Weitere Abbildung
225
Oskar Mulley
Bergbauernhof, 1920.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 20.000 Ergebnis:
€ 48.800 (inkl. Käuferaufgeld)
Bergbauernhof. 1920/30er Jahre.
Öl auf Leinwand.
Links unten signiert. 85 x 150 cm (33,4 x 59 in).
PROVENIENZ: Galerie Gronert, München (2006).
Privatsammlung Süddeutschland.
Oskar Mulley wird 1891 in Klagenfurt geboren. Nach dem Studium an der Kunstgewerbeschule in München wechselt er an die Akademie in Wien. Seine Lehrer dort sind Alois Delug und Rudolf Jettmar. Die frühen Arbeiten Mulleys sind recht düster und von einem mystischen Stil geprägt. Im Ersten Weltkrieg ist der Künstler als Soldat an der Südtiroler Front in Bozen stationiert. Anschließend lebt er in Kufstein, wo er zeitweise als Theatermaler seinen Lebensunterhalt verdient. Ab 1920 entstehen die ersten Gebirgsbilder in stark expressiver Formensprache und einer charakteristischen Spachteltechnik. 1927 wird Mulley mit der Goldenen Staatsmedaille und zwei Jahre später mit dem Großen Volkspreis in Wien ausgezeichnet. 1935 siedelt Oskar Mulley nach Garmisch-Partenkirchen über, wo er 1949 stirbt.
Für die Darstellung seiner bekannten Hochgebirgslandschaften wählt Mulley eine expressive, grobe Spachteltechnik, mit der er die überwiegend dunkle Farbe sehr pastos und in breiten Strichen auf die Leinwand aufträgt. In Verbindung mit dem übergroßen Querformat gelingt es ihm so, die Schroffheit der Berge auf sehr anschauliche, ja fast plastische Weise zu verdeutlichen. Die unfassbare Überdimensionalität der Bergwelt verstärkt der Künstler durch den gewählten Bildausschnitt, der dem linken Gipfel keinen Platz gewährt und ihn abschneidet.
Mulley verzichtet auf die heroische Darstellung eines grandiosen Ausblicks über die bezwungene Bergwelt nach einem beschwerlichen Aufstieg. Statt dessen fällt der Blick auf eine massive, nahezu bedrohlich wirkende Felswand. Die Konturen der einzelnen Bergflanken scheinen im unteren Bereich zu einer massivgrauen, kaum greifbaren Fläche zu verschwimmen. Nur am oberen Bildrand, zwischen den schneebedeckten Gipfeln, die ein wenig Sonnenlicht einfangen können, ist ein kleiner Ausschnitt des Himmels erkennbar. Vor dieser Kulisse trotzt ein urtypischer Berghof der Unwirtlichkeit der Naturgewalten und gewährt den Menschen Schutz und Geborgenheit. Mulley stellt nicht die triumphale Eroberung der alpinen Welt durch den Menschen dar, sondern verdeutlicht auf eindrucksvolle Weise die Übermacht und Erhabenheit der Natur. [CB].
Öl auf Leinwand.
Links unten signiert. 85 x 150 cm (33,4 x 59 in).
PROVENIENZ: Galerie Gronert, München (2006).
Privatsammlung Süddeutschland.
Oskar Mulley wird 1891 in Klagenfurt geboren. Nach dem Studium an der Kunstgewerbeschule in München wechselt er an die Akademie in Wien. Seine Lehrer dort sind Alois Delug und Rudolf Jettmar. Die frühen Arbeiten Mulleys sind recht düster und von einem mystischen Stil geprägt. Im Ersten Weltkrieg ist der Künstler als Soldat an der Südtiroler Front in Bozen stationiert. Anschließend lebt er in Kufstein, wo er zeitweise als Theatermaler seinen Lebensunterhalt verdient. Ab 1920 entstehen die ersten Gebirgsbilder in stark expressiver Formensprache und einer charakteristischen Spachteltechnik. 1927 wird Mulley mit der Goldenen Staatsmedaille und zwei Jahre später mit dem Großen Volkspreis in Wien ausgezeichnet. 1935 siedelt Oskar Mulley nach Garmisch-Partenkirchen über, wo er 1949 stirbt.
Für die Darstellung seiner bekannten Hochgebirgslandschaften wählt Mulley eine expressive, grobe Spachteltechnik, mit der er die überwiegend dunkle Farbe sehr pastos und in breiten Strichen auf die Leinwand aufträgt. In Verbindung mit dem übergroßen Querformat gelingt es ihm so, die Schroffheit der Berge auf sehr anschauliche, ja fast plastische Weise zu verdeutlichen. Die unfassbare Überdimensionalität der Bergwelt verstärkt der Künstler durch den gewählten Bildausschnitt, der dem linken Gipfel keinen Platz gewährt und ihn abschneidet.
Mulley verzichtet auf die heroische Darstellung eines grandiosen Ausblicks über die bezwungene Bergwelt nach einem beschwerlichen Aufstieg. Statt dessen fällt der Blick auf eine massive, nahezu bedrohlich wirkende Felswand. Die Konturen der einzelnen Bergflanken scheinen im unteren Bereich zu einer massivgrauen, kaum greifbaren Fläche zu verschwimmen. Nur am oberen Bildrand, zwischen den schneebedeckten Gipfeln, die ein wenig Sonnenlicht einfangen können, ist ein kleiner Ausschnitt des Himmels erkennbar. Vor dieser Kulisse trotzt ein urtypischer Berghof der Unwirtlichkeit der Naturgewalten und gewährt den Menschen Schutz und Geborgenheit. Mulley stellt nicht die triumphale Eroberung der alpinen Welt durch den Menschen dar, sondern verdeutlicht auf eindrucksvolle Weise die Übermacht und Erhabenheit der Natur. [CB].
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Bergbauernhof, 1920.
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