Auktion: 409 / Klassische Moderne und Seitenwege der dt.Avantgard am 06.12.2013 in München Lot 79

 

79
Emy Roeder
Sinnende, 1967.
Bronze
Schätzung:
€ 9.000
Ergebnis:
€ 23.750

(inkl. Käuferaufgeld)
Sinnende. Wohl 1967.
Bronze mit brauner Patina.
Nicht mehr bei Gerke. An der Seite der Plinthe mit dem Monogramm. Ca. 44 x 20,5 x 22 cm (17,3 x 8 x 8,6 in).

PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland (um 1970 als Geschenk der Künstlerin erhalten).

In Würzburg wird Emy Roeder am 30. Januar 1890 geboren. Roeder beginnt 1912 ihre künstlerische Ausbildung bei dem Bildhauer Bernhard Hoetger in Darmstadt. 1915 schliesst die Künstlerin ihr Studium ab und geht nach Berlin. Ihren späteren Mann Herbert Gabe und verschiedene andere fortschrittliche Künstler, lernt sie dort kennen. Roeder schliesst sich der "Vereinigung der radikalen bildenden Künstler" an. Emy Roeder beschreitet in den 1920er Jahren in Berlin einen erfolgreichen Weg als Bildhauerin. Die Künstlerin ist regelmäßig auf wichtigen Ausstellungen vertreten und ist mit namhaften Künstlern wie Käthe Kollwitz, Ernst Barlach und Karl Schmidt-Rottluff bekannt. Emy Roeder wird von den Nationalsozialisten, trotz der NSDAP-Mitgliedschaft ihres Mannes, mit Ausstellungsverboten belegt. Die Bildhauerin lebt seit 1933 in Italien. Roeder kehrt erst 1950 nach Deutschland zurück. Die Künstlerin erhält von der Stadt Mainz einen Lehrauftrag, Wohnung und Atelier. Emy Roeder nimmt 1955 an der documenta I in Kassel teil.

In ihrer charakteristischen, reduzierten Bildsprache versteht es Emy Roeder meisterlich, Emotionen und Gefühlszustände auszudrücken - der Betrachter fühlt mit der nachdenkenden Frauengestalt.

Die Künstlerin stirbt am 7. Februar 1971 in Mainz. [KP].




79
Emy Roeder
Sinnende, 1967.
Bronze
Schätzung:
€ 9.000
Ergebnis:
€ 23.750

(inkl. Käuferaufgeld)