1230
Günther Uecker
Feld, 1994.
Schätzung:
€ 50.000 Ergebnis:
€ 152.500 (inkl. Käuferaufgeld)
Feld. 1994.
Nägel und weiße Farbe auf Leinwand auf Holz.
Nicht mehr bei Honisch. Verso signiert, datiert und mit dem Richtungspfeil. Auf der umgeschlagenen Leinwand handschriftlich bezeichnet "Wassermann München". Ca. 41 x 32 x 9 cm (16,1 x 12,5 x 3,5 in).
Mit einem bestätigten Foto von Professor Günther Uecker. Wir danken Herrn und Frau Prof. Günther Uecker, Düsseldorf, für die freundliche Auskunft.
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.
AUSSTELLUNG: Galerie Wassermann, München (verso mit dem Galeriestempel).
Günther Uecker wird am 13. März 1930 in Wendorf, Mecklenburg, geboren. Seine künstlerische Ausbildung beginnt Uecker 1949 mit dem Studium der Malerei in Wismar. Seine nächste Station ist die Kunstschule in Berlin-Weißensee, dann geht er 1955 nach Düsseldorf. Dort studiert Uecker bei Otto Pankok an der Kunstakademie, wo er ab 1974 bis heute als Lehrer tätig ist. Gegen Ende der 1950er Jahre entstehen dort auch die ersten Nagelbilder. Uecker kommt mit der Gruppe "ZERO", den Künstlern Heinz Mack und Otto Piene in Berührung, die für einen Neuanfang der Kunst gegen das deutsche Informel plädieren. Er beschäftigt sich mit Lichtmedien, erforscht optische Phänomene, Strukturreihungen und Schwingungsbereiche, die den Betrachter aktiv miteinbeziehen und diesen den visuellen Prozess durch motorische oder manuelle Eingriffs- und Veränderungsmöglichkeiten selbst beeinflussen lassen. Mit Mack und Piene richtet Uecker 1962 im Amsterdamer Stedelijk Museum und im Palais des Beaux Arts in Paris einen "Salon de lumière" ein. Weitere Lichtsalons folgen in Krefeld und Frankfurt. Seit Anfang der 1960er Jahre, insbesondere aber ab 1966, nach der Auflösung von "ZERO" und einer letzten gemeinsamen Ausstellung, setzt Günther Uecker Nägel als sein Hauptgestaltungsmittel ein - ein Material, das bis heute im Zentrum seines Schaffens steht. Er beginnt mit der Übernagelung von Möbeln, Musikinstrumenten und Haushaltsgegenständen, kombiniert dann Nägel mit dem Lichtthema und entwickelt so Serien von Lichtnägeln und kinetischen Nägeln. Später bleiben Licht und Strom ein großes Thema, es werden aber auch natürliche Materialien wie Sand und Wasser in Raumkonzepte eingebunden und in einem Zusammenspiel der verschiedenen Elemente zu einem Ereignis von Licht, Raum, Bewegung und Zeit vereint.
Neben seriellen, gereihten Anordungen von Nägeln auf den Bildträgern hat Uecker auch verschiedene scheinbar ungeordnete "Feld"-Bilder geschaffen. In typischer Weise beleben Licht und Schatten die durch Nägel gebildete Fläche und schaffen so ein Feld kraftvoller Bewegung, das sich je nach Standort verändert. Die Intensität des Schaffensprozesses überträgt sich bleibend auf das entstandene Werk. Dabei erzeugt die feine Bewegtheit der optischen Oberfläche einen spannungsreichen Kontrast zur Starrheit des verwendeten Materials. Zusätzlich belebend wirkt die weiße Fassung, die bei der hier angebotenen Arbeit weitere Akzente setzt. Es entsteht ein wogendes Meer, das an organische Strukturen erinnert.
Ueckers Œuvre umfasst disziplinübergreifend Malerei, Objektkunst, Installationen, aber auch Bühnenbilder und Filme. Sein Werk ist in diversen deutschen Museen und Sammlungen vertreten. Einen Höhepunkt in Ueckers künstlerischem Schaffen bildet der 1998 bis 2000 von ihm gestaltete Andachtsraum im Berliner Reichstagsgebäude. Günther Uecker lebt und arbeitet in Düsseldorf. [KP].
Nägel und weiße Farbe auf Leinwand auf Holz.
Nicht mehr bei Honisch. Verso signiert, datiert und mit dem Richtungspfeil. Auf der umgeschlagenen Leinwand handschriftlich bezeichnet "Wassermann München". Ca. 41 x 32 x 9 cm (16,1 x 12,5 x 3,5 in).
Mit einem bestätigten Foto von Professor Günther Uecker. Wir danken Herrn und Frau Prof. Günther Uecker, Düsseldorf, für die freundliche Auskunft.
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.
AUSSTELLUNG: Galerie Wassermann, München (verso mit dem Galeriestempel).
Günther Uecker wird am 13. März 1930 in Wendorf, Mecklenburg, geboren. Seine künstlerische Ausbildung beginnt Uecker 1949 mit dem Studium der Malerei in Wismar. Seine nächste Station ist die Kunstschule in Berlin-Weißensee, dann geht er 1955 nach Düsseldorf. Dort studiert Uecker bei Otto Pankok an der Kunstakademie, wo er ab 1974 bis heute als Lehrer tätig ist. Gegen Ende der 1950er Jahre entstehen dort auch die ersten Nagelbilder. Uecker kommt mit der Gruppe "ZERO", den Künstlern Heinz Mack und Otto Piene in Berührung, die für einen Neuanfang der Kunst gegen das deutsche Informel plädieren. Er beschäftigt sich mit Lichtmedien, erforscht optische Phänomene, Strukturreihungen und Schwingungsbereiche, die den Betrachter aktiv miteinbeziehen und diesen den visuellen Prozess durch motorische oder manuelle Eingriffs- und Veränderungsmöglichkeiten selbst beeinflussen lassen. Mit Mack und Piene richtet Uecker 1962 im Amsterdamer Stedelijk Museum und im Palais des Beaux Arts in Paris einen "Salon de lumière" ein. Weitere Lichtsalons folgen in Krefeld und Frankfurt. Seit Anfang der 1960er Jahre, insbesondere aber ab 1966, nach der Auflösung von "ZERO" und einer letzten gemeinsamen Ausstellung, setzt Günther Uecker Nägel als sein Hauptgestaltungsmittel ein - ein Material, das bis heute im Zentrum seines Schaffens steht. Er beginnt mit der Übernagelung von Möbeln, Musikinstrumenten und Haushaltsgegenständen, kombiniert dann Nägel mit dem Lichtthema und entwickelt so Serien von Lichtnägeln und kinetischen Nägeln. Später bleiben Licht und Strom ein großes Thema, es werden aber auch natürliche Materialien wie Sand und Wasser in Raumkonzepte eingebunden und in einem Zusammenspiel der verschiedenen Elemente zu einem Ereignis von Licht, Raum, Bewegung und Zeit vereint.
Neben seriellen, gereihten Anordungen von Nägeln auf den Bildträgern hat Uecker auch verschiedene scheinbar ungeordnete "Feld"-Bilder geschaffen. In typischer Weise beleben Licht und Schatten die durch Nägel gebildete Fläche und schaffen so ein Feld kraftvoller Bewegung, das sich je nach Standort verändert. Die Intensität des Schaffensprozesses überträgt sich bleibend auf das entstandene Werk. Dabei erzeugt die feine Bewegtheit der optischen Oberfläche einen spannungsreichen Kontrast zur Starrheit des verwendeten Materials. Zusätzlich belebend wirkt die weiße Fassung, die bei der hier angebotenen Arbeit weitere Akzente setzt. Es entsteht ein wogendes Meer, das an organische Strukturen erinnert.
Ueckers Œuvre umfasst disziplinübergreifend Malerei, Objektkunst, Installationen, aber auch Bühnenbilder und Filme. Sein Werk ist in diversen deutschen Museen und Sammlungen vertreten. Einen Höhepunkt in Ueckers künstlerischem Schaffen bildet der 1998 bis 2000 von ihm gestaltete Andachtsraum im Berliner Reichstagsgebäude. Günther Uecker lebt und arbeitet in Düsseldorf. [KP].
1230
Günther Uecker
Feld, 1994.
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