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305
Arthur Segal
Felsen am Meere, 1912.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 25.000 Ergebnis:
€ 30.000 (inkl. Käuferaufgeld)
Felsen am Meere. Wohl 1912.
Öl auf Leinwand.
Nicht bei Herzogenrath/Liska. Unten mittig signiert und schwer leserlich datiert. Verso nochmals signiert sowie betitelt und bezeichnet "nr 600". 62,5 x 82 cm (24,6 x 32,2 in).
Wir danken Herrn Dr. Pavel Liska, Köln, für die freundliche Auskunft.
PROVENIENZ: Casimilo Tomas Franch.
Privatsammlung Argentinien.
Arthur Segal wird am 13. Juli 1875 im rumänischen Jassy geboren. Bevor er ab 1896 in München bei Schmid-Reutte und Hölzel studiert, besucht er zunächst ab 1892 die Berliner Akademie. Nach Abschluss der Studienjahre folgen Reisen nach Paris und Italien, wo sich Segal künstlerisch weiterbildet. Zurück in Berlin findet Segal schnell Anschluss an die Künstlerkreise der Stadt, besonders der Kreis der Secessionisten bietet ihm fruchtbare Anregungen. In diesem Umfeld rezipiert Arthur Segal zu dieser Zeit insbesondere die Werke der Künstler des "Blauen Reiter" und der "Münchner Künstlervereinigung", Künstler wie Heckel, Kirchner und Schmidt-Rottluff werden zu Stichwortgebern für die frühe Werkphase des Künstlers.
In dieser frühen Schaffenszeit entsteht auch die hier angebotene stimmungsvoll anmutende Küstenszene. Den größten Bildraum nehmen die titelgebenden Felsen ein, auf die Segal die höchste malerische Konzentration legt und ihnen mit überbordender Ausdrucksfarbe eine gleichsam erzählerische Bedeutung einschreibt. Sie werden ihrem rein gegenständlichen Status enthoben und mit emotionaler Energie aufgeladen, die Segal mit der Szene verbindet. Interessanterweise spiegelt sich im kleinen Boot, das vor den Felsen segelt, der rote und blaue Farbton, der an der Küste und in den Felsen zu erkennen ist, womit der Künstler die Komposition formal zusammenschließt. Als koloristische Gegenpole sind hingegen Meer und Himmel zu begreifen, die nicht in kräftigen satten Farben, sondern vielmehr in leicht abgemilderten sanften Nuancen gehalten sind. Hier baut Segal auch einen inhaltlichen Spannungsbogen, der zwischen friedlichem Idyll und fast bedrohlich anmutender Intention oszilliert. All diese Beobachtungen machen unsere Arbeit zu einem formal wie inhaltlich höchst subtil aufgebauten Gemälde.
1914 muss Segal emigrieren und findet in Ascona eine neue Heimat. Dort gibt er, wie schon zuvor in Berlin, privaten Malunterricht - Zeit seines Lebens wird Segal Laien und später berühmte Künstler wie Lou Albert-Lasard, César oder Otto Niemeyer-Holstein im Malen unterrichten. 1920 kehrt Arthur Segal in seine frühere Heimatstadt Berlin zurück. Es folgen zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen, unter denen sicherlich die Teilnahme an der Werkschau "An Exhibition of Modern German Art" im Metropolitan Museum Tokio im Jahr 1925 einen Höhepunkt darstellt. Betrachtet man das Œuvre dieser Zeit, so ist ein allmählicher Wandel festzustellen weg von den expressionistischen Tendenzen und hin zu einem prismatisch aufgefassten, am Kubo-Futurismus orientierten Bildverständnis, das zunächst mehr und mehr der Abstraktion entgegengeht, um dann, im Spätwerk, wieder vermehrt figurativere Züge anzunehmen. 1933 muss Segal aufgrund seiner jüdischen Herkunft aus Deutschland fliehen. Er findet eine neue Heimat zunächst in Spanien, drei Jahre später geht er nach London, wo er 1944 verstirbt. [KP].
Öl auf Leinwand.
Nicht bei Herzogenrath/Liska. Unten mittig signiert und schwer leserlich datiert. Verso nochmals signiert sowie betitelt und bezeichnet "nr 600". 62,5 x 82 cm (24,6 x 32,2 in).
Wir danken Herrn Dr. Pavel Liska, Köln, für die freundliche Auskunft.
PROVENIENZ: Casimilo Tomas Franch.
Privatsammlung Argentinien.
Arthur Segal wird am 13. Juli 1875 im rumänischen Jassy geboren. Bevor er ab 1896 in München bei Schmid-Reutte und Hölzel studiert, besucht er zunächst ab 1892 die Berliner Akademie. Nach Abschluss der Studienjahre folgen Reisen nach Paris und Italien, wo sich Segal künstlerisch weiterbildet. Zurück in Berlin findet Segal schnell Anschluss an die Künstlerkreise der Stadt, besonders der Kreis der Secessionisten bietet ihm fruchtbare Anregungen. In diesem Umfeld rezipiert Arthur Segal zu dieser Zeit insbesondere die Werke der Künstler des "Blauen Reiter" und der "Münchner Künstlervereinigung", Künstler wie Heckel, Kirchner und Schmidt-Rottluff werden zu Stichwortgebern für die frühe Werkphase des Künstlers.
In dieser frühen Schaffenszeit entsteht auch die hier angebotene stimmungsvoll anmutende Küstenszene. Den größten Bildraum nehmen die titelgebenden Felsen ein, auf die Segal die höchste malerische Konzentration legt und ihnen mit überbordender Ausdrucksfarbe eine gleichsam erzählerische Bedeutung einschreibt. Sie werden ihrem rein gegenständlichen Status enthoben und mit emotionaler Energie aufgeladen, die Segal mit der Szene verbindet. Interessanterweise spiegelt sich im kleinen Boot, das vor den Felsen segelt, der rote und blaue Farbton, der an der Küste und in den Felsen zu erkennen ist, womit der Künstler die Komposition formal zusammenschließt. Als koloristische Gegenpole sind hingegen Meer und Himmel zu begreifen, die nicht in kräftigen satten Farben, sondern vielmehr in leicht abgemilderten sanften Nuancen gehalten sind. Hier baut Segal auch einen inhaltlichen Spannungsbogen, der zwischen friedlichem Idyll und fast bedrohlich anmutender Intention oszilliert. All diese Beobachtungen machen unsere Arbeit zu einem formal wie inhaltlich höchst subtil aufgebauten Gemälde.
1914 muss Segal emigrieren und findet in Ascona eine neue Heimat. Dort gibt er, wie schon zuvor in Berlin, privaten Malunterricht - Zeit seines Lebens wird Segal Laien und später berühmte Künstler wie Lou Albert-Lasard, César oder Otto Niemeyer-Holstein im Malen unterrichten. 1920 kehrt Arthur Segal in seine frühere Heimatstadt Berlin zurück. Es folgen zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen, unter denen sicherlich die Teilnahme an der Werkschau "An Exhibition of Modern German Art" im Metropolitan Museum Tokio im Jahr 1925 einen Höhepunkt darstellt. Betrachtet man das Œuvre dieser Zeit, so ist ein allmählicher Wandel festzustellen weg von den expressionistischen Tendenzen und hin zu einem prismatisch aufgefassten, am Kubo-Futurismus orientierten Bildverständnis, das zunächst mehr und mehr der Abstraktion entgegengeht, um dann, im Spätwerk, wieder vermehrt figurativere Züge anzunehmen. 1933 muss Segal aufgrund seiner jüdischen Herkunft aus Deutschland fliehen. Er findet eine neue Heimat zunächst in Spanien, drei Jahre später geht er nach London, wo er 1944 verstirbt. [KP].
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