Rahmenbild
386
Marc Chagall
Nu rouge au dessus du bouquet, Um 1972.
Tuschpinselzeichnung
Schätzung:
€ 30.000 Ergebnis:
€ 40.260 (inkl. Käuferaufgeld)
Nu rouge au dessus du bouquet. Um 1972.
Farbige Kreide und Pastell über Tuschpinselzeichnung.
Rechts unten signiert. Auf festem Velin, auf Karton aufgezogen. 36,2 x 25 cm (14,2 x 9,8 in), etwa blattgroß.
Vollgültige, großformatige Zeichnung von frischer Farbigkeit.
Mit einer Fotoexpertise von Jean-Louis Prat, Comité Marc Chagall, Nr. 2007007 vom 26. Januar 2007.
PROVENIENZ: Privatsammlung Hessen.
Die Studienzeit verbringt Chagall zunächst in Witebsk, anschließend an der Petersburger Akademie bei Leon Bakst, der ihn auf Cézanne, van Gogh und Gauguin hinweist. Diese Einflüsse werden abgelöst von kubistischen und fauvistischen Tendenzen, die Chagall ab 1914 während eines vierjährigen Parisaufenthaltes zunehmend in seine Arbeit miteinbezieht. Seinen eigenen Stil - motivisch eine irreale Kombination symbolischer Bildmotive, bestehend aus jüdisch-religiös geprägten Kindheitserlebnissen und russischer Volkskunst, gepaart mit traumhaften Elementen und dem Einfluss der in Paris entdeckten modernen Kunst - entwickelt Chagall erst nach seiner Rückkehr nach Russland. In Witebsk gründet er 1919 eine Kunstschule und wird deren Direktor. Im selben Jahr übernimmt er die Ausstattung des Jüdischen Theaters in Moskau. 1922 verlässt Chagall endgültig Russland und geht über Berlin, wo die ersten grafischen Blätter, Radierungen zu der Autobiografie "Mein Leben", entstehen, nach Frankreich zurück. 1923 in Paris angekommen macht Chagall die Bekanntschaft mit dem Kunsthändler Vollard, der die Buchillustration des Werkes "Die toten Seelen" von Gogol in Auftrag gibt. Nach weiteren 100 Radierungen zu La Fontaines "Fabeln" entstehen ab 1930 die Bibelillustrationen, insgesamt 105 Blätter. Ausgedehnte Reisen führen den Künstler in diesen Jahren nach Palästina, Ägypten, Holland, England und Spanien. 1941 flieht Chagall in die USA, wo er die folgenden sechs Jahre lebt. Er entwirft in dieser Zeit Bühnenbilder für Ballettaufführungen von Tschaikowsky ("Aleko") und Strawinsky ("Feuervogel"). Nach einer großen Ausstellung im Museum of Modern Art 1946 kehrt der Künstler 1950 nach Frankreich zurück. Einige Großaufträge unterbrechen sein beschauliches Leben in Vence: Für verschiedene öffentliche Bauwerke wie z.B. die Kathedrale von Metz (1958), die Synagoge der Hadassah-Universitätsklinik bei Jerusalem (1960), oder das Haus der Vereinten Nationen in New York (1964) entwirft Chagall Glasfenster. Für die Pariser Oper wird ihm ein Deckengemälde in Auftrag gegeben. Als dieses 1964 fertiggestellt ist, beginnt Chagall mit Wandgemälden in der Metropolitan Opera in New York, die 1967 eingeweiht werden. Das umfangreiche Werk Chagalls umfasst darüber hinaus noch die Bereiche der Keramik und Plastik, mit denen sich der Künstler ab 1950 befasst.
Alles was die Kunst aus der späteren Schaffenphase von Marc Chagall so liebenswert macht, ist in diesem Blatt vereint: der Jüngling, dem ein Vogel zufliegt, und ein über allem schwebender weiblicher Akt als Symbol glücklicher Verheißung. Dazwischen hat Chagall noch das üppige Blumenbukett gemalt, das, aus dem Körper des Jünglings herauswachsend, gleichsam eine Verbindung zu dem schwebenden weiblichen Akt schaffen soll. Die besondere Poesie dieser Zeichnung liegt in ihrer charmanten Leichtigkeit. Chagall hat in seinen späten Arbeiten nahezu jedes kritische Detail gemieden und eine Atmosphäre des paradiesischen Zustandes geschildert, wie er in den Träumen Liebender seinen flüchtigen Wohnsitz hat. Die blattfüllende Komposition ist Ausdruck einer Gefühlshaltung der immerwährenden Schönheit poetischer Träume. Sie zu visualisieren ist Marc Chagalls Verdienst.
Neben anderen zahlreichen Auszeichnungen erhält Chagall 1977 vom damaligen Präsidenten Frankreichs Valéry Giscard d’Estaing das Großkreuz der Ehrenlegion. Es folgen weltweit umfangreiche Ausstellungen, in denen auf seine internationale Bedeutung und seinen enormen Einfluss auf die Kunst des 20. Jahrhunderts hingewiesen wird. Ab 1978 fertigt Chagall für die Pfarrkirche St. Stephan in Mainz die Entwürfe zu den Chorfenstern an, von denen neun zu Lebzeiten von ihm selbst auch ausgeführt werden. Nach seinem Tod am 28. März 1985 werden die übrigen von einigen seiner Schüler fertiggestellt.
Farbige Kreide und Pastell über Tuschpinselzeichnung.
Rechts unten signiert. Auf festem Velin, auf Karton aufgezogen. 36,2 x 25 cm (14,2 x 9,8 in), etwa blattgroß.
Vollgültige, großformatige Zeichnung von frischer Farbigkeit.
Mit einer Fotoexpertise von Jean-Louis Prat, Comité Marc Chagall, Nr. 2007007 vom 26. Januar 2007.
PROVENIENZ: Privatsammlung Hessen.
Die Studienzeit verbringt Chagall zunächst in Witebsk, anschließend an der Petersburger Akademie bei Leon Bakst, der ihn auf Cézanne, van Gogh und Gauguin hinweist. Diese Einflüsse werden abgelöst von kubistischen und fauvistischen Tendenzen, die Chagall ab 1914 während eines vierjährigen Parisaufenthaltes zunehmend in seine Arbeit miteinbezieht. Seinen eigenen Stil - motivisch eine irreale Kombination symbolischer Bildmotive, bestehend aus jüdisch-religiös geprägten Kindheitserlebnissen und russischer Volkskunst, gepaart mit traumhaften Elementen und dem Einfluss der in Paris entdeckten modernen Kunst - entwickelt Chagall erst nach seiner Rückkehr nach Russland. In Witebsk gründet er 1919 eine Kunstschule und wird deren Direktor. Im selben Jahr übernimmt er die Ausstattung des Jüdischen Theaters in Moskau. 1922 verlässt Chagall endgültig Russland und geht über Berlin, wo die ersten grafischen Blätter, Radierungen zu der Autobiografie "Mein Leben", entstehen, nach Frankreich zurück. 1923 in Paris angekommen macht Chagall die Bekanntschaft mit dem Kunsthändler Vollard, der die Buchillustration des Werkes "Die toten Seelen" von Gogol in Auftrag gibt. Nach weiteren 100 Radierungen zu La Fontaines "Fabeln" entstehen ab 1930 die Bibelillustrationen, insgesamt 105 Blätter. Ausgedehnte Reisen führen den Künstler in diesen Jahren nach Palästina, Ägypten, Holland, England und Spanien. 1941 flieht Chagall in die USA, wo er die folgenden sechs Jahre lebt. Er entwirft in dieser Zeit Bühnenbilder für Ballettaufführungen von Tschaikowsky ("Aleko") und Strawinsky ("Feuervogel"). Nach einer großen Ausstellung im Museum of Modern Art 1946 kehrt der Künstler 1950 nach Frankreich zurück. Einige Großaufträge unterbrechen sein beschauliches Leben in Vence: Für verschiedene öffentliche Bauwerke wie z.B. die Kathedrale von Metz (1958), die Synagoge der Hadassah-Universitätsklinik bei Jerusalem (1960), oder das Haus der Vereinten Nationen in New York (1964) entwirft Chagall Glasfenster. Für die Pariser Oper wird ihm ein Deckengemälde in Auftrag gegeben. Als dieses 1964 fertiggestellt ist, beginnt Chagall mit Wandgemälden in der Metropolitan Opera in New York, die 1967 eingeweiht werden. Das umfangreiche Werk Chagalls umfasst darüber hinaus noch die Bereiche der Keramik und Plastik, mit denen sich der Künstler ab 1950 befasst.
Alles was die Kunst aus der späteren Schaffenphase von Marc Chagall so liebenswert macht, ist in diesem Blatt vereint: der Jüngling, dem ein Vogel zufliegt, und ein über allem schwebender weiblicher Akt als Symbol glücklicher Verheißung. Dazwischen hat Chagall noch das üppige Blumenbukett gemalt, das, aus dem Körper des Jünglings herauswachsend, gleichsam eine Verbindung zu dem schwebenden weiblichen Akt schaffen soll. Die besondere Poesie dieser Zeichnung liegt in ihrer charmanten Leichtigkeit. Chagall hat in seinen späten Arbeiten nahezu jedes kritische Detail gemieden und eine Atmosphäre des paradiesischen Zustandes geschildert, wie er in den Träumen Liebender seinen flüchtigen Wohnsitz hat. Die blattfüllende Komposition ist Ausdruck einer Gefühlshaltung der immerwährenden Schönheit poetischer Träume. Sie zu visualisieren ist Marc Chagalls Verdienst.
Neben anderen zahlreichen Auszeichnungen erhält Chagall 1977 vom damaligen Präsidenten Frankreichs Valéry Giscard d’Estaing das Großkreuz der Ehrenlegion. Es folgen weltweit umfangreiche Ausstellungen, in denen auf seine internationale Bedeutung und seinen enormen Einfluss auf die Kunst des 20. Jahrhunderts hingewiesen wird. Ab 1978 fertigt Chagall für die Pfarrkirche St. Stephan in Mainz die Entwürfe zu den Chorfenstern an, von denen neun zu Lebzeiten von ihm selbst auch ausgeführt werden. Nach seinem Tod am 28. März 1985 werden die übrigen von einigen seiner Schüler fertiggestellt.
386
Marc Chagall
Nu rouge au dessus du bouquet, Um 1972.
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