Auktion: 413 / Alte Meister am 24.05.2014 in München Lot 255

 

255
Alexander Koester
Sechs Enten am Teichufer, Um 1908.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 25.000
Ergebnis:
€ 39.040

(inkl. Käuferaufgeld)
Sechs Enten am Teichufer. Um 1908.
Öl auf Leinwand.
Vgl. u.a. Stein 738, 743. Links unten signiert. 63 x 78 cm (24,8 x 30,7 in).
Im originalen Künstlerrahmen.

PROVENIENZ: Privatbesitz Süddeutschland (seit den 1980er Jahren).

Alexander Koester wird 1864 in Bergneustadt im Bergischen Land bei Köln geboren. Nach der Schulzeit in Siegen wird er auf Wunsch seiner Eltern 1882 Apothekerlehrling in Wintzheim bei Colmar. Kurz nach dem Tod seines Vaters legt er 1885 sein Examen erfolgreich ab, gibt den Apothekerberuf jedoch auf. Stattdessen schreibt er sich an der Karlsruher Akademie bei Carl Hoff und Claus Meyer ein. Während der Studienzeit unternimmt Koester ausgedehnte Reisen, vor allem Wanderungen durch das Inn- und Ötztal, auf denen viele Skizzen entstehen. Mit Porträt- und Genredarstellungen ist der junge Künstler bereits auf zahlreichen Ausstellungen vertreten und verdient mit Auftrags-Porträts seinen Lebensunterhalt. 1893 heiratet Alexander Koester die aus Klausen in Südtirol stammende Isabella Kantioler. Bereits ab 1891 hatte er seine Sommer im Gasthof "Lampl" von Isabellas Eltern verbracht, der Treffpunkt vieler Künstler war. Nach seinem Studienabschluss in Karlsruhe zieht die Familie Koester nach Klausen um, wo er unter den neuen Arbeitsbedingungen zu einer großen Produktivität gelangt. Es entstehen zahlreiche Werke direkt nach der Natur, wobei die Ente zu seinem bevorzugten Sujet zählt und ihn in einer großen Variationsbreite noch dreißig Jahre lang beschäftigen wird. Auch bei seinen Kunden erfreut sich dieses Motiv in kürzester Zeit großer Beliebtheit. Koester mietet in München ein Atelier, um von hier aus bequemeren Zugang zu den oberbayerischen Landschaften zu haben, in denen er im Sommer malt. Der Erfolg bleibt nicht aus: 1904 wird Koester auf der Weltausstellung in St. Louis für das Bild "Enten" mit der Goldmedaille ausgezeichnet, eine weitere Goldmedaille verleiht ihm Prinzregent Luitpold von Bayern für das Gemälde "Dem Ufer zu". Ab 1908 sucht der Künstler regelmäßig das Bodenseegebiet auf, um dort große, weite Wasserflächen in allen Wetterstimmungen zu malen.

Zeit seines Lebens nimmt das Entenmotiv einen hohen Stellenwert im Schaffen von Alexander Koester ein. Malerisch immer virtuoser gibt er in spätimpressionistischer Manier das Spiel von Licht und Schatten auf dem Gefieder der Enten und der spiegelnden Wasserflächen wieder. Die in die Landschaft eingebetteten Entendarstellungen, für die unsere ausgesprochen farbschöne und stimmungsvolle Arbeit ein wunderbares Beispiel darstellt, begründen noch heute seinen Ruf als "Enten-Koester". Ähnliche Arbeiten mit Birken am Seeufer entstehen auf einer Studienreise des Künstlers nach Kärnten zum Maltschacher See und in Viktring am Wörthsee im Jahr 1908.

Während des Krieges lebt Koester zeitweise in Dießen am Ammersee und wird 1925 dort endgültig sesshaft. Mit großem Eifer widmet er sich in seinen letzten Lebensjahren der Darstellung von Blumenstillleben. Das Motiv der Enten bleibt allerdings bis zuletzt Hauptbestandteil seines Werkes. Als angesehener Künstler stirbt Alexander Koester am 21. Dezember 1932 in München. Die unzähligen Entendarstellungen begründen noch heute seinen Ruf als "Enten-Koester". [CB].




255
Alexander Koester
Sechs Enten am Teichufer, Um 1908.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 25.000
Ergebnis:
€ 39.040

(inkl. Käuferaufgeld)