Rahmenbild
212
Kasimir Malewitsch
Sensations mélangées, Um 1916.
Bleistiftzeichnung
Schätzung:
€ 40.000 Ergebnis:
€ 42.700 (inkl. Käuferaufgeld)
Sensations mélangées. Um 1916.
Bleistiftzeichnung.
Nakov S-375. Auf chamoisfarbenem Papier. 25 x 17,8 cm (9,8 x 7 in), Blattgröße. [JS].
Diese Losnummer kann entgegen der im Katalog genannten Regelbesteuerung auch differenzbesteuert + Weiterberechnung der verauslagten 7% Einfuhrumsatzsteuer abgerechnet werden (Ersparnis von etwa 5% im Vergleich zur Regelbesteuerung).
Mit einer Foto-Expertise von Herrn Dr. Andrei Nakov vom 26. Mai 1982.
PROVENIENZ: Galerie Gmurzynska-Bargera, Köln.
Privatsammlung.
Carus Gallery, New York.
Privatsammlung (1986 vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Rationale Spekulationen. Konstruktivistische Tendenzen in der Europäischen Kunst zwischen 1915 und 1930 ausgewählt aus deutschen Privatsammlungen, Städtisches Museum Mönchengladbach, 1.10.-26.11.1972, wohl Kat.Nr. 124 (mit abweichenden Maßangaben, Abb. auf der Titelseite (Ausschnitt). Dieser Katalog wird der Zeichnung beigegeben.
Kasimir Malewitsch, nichts weniger als eine Ikone der geometrischen Abstraktion, kommt im Jahr 1878 in Kiew zur Welt. 1895 nimmt er ein Studium an der dortigen Kunsthochschule auf, erste Werke unter dem Eindruck des Impressionismus entstehen. Zum Jahrhundertwechsel übersiedelt Kasimir Malewitsch nach Moskau. Hier kommt er bald in Kontakt mit der Avantgarde. Er befasst sich mit dem Symbolismus, wird vom Neoprimitivismus mitgerissen, wird selbst zur prägenden Figur des Kubofuturismus. Ab 1913 entstehen geometrische, gegenstandslose Bilder.
Im Jahr 1915 präsentiert Malewitsch in einer Ausstellung in Sankt Petersburg sein epochales Gemälde "Schwarzes Quadrat", welches bis heute als das Initialwerk des Suprematismus gilt. Von der zeitgenössischen Kunstwelt als öffentlicher Affront gegen die akademisch-gegenständliche Malweise aufgefasst, sollte Malewitsch mit dieser Arbeit zum Begründer der ersten absolut gegenstandslosen Kunstrichtung werden, welche den Konstruktivismus und die Malerei des Bauhauses vorbereiten und grundlegend beeinflussen wird. Anders als Kandinskys Malerei lässt Malewitschs Formsprache keinen expressiven Duktus und damit keine gegenständlichen Assoziationen mehr zu, sondern versucht Empfindungen und die geistige Bildwelt des Künstlers in streng geometrische Formgebilde zu übertragen, die in der gegenständlichen Welt keinerlei Entsprechung haben. Hinsichtlich der Genese des Kunstwerkes sieht sich Malewitsch - ähnlich den Erfindern und Ingenieuren der fortschreitenden Industrialisierung - gleichsam als Konstrukteur einer virtuellen Formenwelt, die in der bisherigen Geschichte der Kunst ohne Vorbild ist. Von diesem innovativen und wohl formal tiefgreifendsten Moment in der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts gibt die vorliegende Zeichnung Malewitschs ein eindrucksvolles visuelles Zeugnis.
Ab den 1920er Jahren wird es schwieriger für die russische Moderne, ein neuer Konservativismus greift um sich. 1932 zeigt man Malewitschs Werke auf der Moskauer Schau "15 Jahre Sowjetkunst" sogar, abgesondert vom Rest der Ausstellung, als Negativbeispiel für revolutionäre Malerei. Schon ab den späten 1920er Jahren kehrt Kasimir Malewitsch gleichwohl zur Figuration zurück, ein Werkkomplex, den die jüngere Forschung zunehmend würdigt. Kasimir Malewitschs Arbeiten werden heute etwa im Russischen Museum in Sankt Petersburg, im Kölner Museum Ludwig, dem Amsterdamer Stedelijk Museum und dem Museum of Modern Art in New York präsentiert. Unter den zahllosen großen Ausstellungen seines uvres sei lediglich auf die jüngste Schau "Malewitsch und die russische Avantgarde" (2013/14, Amsterdam und Bonn) verwiesen. Kasimir Malewitsch verstirbt 1935 in Leningrad.
Bleistiftzeichnung.
Nakov S-375. Auf chamoisfarbenem Papier. 25 x 17,8 cm (9,8 x 7 in), Blattgröße. [JS].
Diese Losnummer kann entgegen der im Katalog genannten Regelbesteuerung auch differenzbesteuert + Weiterberechnung der verauslagten 7% Einfuhrumsatzsteuer abgerechnet werden (Ersparnis von etwa 5% im Vergleich zur Regelbesteuerung).
Mit einer Foto-Expertise von Herrn Dr. Andrei Nakov vom 26. Mai 1982.
PROVENIENZ: Galerie Gmurzynska-Bargera, Köln.
Privatsammlung.
Carus Gallery, New York.
Privatsammlung (1986 vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Rationale Spekulationen. Konstruktivistische Tendenzen in der Europäischen Kunst zwischen 1915 und 1930 ausgewählt aus deutschen Privatsammlungen, Städtisches Museum Mönchengladbach, 1.10.-26.11.1972, wohl Kat.Nr. 124 (mit abweichenden Maßangaben, Abb. auf der Titelseite (Ausschnitt). Dieser Katalog wird der Zeichnung beigegeben.
Kasimir Malewitsch, nichts weniger als eine Ikone der geometrischen Abstraktion, kommt im Jahr 1878 in Kiew zur Welt. 1895 nimmt er ein Studium an der dortigen Kunsthochschule auf, erste Werke unter dem Eindruck des Impressionismus entstehen. Zum Jahrhundertwechsel übersiedelt Kasimir Malewitsch nach Moskau. Hier kommt er bald in Kontakt mit der Avantgarde. Er befasst sich mit dem Symbolismus, wird vom Neoprimitivismus mitgerissen, wird selbst zur prägenden Figur des Kubofuturismus. Ab 1913 entstehen geometrische, gegenstandslose Bilder.
Im Jahr 1915 präsentiert Malewitsch in einer Ausstellung in Sankt Petersburg sein epochales Gemälde "Schwarzes Quadrat", welches bis heute als das Initialwerk des Suprematismus gilt. Von der zeitgenössischen Kunstwelt als öffentlicher Affront gegen die akademisch-gegenständliche Malweise aufgefasst, sollte Malewitsch mit dieser Arbeit zum Begründer der ersten absolut gegenstandslosen Kunstrichtung werden, welche den Konstruktivismus und die Malerei des Bauhauses vorbereiten und grundlegend beeinflussen wird. Anders als Kandinskys Malerei lässt Malewitschs Formsprache keinen expressiven Duktus und damit keine gegenständlichen Assoziationen mehr zu, sondern versucht Empfindungen und die geistige Bildwelt des Künstlers in streng geometrische Formgebilde zu übertragen, die in der gegenständlichen Welt keinerlei Entsprechung haben. Hinsichtlich der Genese des Kunstwerkes sieht sich Malewitsch - ähnlich den Erfindern und Ingenieuren der fortschreitenden Industrialisierung - gleichsam als Konstrukteur einer virtuellen Formenwelt, die in der bisherigen Geschichte der Kunst ohne Vorbild ist. Von diesem innovativen und wohl formal tiefgreifendsten Moment in der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts gibt die vorliegende Zeichnung Malewitschs ein eindrucksvolles visuelles Zeugnis.
Ab den 1920er Jahren wird es schwieriger für die russische Moderne, ein neuer Konservativismus greift um sich. 1932 zeigt man Malewitschs Werke auf der Moskauer Schau "15 Jahre Sowjetkunst" sogar, abgesondert vom Rest der Ausstellung, als Negativbeispiel für revolutionäre Malerei. Schon ab den späten 1920er Jahren kehrt Kasimir Malewitsch gleichwohl zur Figuration zurück, ein Werkkomplex, den die jüngere Forschung zunehmend würdigt. Kasimir Malewitschs Arbeiten werden heute etwa im Russischen Museum in Sankt Petersburg, im Kölner Museum Ludwig, dem Amsterdamer Stedelijk Museum und dem Museum of Modern Art in New York präsentiert. Unter den zahllosen großen Ausstellungen seines uvres sei lediglich auf die jüngste Schau "Malewitsch und die russische Avantgarde" (2013/14, Amsterdam und Bonn) verwiesen. Kasimir Malewitsch verstirbt 1935 in Leningrad.
212
Kasimir Malewitsch
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