Rahmenbild
351
Oskar Schlemmer
Kopf nach links, 1928.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 150.000 Ergebnis:
€ 378.200 (inkl. Käuferaufgeld)
Kopf nach links. 1928.
Öl auf Leinwand über Bleistift.
Von Maur G 172. 40,8 x 30,2 cm (16 x 11,8 in). [KD].
Oskar Schlemmers Figurenkompositionen der späten Bauhaus-Jahre gelten als die gefragtesten Arbeiten des Künstlers auf dem internationalen Auktionsmarkt.
PROVENIENZ: Sammlung Ida Bienert, Dresden.
Margarete Rupé (Enkelin von Ida Bienert), München.
Marlborough Fine Art, London (auf der Rahmenrückwand mit dem Etikett).
McCrory Corporation, New York (1969 erworben, auf der Rahmenrückwand mit dem Etikett).
Museum of Modern Art, New York (bis 2014, auf der Rahmenrückwand mit dem Etikett).
AUSSTELLUNG: Die Maler am Bauhaus, Haus der Kunst München Mai-Juni 1950/Städtische Kunstsammlungen, Düsseldorf, 14.7.-13.8.1950/Amt für Kunst des Magistrats von Groß-Berlin, Schloss Charlottenburg, 29.9.-9.10.1950, Nr. 231.
Oskar Schlemmer. Gedächtnisausstellung zum 10-jährigen Todestag, Württembergischer Kunstverein Stuttgart 16.5.-Ende Juli 1953, Nr. 85.
Oskar Schlemmer. Ausstellung zum Gedächtnis an seinen 10. Todestag, Haus der Kunst München, 22.9.-15.11.1953, Nr. 74.
Constructivism and the Geometric Tradition. Selections from the McCrory Corporation Collection, New York 1979, Kat.Nr. 66 (auf der Rahmenrückwand mit dem Speditionsetikett).
LITERATUR: Hans Hildebrandt, Oskar Schlemmer, München 1952, Werkkat.Nr. 167 (dort 1929 datiert).
Will Grohmann, Sammlung Ida Bienert, Dresden, in: Museum der Gegenwart (Berlin), Jg. III, Heft 2, 3. Vierteljahr 1932, S. 66.
Will Grohmann, Die Sammlung Ida Bienert, Dresden, Potsdam 1933, S. 24, Abb. 75 (dort 1929 datiert).
Willy Rotzler, Konstruktive Konzepte. Eine Geschichte der konstruktiven Kunst (Sammlung McCrory), Zürich 1977, Nr. 505, Abb. 288.
Oskar Schlemmer studiert nach einer Lehre in einer Intarsienwerkstattvon 1905 bis 1909 an der Kunstgewerbeschule sowie an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, seit 1912 als Meisterschüler von Adolf Hölzel. 1919 stellt er in der Galerie "Der Sturm" in Berlin aus und wird 1920 von Gropius als Leiter der Bildhauerei-Abteilung und Bühnenwerkstatt an das Bauhaus in Weimar berufen. 1922 macht er durch die Uraufführung seines "Triadischen Balletts" in Stuttgart international auf sich aufmerksam. Die Arbeit am Bauhaus und die Beschäftigung mit dem Theater gewinnen große Bedeutung für seine Kunst, die sich hauptsächlich mit dem Problem der Figur im Raum auseinandersetzt. Der Mensch, dargestellt als eine typisierte Figurine, bleibt das beherrschende Thema seiner Malerei, die er unter dem Einfluss des Kubismus zu geometrischen Bildgefügen formt. In den Jahren 1928-30 arbeitet Schlemmer an einem Auftrag für neun Wandbilder zur Ausgestaltung eines Raumes im Folkwang Museum, Essen. Nach dem Rücktritt Gropius' 1929 verlässt Schlemmer ebenfalls das Bauhaus und folgt noch im gleichen Jahr einem Ruf an die Breslauer Akademie.
Das Gemälde "Kopf nach links", aus der Sammlung des Museum of Modern Art, ist im Zusammenhang mit dem Wandbildprojekt im Folkwang Museum Essen zu sehen. Im Oktober 1928 hatte Oskar Schlemmer von Ernst Gosebruch, Leiter des Folkwang Museums in Essen, den prominenten Auftrag für die Ausmalung des Brunnenraumes erhalten. Für Schlemmer eine Herausforderung, wurde der Rundraum doch durch die Brunnenfiguren der sechs knienden Knaben dominiert, die Georg Minne eigens dafür geschaffen hatte. Oskar Schlemmer gelang es, in seiner Gestaltung der Wandbilder an das vorgegebene Thema anzuknüpfen und doch eine eigene Gestaltung zu verwirklichen, die in ihrer reduzierten Formensprache das Thema ergänzend aufnimmt. Das Gemälde "Kopf nach links" gehört in die Reihe der Vorarbeiten, die Schlemmer zu den Wandbildern schuf. Er selbst schreibt 1930 an Will Grohmann: "betr. wandbildvortrag etc. - ich werde zusammensuchen und event. foten lassen, was sich eignet. könne sie nicht frau bienert dazu bestimmen den 'kopf' aufnehmen zu lassen, der eine vorstudie und eine besonders wandgerechte, da sehr flächig bedeutet" (unveröffentlicher Brief, zit nach: Karin von Maur, Oskar Schlemmer, München 1979, S. 78). "Kopf nach links" steht in seiner Formensprache zwischen der rational geometrisierten Körpersprache, die Oskar Schlemmer in seiner Zeit des Wirkens am Bauhaus verwirklichte, und der späteren, mehr malerischen Sicht des Körperlichen.
1932 erhält Schlemmer eine Professur an den Vereinigten Staatsschulen in Berlin, die ihm jedoch die Nationalsozialisten 1933 entziehen. 1942 entsteht die kleinformatige Serie der insgesamt achtzehn mystischen "Fensterbilder". Oskar Schlemmer gehört zu den vielseitigsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Seine übergreifenden Tätigkeiten als Wandgestalter, Plastiker, Zeichner und Maler zeigen, dass er sich Zeit seines Lebens um ein Gesamtkunstwerk bemüht hat.
Öl auf Leinwand über Bleistift.
Von Maur G 172. 40,8 x 30,2 cm (16 x 11,8 in). [KD].
Oskar Schlemmers Figurenkompositionen der späten Bauhaus-Jahre gelten als die gefragtesten Arbeiten des Künstlers auf dem internationalen Auktionsmarkt.
PROVENIENZ: Sammlung Ida Bienert, Dresden.
Margarete Rupé (Enkelin von Ida Bienert), München.
Marlborough Fine Art, London (auf der Rahmenrückwand mit dem Etikett).
McCrory Corporation, New York (1969 erworben, auf der Rahmenrückwand mit dem Etikett).
Museum of Modern Art, New York (bis 2014, auf der Rahmenrückwand mit dem Etikett).
AUSSTELLUNG: Die Maler am Bauhaus, Haus der Kunst München Mai-Juni 1950/Städtische Kunstsammlungen, Düsseldorf, 14.7.-13.8.1950/Amt für Kunst des Magistrats von Groß-Berlin, Schloss Charlottenburg, 29.9.-9.10.1950, Nr. 231.
Oskar Schlemmer. Gedächtnisausstellung zum 10-jährigen Todestag, Württembergischer Kunstverein Stuttgart 16.5.-Ende Juli 1953, Nr. 85.
Oskar Schlemmer. Ausstellung zum Gedächtnis an seinen 10. Todestag, Haus der Kunst München, 22.9.-15.11.1953, Nr. 74.
Constructivism and the Geometric Tradition. Selections from the McCrory Corporation Collection, New York 1979, Kat.Nr. 66 (auf der Rahmenrückwand mit dem Speditionsetikett).
LITERATUR: Hans Hildebrandt, Oskar Schlemmer, München 1952, Werkkat.Nr. 167 (dort 1929 datiert).
Will Grohmann, Sammlung Ida Bienert, Dresden, in: Museum der Gegenwart (Berlin), Jg. III, Heft 2, 3. Vierteljahr 1932, S. 66.
Will Grohmann, Die Sammlung Ida Bienert, Dresden, Potsdam 1933, S. 24, Abb. 75 (dort 1929 datiert).
Willy Rotzler, Konstruktive Konzepte. Eine Geschichte der konstruktiven Kunst (Sammlung McCrory), Zürich 1977, Nr. 505, Abb. 288.
Oskar Schlemmer studiert nach einer Lehre in einer Intarsienwerkstattvon 1905 bis 1909 an der Kunstgewerbeschule sowie an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, seit 1912 als Meisterschüler von Adolf Hölzel. 1919 stellt er in der Galerie "Der Sturm" in Berlin aus und wird 1920 von Gropius als Leiter der Bildhauerei-Abteilung und Bühnenwerkstatt an das Bauhaus in Weimar berufen. 1922 macht er durch die Uraufführung seines "Triadischen Balletts" in Stuttgart international auf sich aufmerksam. Die Arbeit am Bauhaus und die Beschäftigung mit dem Theater gewinnen große Bedeutung für seine Kunst, die sich hauptsächlich mit dem Problem der Figur im Raum auseinandersetzt. Der Mensch, dargestellt als eine typisierte Figurine, bleibt das beherrschende Thema seiner Malerei, die er unter dem Einfluss des Kubismus zu geometrischen Bildgefügen formt. In den Jahren 1928-30 arbeitet Schlemmer an einem Auftrag für neun Wandbilder zur Ausgestaltung eines Raumes im Folkwang Museum, Essen. Nach dem Rücktritt Gropius' 1929 verlässt Schlemmer ebenfalls das Bauhaus und folgt noch im gleichen Jahr einem Ruf an die Breslauer Akademie.
Das Gemälde "Kopf nach links", aus der Sammlung des Museum of Modern Art, ist im Zusammenhang mit dem Wandbildprojekt im Folkwang Museum Essen zu sehen. Im Oktober 1928 hatte Oskar Schlemmer von Ernst Gosebruch, Leiter des Folkwang Museums in Essen, den prominenten Auftrag für die Ausmalung des Brunnenraumes erhalten. Für Schlemmer eine Herausforderung, wurde der Rundraum doch durch die Brunnenfiguren der sechs knienden Knaben dominiert, die Georg Minne eigens dafür geschaffen hatte. Oskar Schlemmer gelang es, in seiner Gestaltung der Wandbilder an das vorgegebene Thema anzuknüpfen und doch eine eigene Gestaltung zu verwirklichen, die in ihrer reduzierten Formensprache das Thema ergänzend aufnimmt. Das Gemälde "Kopf nach links" gehört in die Reihe der Vorarbeiten, die Schlemmer zu den Wandbildern schuf. Er selbst schreibt 1930 an Will Grohmann: "betr. wandbildvortrag etc. - ich werde zusammensuchen und event. foten lassen, was sich eignet. könne sie nicht frau bienert dazu bestimmen den 'kopf' aufnehmen zu lassen, der eine vorstudie und eine besonders wandgerechte, da sehr flächig bedeutet" (unveröffentlicher Brief, zit nach: Karin von Maur, Oskar Schlemmer, München 1979, S. 78). "Kopf nach links" steht in seiner Formensprache zwischen der rational geometrisierten Körpersprache, die Oskar Schlemmer in seiner Zeit des Wirkens am Bauhaus verwirklichte, und der späteren, mehr malerischen Sicht des Körperlichen.
1932 erhält Schlemmer eine Professur an den Vereinigten Staatsschulen in Berlin, die ihm jedoch die Nationalsozialisten 1933 entziehen. 1942 entsteht die kleinformatige Serie der insgesamt achtzehn mystischen "Fensterbilder". Oskar Schlemmer gehört zu den vielseitigsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Seine übergreifenden Tätigkeiten als Wandgestalter, Plastiker, Zeichner und Maler zeigen, dass er sich Zeit seines Lebens um ein Gesamtkunstwerk bemüht hat.
351
Oskar Schlemmer
Kopf nach links, 1928.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 150.000 Ergebnis:
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