311
Gabriele Münter
Berglandschaft mit Haus, 1910.
Öl auf Malpappe
Schätzung:
€ 200.000 Ergebnis:
€ 317.200 (inkl. Käuferaufgeld)
Berglandschaft mit Haus. 1910.
Öl auf Malpappe.
Links unten signiert und datiert. 31 x 44 cm (12,2 x 17,3 in). [SM].
Die Arbeit wurde der Gabriele Münter- und Johannes Eichner- Stiftung, München, zur Kenntnis gebracht; die Bestätigung liegt bis lang noch nicht vor.
PROVENIENZ: Sammlung Kurt Otte.
Privatsammlung Norddeutschland.
Den ersten Unterricht erhält Gabriele Münter 1897 an der Düsseldorfer Damen-Kunstschule, die weitere Ausbildung im Künstlerinnen-Verein als Schülerin von M. Dasio und A. Jank. Anschließend geht sie nach München und besucht dort die Privatkunstschule "Phalanx"; Leiter der Schule ist Wassily Kandinsky. Mit ihm unternimmt Gabriele Münter ab 1904 viele Reisen u.a. nach Holland, Italien und Frankreich, wo sie Rousseau und Matisse kennenlernen. Stilistisch distanziert sich Münter nun vom Impressionismus und lässt in ihrem Werk Einflüsse der Fauves und Expressionisten erkennen. Ein ruhigeres Leben beginnt ab 1908 in der mit Kandinsky gemeinsamen Wohnung in München. Mit Klee, Marc, Macke, Jawlensky und Marianne von Werefkin pflegen die beiden regen Kontakt. Für eine produktive künstlerische Zusammenarbeit ist das von Münter gekaufte Landhaus in Murnau die richtige Umgebung. 1909 beginnt die Künstlerin mit Hinterglasbildern, ein Medium, das später auch Kandinsky, Marc, Macke und Campendonk aufgreifen.
Das Sammeln der volkstümlichen Hinterglasbilder und die damit verbundene Auseinandersetzung mit einem konturbetonten Malstil, den diese Technik erfordert, wirkt auf das bildnerische Gestalten von Gabriele Münter befreiend. Sie lässt eine Phase spätimpressionistischer Tonmalerei hinter sich und sucht, auch unter dem Einfluss von Wassily Kandinsky, die klar konturierte Form als Träger der Farbe. Nicht die äußerst differenzierten delikaten Farbabstufungen bestimmen von nun an ihre Werke, sondern diese sind jetzt in ihrem Aussagewert von einem kompakten Formengut bestimmt. Dieser entscheidende Schritt in eine neue Phase ihres Schaffens manifestiert sich in den ersten Jahren ihres Murnauer Aufenthaltes ab 1908. Gabriele Münter baut konsequent darauf auf und hält auch in den 1930er und 1940er Jahren unter erschwerten Bedingungen maßvoll daran fest. In den drei großen Themenkreisen, die Münters Schaffen bestimmen - Landschaft, Stillleben und Porträt -, kann sie in der Landschaftsmalerei am konsequentesten ihre Ideen verwirklichen. Hier leistet die Künstlerin einen großen und sehr eigenständigen Beitrag zur Kunst der Moderne in Deutschland.
Zwei Jahre lang ist Gabriele Münter Mitglied in der "Neuen Künstlervereinigung München". Im Jahr 1911 tritt sie der von Kandinsky und Marc gegründeten Redaktion "Blauer Reiter" bei. Mit Interesse verfolgt sie Kandinskys abstrakte Bilder, bleibt jedoch selbst bei der figurativen Malerei. Mit Kriegsausbruch gehen Münter und Kandinsky zunächst in die Schweiz, ein Jahr später entscheidet sich die Malerin für Stockholm, wo es zur Trennung von Kandinsky kommt. Im Spätherbst 1917 übersiedelt sie nach Kopenhagen. Die 1920er Jahre sind geprägt von vielen Reisen und Aufenthalten in München, Murnau, Köln und Berlin. Ab 1931 lebt Münter ständig in München und Murnau. Im Jahr 1956 erhält sie den Kulturpreis der Stadt München, 1960 findet die erste Ausstellung Münters in den USA statt, gefolgt 1961 von einer großen Ausstellung in der Mannheimer Kunsthalle. Die Künstlerin stirbt 1962 in ihrem Haus in Murnau.
Öl auf Malpappe.
Links unten signiert und datiert. 31 x 44 cm (12,2 x 17,3 in). [SM].
Die Arbeit wurde der Gabriele Münter- und Johannes Eichner- Stiftung, München, zur Kenntnis gebracht; die Bestätigung liegt bis lang noch nicht vor.
PROVENIENZ: Sammlung Kurt Otte.
Privatsammlung Norddeutschland.
Den ersten Unterricht erhält Gabriele Münter 1897 an der Düsseldorfer Damen-Kunstschule, die weitere Ausbildung im Künstlerinnen-Verein als Schülerin von M. Dasio und A. Jank. Anschließend geht sie nach München und besucht dort die Privatkunstschule "Phalanx"; Leiter der Schule ist Wassily Kandinsky. Mit ihm unternimmt Gabriele Münter ab 1904 viele Reisen u.a. nach Holland, Italien und Frankreich, wo sie Rousseau und Matisse kennenlernen. Stilistisch distanziert sich Münter nun vom Impressionismus und lässt in ihrem Werk Einflüsse der Fauves und Expressionisten erkennen. Ein ruhigeres Leben beginnt ab 1908 in der mit Kandinsky gemeinsamen Wohnung in München. Mit Klee, Marc, Macke, Jawlensky und Marianne von Werefkin pflegen die beiden regen Kontakt. Für eine produktive künstlerische Zusammenarbeit ist das von Münter gekaufte Landhaus in Murnau die richtige Umgebung. 1909 beginnt die Künstlerin mit Hinterglasbildern, ein Medium, das später auch Kandinsky, Marc, Macke und Campendonk aufgreifen.
Das Sammeln der volkstümlichen Hinterglasbilder und die damit verbundene Auseinandersetzung mit einem konturbetonten Malstil, den diese Technik erfordert, wirkt auf das bildnerische Gestalten von Gabriele Münter befreiend. Sie lässt eine Phase spätimpressionistischer Tonmalerei hinter sich und sucht, auch unter dem Einfluss von Wassily Kandinsky, die klar konturierte Form als Träger der Farbe. Nicht die äußerst differenzierten delikaten Farbabstufungen bestimmen von nun an ihre Werke, sondern diese sind jetzt in ihrem Aussagewert von einem kompakten Formengut bestimmt. Dieser entscheidende Schritt in eine neue Phase ihres Schaffens manifestiert sich in den ersten Jahren ihres Murnauer Aufenthaltes ab 1908. Gabriele Münter baut konsequent darauf auf und hält auch in den 1930er und 1940er Jahren unter erschwerten Bedingungen maßvoll daran fest. In den drei großen Themenkreisen, die Münters Schaffen bestimmen - Landschaft, Stillleben und Porträt -, kann sie in der Landschaftsmalerei am konsequentesten ihre Ideen verwirklichen. Hier leistet die Künstlerin einen großen und sehr eigenständigen Beitrag zur Kunst der Moderne in Deutschland.
Zwei Jahre lang ist Gabriele Münter Mitglied in der "Neuen Künstlervereinigung München". Im Jahr 1911 tritt sie der von Kandinsky und Marc gegründeten Redaktion "Blauer Reiter" bei. Mit Interesse verfolgt sie Kandinskys abstrakte Bilder, bleibt jedoch selbst bei der figurativen Malerei. Mit Kriegsausbruch gehen Münter und Kandinsky zunächst in die Schweiz, ein Jahr später entscheidet sich die Malerin für Stockholm, wo es zur Trennung von Kandinsky kommt. Im Spätherbst 1917 übersiedelt sie nach Kopenhagen. Die 1920er Jahre sind geprägt von vielen Reisen und Aufenthalten in München, Murnau, Köln und Berlin. Ab 1931 lebt Münter ständig in München und Murnau. Im Jahr 1956 erhält sie den Kulturpreis der Stadt München, 1960 findet die erste Ausstellung Münters in den USA statt, gefolgt 1961 von einer großen Ausstellung in der Mannheimer Kunsthalle. Die Künstlerin stirbt 1962 in ihrem Haus in Murnau.
311
Gabriele Münter
Berglandschaft mit Haus, 1910.
Öl auf Malpappe
Schätzung:
€ 200.000 Ergebnis:
€ 317.200 (inkl. Käuferaufgeld)
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