung des Wesentlichen einer Stierkampfszene wird hier in den drei Figuren des Stieres, des Picador und des Torero geschildert. Umrahmt vom Rand der Stierkampfarena ist die Komposition von einer Geschlossenheit der Aussage. Alle Elemente einer Aktion sind in den wenigen Pinselstrichen enthalten, die Picasso ohne weitere zeichnerische Zutat ganz aus sich heraus wirken lässt. Die zeichnerische Präzision verrät das Vertrautsein mit dem Thema, das im Werk von Pablo Picasso einen besonderen Stellenwert einnimmt. Nicht nur der Stier, auch dessen mythische Version als Minotaurus, sind fest in der Gedankenwelt des Künstlers verhaftet. Sie zeugen von männlicher Potenz in ihrer ursprünglichen Form. Eine Vorstellung, der Picasso nicht nur in seinem künstlerischen Werk besonders gehuldigt hat.
Picasso gilt als Inbegriff des modernen Künstlers, der stets auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen ist. Sein gewaltiges Œuvre ist widerspruchsvoll, sprengt alle akademischen Fesseln und wirkt bahnbrechend für die Freiheit der nachfolgenden Kunst.
385
Pablo Picasso
La Tauromaquia, 1960.
Tuschpinselzeichnung
Schätzung:
€ 50.000 Ergebnis:
€ 53.680 (inkl. Käuferaufgeld)
Ihre Lieblingskünstler im Blick!
- Neue Angebote sofort per E-Mail erhalten
- Exklusive Informationen zu kommenden Auktionen und Veranstaltungen
- Kostenlos und unverbindlich