304
Max Slevogt
Kreuzgang des Augustinerklosters in Landau II, 1912.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 90.000 Ergebnis:
€ 201.300 (inkl. Käuferaufgeld)
Kreuzgang des Augustinerklosters in Landau II. 1912.
Öl auf Leinwand.
Imiela S. 394. Rechts unten signiert und datiert. Verso mit dem Nachlassstempel, dort mit der handschriftlichen Nachlassnummer "152" und der Datierung "1912". 62 x 77 cm (24,4 x 30,3 in).
Die Authentizität der vorliegenden Arbeit wurde von Herrn Bernhard Geil mündlich bestätigt.
PROVENIENZ: Privatsammlung Baden-Württemberg.
AUSSTELLUNG: Freie Sezession, Berlin 1918, Nr. 162 mit Abb.
1884-1890 studiert Max Slevogt an der Münchner Akademie und sein Werk steht in dieser Zeit noch unter dem Einfluss von Wilhelm Trübner, Wilhelm Leibl und Arnold Böcklin. Eine Reise nach Italien 1889/90 trägt zu seiner Loslösung vom Münchner Akademiebetrieb bei. Slevogt bleibt aber dennoch ab 1890 in München. Stilbeeinflussend für seine Arbeiten ist sein Interesse für die Niederländische Kunst, u.a. besucht der Künstler 1898 eine Rembrandt-Ausstellung in Holland. Nach kurzem Aufenthalt in Frankfurt lässt er sich 1901 in Berlin nieder, während er die Sommermonate auf seinem Landgut Neukastel in der Pfalz verbringt. Noch 1901 wird er als Professor nach München berufen. Paul Cassirer stellt die Werke Slevogts ab 1899 aus, ebenso erwächst eine enge Verbindung zur neu gegründeten Berliner Sezession. Wesentliche Seiten in seinem Schaffen sind durch die Verflechtung seines malerisch-zeichnerischen und musikalischen Talents bedingt, denn der Künstler ist auch ein begabter Sänger und Pianist. Seine Verehrung gilt besonders Wagner und Mozart. Daneben pflegt er Freundschaft zu dem Sänger d'Andrade, den er in zahlreichen Porträtskizzen und Rollenbildnissen darstellt ("Der weiße d'Andrade", 1902; "Der rote d'Andrade", 1912).
Im Dreigestirn der deutschen Spätimpressionisten, Liebermann, Corinth und Slevogt, nimmt Letzterer eine Sonderstellung ein. Nicht nur, dass er im Verhältnis zu seinen Malerkollegen dem breiten Publikum weniger bekannt ist, er spielt auch in der Rezeption des deutschen Spätimpressionismus eine eher untergeordnete Rolle. Dabei hat Max Slevogt dem deutschen Spätimpressionismus mit seinem malerischen Werk wesentliche Impulse gegeben, die in ihrer Wirkung auf das Schaffen der Zeitgenossen nicht unterschätzt werden sollten. In seinen Gemälden verbindet Max Slevogt ein besonderes Gespür für die Komposition mit einer Frische der Palette, die ihresgleichen sucht. Es sind besondere Stimmungen, die Slevogt bewegen ein Gemälde ganz in einem besonderen Farbklang anzulegen, ohne jedoch einem Farbmanierismus zu verfallen. Die unmittelbare Frische der Auffassung besticht auch in unserem Werk. Der sonnendurchflutete Klosterhof mit seinen üppig wuchernden Pflanzen ist mit einem klaren Blick erfasst und mit sensiblem Sinn für die spezielle Atmosphäre dieses stillen Ortes gestaltet. Slevogt malt einen Sehnsuchtsort, ein Refugium selten erreichter Ruhe und Besinnlichkeit, und stattet ihn mit einer Pracht der farblichen Valeurs aus, die in ihrer Differenzierung eine meisterliche Handschrift verraten.
1914 schließlich wird er Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und leitet ab 1917 ein Meisteratelier. Nicht nur als Maler zählt Slevogt zu den bedeutendsten deutschen Künstlern am Anfang des 20. Jahrhunderts, sondern auch als Illustrator und Grafiker ist er von herausragender Bedeutung. Hier verarbeitet er meist mythologische oder märchenhafte Stoffe wie in den bekannten Zyklen zu "Ali Baba" (1903), "Lederstrumpf" (1907) oder "Die Insel Wak-Wak" (1922).
Öl auf Leinwand.
Imiela S. 394. Rechts unten signiert und datiert. Verso mit dem Nachlassstempel, dort mit der handschriftlichen Nachlassnummer "152" und der Datierung "1912". 62 x 77 cm (24,4 x 30,3 in).
Die Authentizität der vorliegenden Arbeit wurde von Herrn Bernhard Geil mündlich bestätigt.
PROVENIENZ: Privatsammlung Baden-Württemberg.
AUSSTELLUNG: Freie Sezession, Berlin 1918, Nr. 162 mit Abb.
1884-1890 studiert Max Slevogt an der Münchner Akademie und sein Werk steht in dieser Zeit noch unter dem Einfluss von Wilhelm Trübner, Wilhelm Leibl und Arnold Böcklin. Eine Reise nach Italien 1889/90 trägt zu seiner Loslösung vom Münchner Akademiebetrieb bei. Slevogt bleibt aber dennoch ab 1890 in München. Stilbeeinflussend für seine Arbeiten ist sein Interesse für die Niederländische Kunst, u.a. besucht der Künstler 1898 eine Rembrandt-Ausstellung in Holland. Nach kurzem Aufenthalt in Frankfurt lässt er sich 1901 in Berlin nieder, während er die Sommermonate auf seinem Landgut Neukastel in der Pfalz verbringt. Noch 1901 wird er als Professor nach München berufen. Paul Cassirer stellt die Werke Slevogts ab 1899 aus, ebenso erwächst eine enge Verbindung zur neu gegründeten Berliner Sezession. Wesentliche Seiten in seinem Schaffen sind durch die Verflechtung seines malerisch-zeichnerischen und musikalischen Talents bedingt, denn der Künstler ist auch ein begabter Sänger und Pianist. Seine Verehrung gilt besonders Wagner und Mozart. Daneben pflegt er Freundschaft zu dem Sänger d'Andrade, den er in zahlreichen Porträtskizzen und Rollenbildnissen darstellt ("Der weiße d'Andrade", 1902; "Der rote d'Andrade", 1912).
Im Dreigestirn der deutschen Spätimpressionisten, Liebermann, Corinth und Slevogt, nimmt Letzterer eine Sonderstellung ein. Nicht nur, dass er im Verhältnis zu seinen Malerkollegen dem breiten Publikum weniger bekannt ist, er spielt auch in der Rezeption des deutschen Spätimpressionismus eine eher untergeordnete Rolle. Dabei hat Max Slevogt dem deutschen Spätimpressionismus mit seinem malerischen Werk wesentliche Impulse gegeben, die in ihrer Wirkung auf das Schaffen der Zeitgenossen nicht unterschätzt werden sollten. In seinen Gemälden verbindet Max Slevogt ein besonderes Gespür für die Komposition mit einer Frische der Palette, die ihresgleichen sucht. Es sind besondere Stimmungen, die Slevogt bewegen ein Gemälde ganz in einem besonderen Farbklang anzulegen, ohne jedoch einem Farbmanierismus zu verfallen. Die unmittelbare Frische der Auffassung besticht auch in unserem Werk. Der sonnendurchflutete Klosterhof mit seinen üppig wuchernden Pflanzen ist mit einem klaren Blick erfasst und mit sensiblem Sinn für die spezielle Atmosphäre dieses stillen Ortes gestaltet. Slevogt malt einen Sehnsuchtsort, ein Refugium selten erreichter Ruhe und Besinnlichkeit, und stattet ihn mit einer Pracht der farblichen Valeurs aus, die in ihrer Differenzierung eine meisterliche Handschrift verraten.
1914 schließlich wird er Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und leitet ab 1917 ein Meisteratelier. Nicht nur als Maler zählt Slevogt zu den bedeutendsten deutschen Künstlern am Anfang des 20. Jahrhunderts, sondern auch als Illustrator und Grafiker ist er von herausragender Bedeutung. Hier verarbeitet er meist mythologische oder märchenhafte Stoffe wie in den bekannten Zyklen zu "Ali Baba" (1903), "Lederstrumpf" (1907) oder "Die Insel Wak-Wak" (1922).
304
Max Slevogt
Kreuzgang des Augustinerklosters in Landau II, 1912.
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