Auktion: 410 / Kunst nach 45 / Zeitgenössische Kunst am 07.12.2013 in München Lot 1103

 

1103
Till Freiwald
Ohne Titel, 2004.
Aquarell
Schätzung:
€ 2.000
Ergebnis:
€ 6.750

(inkl. Käuferaufgeld)
Ohne Titel. 2004.
Aquarell.
Verso signiert und datiert. Auf festem strukturierten Aquarellpapier von Arches (mit dem Trockenstempel). 76,7 x 53,6 cm (30,1 x 21,1 in), blattgroß.

Eines der überaus eindringlichen, in ihrer präzisen Ausführung so faszinierenden Werke des Künstlers.

PROVENIENZ: Galerie Voss, Düsseldorf.
Privatsammlung Rheinland-Pfalz.

Till Freiwald wird 1963 in Lima, in Peru geboren. 1985 beginnt er mit dem Studium der Bildenden Kunst an der Kunstakademie in Karlsruhe. Nachdem der Meisterschüler von Professor Helmut Dorner seine Ausbildung erfolgreich absolviert, erhält er 1991 das Stipendium des Landes Baden – Württemberg. Noch arbeitet der Künstler abstrakt und malt seine Bilder in Öl. Er selbst reflektiert über diese Zeit, dass ihm während dieser Phase immer etwas in seinem Schaffensprozess fehlte. Kurz darauf ändert er sein Motiv, er beginnt dem Porträtieren von Personen. Zunächst entstehen die Porträts noch mit seinem gewohnten Medium der Ölfarbe. Immer noch nicht mit seinen Ergebnissen zufrieden, schwingt Freiwald schließlich doch auf die Aquarellmalerei um.

Till Freiwald möchte seine Arbeitsbedingungen so einfach wie nur irgendwie möglich halten – ein Blatt Papier, Aquarellfarben und ein Modell. Während andere Zeitgenössische Porträtisten die Kamera zur Beobachtung oder das entstandene Foto als direkte Vorlage benutzen, malt Freiwald, der stets in Serien arbeitet, seine Modelle nur im direkten Kontakt und fertigt bei seinem ersten Arbeitsschritt kleine Aquarellskizzen an. Zudem steht der Künstler im Dialog mit seinen Modellen. Erst in der Abwesenheit der Dargestellten entwickelt der Künstler seinen eigenen illusionistischen Blick und Eindruck. Freiwald fotografiert seine Modelle, um seine Arbeit im Nachhinein zu überprüfen. Dieses 'Back-Up', wie Freiwald es nennt, braucht er allerdings nicht, um das naturalistische Aussehen seiner Figur zu überprüfen, sondern um sicher zu gehen, dass er subjektiv entwickelte Eindrücke und Wahrnehmungen über das Modell ausdrucksstark erfahrbar gemacht und umgesetzt hat. Über diese Art von Projektion sagt Freiwald: „Das Arbeiten mit einem Modell kann wie der Blick in einen Spiegel sein; mein Blick auf das Modell ist in seinem Blick eingeschlossen“. (Quelle: www.galerievoss.de, 01.05.2013).

Freiwald, der gerade zu einem der gefragtesten Porträtkünstler avanciert, ist neben zahlreichen nationalen und internationalen Einzelausstellungen in der Vergangenheit, inzwischen ständiger Gast bei Gruppenausstellungen, wie in der temporären Ausstellung der Smithsonian National Portrait Gallery in Washington D.C. „Portraiture Now: Drawing on the Edge“. [KP/AS].
Till Freiwald ist u.a. vertreten in:
• Sammlung Deutsche Bank, Frankfurt
• Jack Shainman Gallery, New York
• Galerie Voss, Düsseldorf
• MUSAC Leon




1103
Till Freiwald
Ohne Titel, 2004.
Aquarell
Schätzung:
€ 2.000
Ergebnis:
€ 6.750

(inkl. Käuferaufgeld)