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1210
Marino Marini
Danzatrice, 1956.
Öl
Schätzung:
€ 50.000 Ergebnis:
€ 58.560 (inkl. Käuferaufgeld)
Danzatrice. 1956.
Öl und Mischtechnik, teils gekratzt, auf Papier, original auf Leinwand kaschiert.
Rechts unten signiert und datiert. Verso nochmals signiert und datiert sowie handschriftlich bezeichnet "52". 61,5 x 42 cm (24,2 x 16,5 in). [KP].
Mit einer Fotobestätigung über die Aufnahme in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis unter der Nummer 660, ausgestellt von Maria Teresa Tosi, Fondazione Marino Marini, Paris, vom 30. April 2013.
PROVENIENZ: Vormals Privatsammlung (1969 bei der Galleria Levi, Mailand, erworben, auf dem Keilrahmen mit dem Galerieetikett, dort handschriftlich bezeichnet).
Der italienische Bildhauer, Maler und Grafiker Marino Marini schreibt sich 1917 an der Accademia di Belli Arti in Florenz ein. Impulsgebend während seiner Ausbildung ist die Berührung mit der mediterranen Antike ebenso wie mit der internationalen Gotik und Renaissance des Mittelalters. Seit 1928 hält sich der Künstler mehrfach für längere Zeit in Paris auf. Einem Ruf Arturo Martinis an die Kunstschule Villa Reale in Monza bei Mailand folgt Marini 1929. Er erhält dort einen Lehrstuhl für Skulptur, den er 11 Jahre innehat. Im selben Jahr präsentiert der Künstler seine erste bedeutende Terrakotta-Plastik "Popolo". Mit einer großen Einzelausstellung in Mailand 1932, der Teilnahme an der Biennale in Venedig, der Triennale in Mailand und der Quadriennale in Rom, wo ihm 1935 der erste Preis für Plastik zugesprochen wird, setzt Marinis Erfolg in der Öffentlichkeit ein. In seinen figürlichen Skulpturen, die sich auf wenige Themen beschränken, strebt er nach archaisierender und abstrahierender Vereinfachung der Form. 1941 erhält der Künstler den Lehrstuhl für Skulptur an der Accademia di Brera in Mailand. Als Marini zwei Jahre später, bedingt durch die Auswirkungen des Krieges, ins Tessin fliehen muss, lernt er dort wichtige Vertreter der zeitgenössischen Bildhauerkunst kennen: Alberto Giacometti, Fritz Wotruba und Germaine Richier fördern seine künstlerischen Ambitionen und bereichern seine Arbeit. Nach seiner Rückkehr aus der Schweiz lässt sich Marini 1947 in Mailand nieder und nimmt dort seine Lehrtätigkeit an der Accademia erneut auf. Der "Angelo della Città", ein Hauptwerk Marinis, entsteht. Als der Bildhauer im darauf folgenden Jahr den amerikanischen Kunsthändler Curt Valentin kennenlernt, bietet dieser ihm die Möglichkeit zu einer großen Einzelausstellung in New York sowie eine Reihe von weiteren Ausstellungen, die das Werk des Künstlers weltweit bekannt machen. Als Auszeichnung höchster Geltung erhält Marini 1952 auf der Biennale in Venedig den ersten Preis für Skulptur, zwei Jahre später folgt der Große Preis der Accademia dei Lincei in Rom.
Marino Marinis Werk ist gekennzeichnet von drei immer wiederkehrenden Motivreihen. Neben seinem bekannten Sujet von Pferd und Reiter finden sich im künstlerischen Repertoire oftmals die Darstellungen eines weiblichen Aktes in Gestalt der Pomona und von Akrobaten beziehungsweise Tänzern. Das vorliegende Werk "Danzatrice" zeigt eines dieser typischen Themen Marinis und präsentiert eine pirouettendrehende Tänzerin, die beinahe schwebend empor gleitet. Die Tänzerin erscheint dem Betrachter in Bewegung, sich um die eigene Achse drehend. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die reduzierte und zurückgenommen Formensprache der weiblichen Figur. Die filigrane Leichtigkeit der Formen beeindruckt Marini und er variiert das Motiv inhaltlich und formal in seinen Œuvre immer wieder neu, jedoch stets der Geometrie folgend und das dynamische Gleichgewicht bewahrend. Die angespannte Haltung, kombiniert mit den weichen Darstellungslinien und der inhärenten Bewegung zeigen nicht nur das technische Können von Marini, sondern auch seinen Wunsch beziehungsweise die menschliche Suche nach einer niemals gänzlich erreichbaren Balance. Marino Marinis Arbeit Danzatrice ist ein Meisterwerk dieses spannenden Zusammenspiels, das durch den monochromen Hintergrund in seiner Intensität noch weiter gesteigert wird.
1968 wird Marini eine wichtige Ehrung zuteil: Er wird zum Mitglied des Ordens Pour le mérite für Wissenschaft und Kunst ernannt. Neben einem Marini-Museum, das 1973 in Florenz eröffnet, widmet man dem Künstler im Rathaus von Pistoia das Centro di Documentatione dell'Opera di Marino Marini, durch die das Leben und Werk des Künstlers dokumentiert werden. Im darauf folgenden Jahr, am 6. August 1980, stirbt Marini in Viareggio. [KP].
Öl und Mischtechnik, teils gekratzt, auf Papier, original auf Leinwand kaschiert.
Rechts unten signiert und datiert. Verso nochmals signiert und datiert sowie handschriftlich bezeichnet "52". 61,5 x 42 cm (24,2 x 16,5 in). [KP].
Mit einer Fotobestätigung über die Aufnahme in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis unter der Nummer 660, ausgestellt von Maria Teresa Tosi, Fondazione Marino Marini, Paris, vom 30. April 2013.
PROVENIENZ: Vormals Privatsammlung (1969 bei der Galleria Levi, Mailand, erworben, auf dem Keilrahmen mit dem Galerieetikett, dort handschriftlich bezeichnet).
Der italienische Bildhauer, Maler und Grafiker Marino Marini schreibt sich 1917 an der Accademia di Belli Arti in Florenz ein. Impulsgebend während seiner Ausbildung ist die Berührung mit der mediterranen Antike ebenso wie mit der internationalen Gotik und Renaissance des Mittelalters. Seit 1928 hält sich der Künstler mehrfach für längere Zeit in Paris auf. Einem Ruf Arturo Martinis an die Kunstschule Villa Reale in Monza bei Mailand folgt Marini 1929. Er erhält dort einen Lehrstuhl für Skulptur, den er 11 Jahre innehat. Im selben Jahr präsentiert der Künstler seine erste bedeutende Terrakotta-Plastik "Popolo". Mit einer großen Einzelausstellung in Mailand 1932, der Teilnahme an der Biennale in Venedig, der Triennale in Mailand und der Quadriennale in Rom, wo ihm 1935 der erste Preis für Plastik zugesprochen wird, setzt Marinis Erfolg in der Öffentlichkeit ein. In seinen figürlichen Skulpturen, die sich auf wenige Themen beschränken, strebt er nach archaisierender und abstrahierender Vereinfachung der Form. 1941 erhält der Künstler den Lehrstuhl für Skulptur an der Accademia di Brera in Mailand. Als Marini zwei Jahre später, bedingt durch die Auswirkungen des Krieges, ins Tessin fliehen muss, lernt er dort wichtige Vertreter der zeitgenössischen Bildhauerkunst kennen: Alberto Giacometti, Fritz Wotruba und Germaine Richier fördern seine künstlerischen Ambitionen und bereichern seine Arbeit. Nach seiner Rückkehr aus der Schweiz lässt sich Marini 1947 in Mailand nieder und nimmt dort seine Lehrtätigkeit an der Accademia erneut auf. Der "Angelo della Città", ein Hauptwerk Marinis, entsteht. Als der Bildhauer im darauf folgenden Jahr den amerikanischen Kunsthändler Curt Valentin kennenlernt, bietet dieser ihm die Möglichkeit zu einer großen Einzelausstellung in New York sowie eine Reihe von weiteren Ausstellungen, die das Werk des Künstlers weltweit bekannt machen. Als Auszeichnung höchster Geltung erhält Marini 1952 auf der Biennale in Venedig den ersten Preis für Skulptur, zwei Jahre später folgt der Große Preis der Accademia dei Lincei in Rom.
Marino Marinis Werk ist gekennzeichnet von drei immer wiederkehrenden Motivreihen. Neben seinem bekannten Sujet von Pferd und Reiter finden sich im künstlerischen Repertoire oftmals die Darstellungen eines weiblichen Aktes in Gestalt der Pomona und von Akrobaten beziehungsweise Tänzern. Das vorliegende Werk "Danzatrice" zeigt eines dieser typischen Themen Marinis und präsentiert eine pirouettendrehende Tänzerin, die beinahe schwebend empor gleitet. Die Tänzerin erscheint dem Betrachter in Bewegung, sich um die eigene Achse drehend. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die reduzierte und zurückgenommen Formensprache der weiblichen Figur. Die filigrane Leichtigkeit der Formen beeindruckt Marini und er variiert das Motiv inhaltlich und formal in seinen Œuvre immer wieder neu, jedoch stets der Geometrie folgend und das dynamische Gleichgewicht bewahrend. Die angespannte Haltung, kombiniert mit den weichen Darstellungslinien und der inhärenten Bewegung zeigen nicht nur das technische Können von Marini, sondern auch seinen Wunsch beziehungsweise die menschliche Suche nach einer niemals gänzlich erreichbaren Balance. Marino Marinis Arbeit Danzatrice ist ein Meisterwerk dieses spannenden Zusammenspiels, das durch den monochromen Hintergrund in seiner Intensität noch weiter gesteigert wird.
1968 wird Marini eine wichtige Ehrung zuteil: Er wird zum Mitglied des Ordens Pour le mérite für Wissenschaft und Kunst ernannt. Neben einem Marini-Museum, das 1973 in Florenz eröffnet, widmet man dem Künstler im Rathaus von Pistoia das Centro di Documentatione dell'Opera di Marino Marini, durch die das Leben und Werk des Künstlers dokumentiert werden. Im darauf folgenden Jahr, am 6. August 1980, stirbt Marini in Viareggio. [KP].
1210
Marino Marini
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