Rahmenbild
303
Franz von Stuck
Susanna und die Alten, Ca. 1913.
Öl auf Malpappe
Schätzung:
€ 28.000 Ergebnis:
€ 34.160 (inkl. Käuferaufgeld)
Susanna und die Alten. Ca. 1913.
Öl auf Malpappe.
Nicht bei Voss. Links unten signiert. Verso handschriftlich betitelt "Susanna I" und bezeichnet. 53,5 x 15,5 cm (21 x 6,1 in).
Im Original-Rahmen. [CB].
PROVENIENZ: Privatsammlung Baden-Württemberg (in den 1960er Jahren erworben).
Franz von Stuck wird 1863 im niederbayerischen Tettenweis geboren und besucht zunächst die Kunstgewerbeschule in München. 1881 wechselt er an die Königliche Akademie der bildenden Künste. Seit 1880 ist er als Zeichner für die „Fliegenden Blätter“ tätig, die Zeichnungen für das Mappenwerk "Allegorien und Embleme", erscheinen 1882 in Wien und machen ihn über München hinaus als hervorragenden Zeichner bekannt. 1889 wird Stuck erstmals für ein Gemälde auf der Münchner Jahresausstellung im Glaspalast ausgezeichnet und wendet sich nun ganz der Malerei zu. Stuck avanciert schnell zum gefragten Porträtisten, der die Dargestellten erhaben und überzeitlich darstellt. Neben einigen frühen Landschaften und den zahlreichen Porträts sind es vor allem mythologisch-symbolistische Bildthemen, die das Œuvre des Malers prägen. In der Ausstellung der Münchner Sezession - Stuck gehört zu den Gründungsmitgliedern - zeigt er 1893 das Gemälde "Die Sünde" und erregt damit großes Aufsehen. Im Jahr 1895 beruft die Münchner Akademie den erst 32 -jährigen Künstler zum Professor. Außerdem wird er Aufsichtsratsmitglied der Kunstzeitschrift "Pan", für die er das Titelblatt entwirft. Im Jahr 1897 erfolgt der Baubeginn der privaten Künstlervilla in der Münchner Prinzregentenstraße. Architektur, Innendekoration und Möbel werden von Stuck selbst entworfen und fügen sich zu einem der bedeutendsten Gesamtkunstwerke seiner Zeit. Der Bau, mit dem sich Stuck als "Künstlerfürst" nach den großen Vorbildern der Renaissance ein eigenes Denkmal setzt, findet als hervorragende architektonische Leistung größte Beachtung. Für die Möbel der Villa Stuck wird 1900 eine Goldmedaille auf der Pariser Weltausstellung vergeben. Neben zahlreichen weiteren Preisen und Ehrungen erhält Stuck 1906 das Ritterkreuz des Verdienstordens der Bayerischen Krone, mit dem eine Verleihung des persönlichen Adels verbunden ist.
Das ursprünglich biblische Thema der "Susanna" beschäftigt Stuck in den Jahren 1912 und 1913 wiederholt. Es sind fast ein Dutzend Arbeiten bekannt, in denen er das Motiv der beim Bade Überraschten aufgreift und in verschiedenen Ausführungen variiert. Stuck übernimmt in zahlreichen seiner Gemälde Themen aus der Tradition christlicher Kunst, die jedoch größtenteils "– mit neuen Inhalten gefüllt – die überlieferten Bedeutungen nur noch assoziativ zulassen […]. [Dazu] gehören Bilder wie 'Versuchung', 'Susanna und die beiden Alten', 'Judith und Holofernes', 'Salome' und 'Die Versuchung des heiligen Antonius'. Sie behandeln sämtlich erotische Themen aus dem Alten Testament oder aus Heiligenlegenden. Nicht die erotische Bedeutung ist das Neue an diesen Themen, denn diese Bedeutung hatten sie schon immer, sondern das Herausnehmen aus dem christlich-religiösen Zusammenhang und die restlose Anpassung an die zeitgenössische Vorstellung von Erotik und deren Erscheinungsformen. Es geschieht hier also das gleiche wie bei der antiken Mythologie: Den Themen wird die historische Basis - in diesem Fall die biblische oder die Heiligengeschichte - und damit auch ein Teil ihrer Tradition genommen, und sie erhalten eine allgemein menschliche, archetypische oder symbolische Bedeutung.“ (Heinrich Voss, Franz von Stuck 1863-1928. Werkkatalog der Gemälde mit einer Einführung in seinen Symbolismus, München 1973, S. 19).
In seiner letzten Schaffensphase wendet sich Stuck verstärkt der Bildhauerei zu. Hochgeehrt stirbt Franz von Stuck 1928 in München.
Öl auf Malpappe.
Nicht bei Voss. Links unten signiert. Verso handschriftlich betitelt "Susanna I" und bezeichnet. 53,5 x 15,5 cm (21 x 6,1 in).
Im Original-Rahmen. [CB].
PROVENIENZ: Privatsammlung Baden-Württemberg (in den 1960er Jahren erworben).
Franz von Stuck wird 1863 im niederbayerischen Tettenweis geboren und besucht zunächst die Kunstgewerbeschule in München. 1881 wechselt er an die Königliche Akademie der bildenden Künste. Seit 1880 ist er als Zeichner für die „Fliegenden Blätter“ tätig, die Zeichnungen für das Mappenwerk "Allegorien und Embleme", erscheinen 1882 in Wien und machen ihn über München hinaus als hervorragenden Zeichner bekannt. 1889 wird Stuck erstmals für ein Gemälde auf der Münchner Jahresausstellung im Glaspalast ausgezeichnet und wendet sich nun ganz der Malerei zu. Stuck avanciert schnell zum gefragten Porträtisten, der die Dargestellten erhaben und überzeitlich darstellt. Neben einigen frühen Landschaften und den zahlreichen Porträts sind es vor allem mythologisch-symbolistische Bildthemen, die das Œuvre des Malers prägen. In der Ausstellung der Münchner Sezession - Stuck gehört zu den Gründungsmitgliedern - zeigt er 1893 das Gemälde "Die Sünde" und erregt damit großes Aufsehen. Im Jahr 1895 beruft die Münchner Akademie den erst 32 -jährigen Künstler zum Professor. Außerdem wird er Aufsichtsratsmitglied der Kunstzeitschrift "Pan", für die er das Titelblatt entwirft. Im Jahr 1897 erfolgt der Baubeginn der privaten Künstlervilla in der Münchner Prinzregentenstraße. Architektur, Innendekoration und Möbel werden von Stuck selbst entworfen und fügen sich zu einem der bedeutendsten Gesamtkunstwerke seiner Zeit. Der Bau, mit dem sich Stuck als "Künstlerfürst" nach den großen Vorbildern der Renaissance ein eigenes Denkmal setzt, findet als hervorragende architektonische Leistung größte Beachtung. Für die Möbel der Villa Stuck wird 1900 eine Goldmedaille auf der Pariser Weltausstellung vergeben. Neben zahlreichen weiteren Preisen und Ehrungen erhält Stuck 1906 das Ritterkreuz des Verdienstordens der Bayerischen Krone, mit dem eine Verleihung des persönlichen Adels verbunden ist.
Das ursprünglich biblische Thema der "Susanna" beschäftigt Stuck in den Jahren 1912 und 1913 wiederholt. Es sind fast ein Dutzend Arbeiten bekannt, in denen er das Motiv der beim Bade Überraschten aufgreift und in verschiedenen Ausführungen variiert. Stuck übernimmt in zahlreichen seiner Gemälde Themen aus der Tradition christlicher Kunst, die jedoch größtenteils "– mit neuen Inhalten gefüllt – die überlieferten Bedeutungen nur noch assoziativ zulassen […]. [Dazu] gehören Bilder wie 'Versuchung', 'Susanna und die beiden Alten', 'Judith und Holofernes', 'Salome' und 'Die Versuchung des heiligen Antonius'. Sie behandeln sämtlich erotische Themen aus dem Alten Testament oder aus Heiligenlegenden. Nicht die erotische Bedeutung ist das Neue an diesen Themen, denn diese Bedeutung hatten sie schon immer, sondern das Herausnehmen aus dem christlich-religiösen Zusammenhang und die restlose Anpassung an die zeitgenössische Vorstellung von Erotik und deren Erscheinungsformen. Es geschieht hier also das gleiche wie bei der antiken Mythologie: Den Themen wird die historische Basis - in diesem Fall die biblische oder die Heiligengeschichte - und damit auch ein Teil ihrer Tradition genommen, und sie erhalten eine allgemein menschliche, archetypische oder symbolische Bedeutung.“ (Heinrich Voss, Franz von Stuck 1863-1928. Werkkatalog der Gemälde mit einer Einführung in seinen Symbolismus, München 1973, S. 19).
In seiner letzten Schaffensphase wendet sich Stuck verstärkt der Bildhauerei zu. Hochgeehrt stirbt Franz von Stuck 1928 in München.
303
Franz von Stuck
Susanna und die Alten, Ca. 1913.
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€ 34.160 (inkl. Käuferaufgeld)
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