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Leonor Fini
L´Entre - deux, 1967.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 100.000 Ergebnis:
€ 164.700 (inkl. Käuferaufgeld)
L´Entre - deux. 1967.
Öl auf Leinwand.
Unten mittig signiert. Auf dem Keilrahmen von fremder Hand betitelt und bezeichnet. 73 x 115,5 cm (28,7 x 45,4 in).
Mit einer undatierten Fotoexpertise der Künstlerin.
PROVENIENZ: Galerie Minsky, Paris.
Sammlung Arlette Souhami, Paris.
Neil Zukerman/CFM Gallery, New York.
AUSSTELLUNG: Leonor Fini, Galerie Alexandre Iolas, Paris 1967, Nr. 14 (Ausst.Kat mit Abb.).
First International Exhibition of Erotic Art, Wanderausstellung Lund's Kunsthall/Schweden 3.5.-31.7.1968 und Aarhus/Dänemark 7.9.-27.10.1968.
Galerie Saqqarah, Gstaad/Schweiz, 28.12.1968-14.3.1969 (auf dem Keilrahmen mit dem schwer leserlichen Stempel).
Galerie Lambert Monet, Genf, 24.4.-30.5.1970, Nr. 2 (Ausst.Kat mit Abb., auf dem Keilrahmen mit dem Stempel).
Retrospective Leonor Fini, Galerie Isy Brachot, Bruxelles, Juni-August 1970, Nr. 33.
Leonor Fini Retrospective, Seibu Museum, Tokyo; Hanshin Museum, Osaka; Fukuoka Museum, Hiroshima u.a. 1972/73, Nr. 20 (Ausst.Kat. mit Abb.).
Leonor Fini: Peintre du Fantastique, Panorama Museum Bad Frankenhausen, 22.11.1997-1.3.1998, Nr. 23 (Ausst.Kat. mit Abb.).
Exposition Leonor Fini, The Bunkamura Museum of Art, Tokyo 18.6.-31.7.2005; Damaru Museum, Umeda 31.8.-11.9.2005; The Museum of Modern Art, Gunma 23.9.-11.3.2005; u.a. Nr. 40 (Ausst.Kat. mit Abb.).
Leonor Fini. L'italienne de Paris, Civico Museo Revoltella, Trieste, 4.7.-27.9.2009 (Ausst.Kat. mit Abb., o. S.).
Leonor Fini. Une grande Curiosité, Weinstein Gallery, San Francisco, November 2009 (Ausst.Kat. mit Abb. S. 34).
Leonor Fini. Paintings 1931-1987, CFM Gallery New York, 25.3.-24.4.2010 (Ausst.Kat. mit Abb., o.S.).
LITERATUR: Jean-Claude Dedieu, Leonor Fini, Paris 1978, Abb. S. 40.
Pierre Borgue, Leonor Fini ou le théâtre de l'imaginaire, Paris 1983, Abb. S. 124.
In Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires kommt 1907 die bedeutende Surrealistin Leonor Fini zur Welt. Als sie gerade einmal ein Jahr alt ist, fühlt sich ihre Mutter zur Flucht vor dem eigenen Gatten gezwungen und reist mit der kleinen Leonor nach Triest. Dort muss das Kind jahrelang Jungenkleider tragen, um vor einer Entführung sicher zu sein. Leonor Fini, die zu einer kleinen Rebellin heranwächst und sich gegen Autoritäten stets auflehnt, befasst sich schon in ihren bewegten Kindertagen mit Malerei und Zeichnung. Sie wird Künstlerin, obwohl sie - keine Seltenheit für eine Frau in diesen Jahren - niemals eine akademische Ausbildung absolviert. Trotzdem kann Leonor Fini mit gerade einmal 17 Jahren ihre erste Einzelausstellung in Triest bespielen. Als junge Frau übersiedelt Leonor Fini in den mittleren 1930er Jahren nach Paris. Hier findet sie rasch Anschluss an die Surrealisten, befreundet sich mit Giorgio De Chirico, Man Ray, Salvador Dalí und Max Ernst. Zu André Breton, dem selbsternannten Anführer der Bewegung, hat sie eine zwiespältige Meinung, weshalb Fini auch kein reguläres Mitglied der Gruppierung wird. Nach dem Zweiten Weltkrieg, dessen schwierige Jahre Leonor Fini in Mailand und Rom zubringt, kann sie 1945 nach Paris zurückkehren. Leonor Fini ist durch und durch Exzentrikerin. Sie verehrt nicht nur Katzen auf eine geradezu kultische Weise, sondern liebt auch den großen Auftritt, etwa auf Maskenbällen. Ihre Kunst stimmt zu ihrer Persönlichkeit: In Anlehnung an die Übersteigerungen des Manierismus, an Johann Heinrich Füssli und die "schwarzen Romantiker", an den Symbolismus namentlich eines Gustav Klimt und natürlich ganz im Sinne des modernen Surrealismus entstehen fantastische Figurationen.
In einer traumartigen Szenerie stellt Leonor Fini eine ihrer erotischen Phantasien dar. Sexualität ist ein Hauptthema der Künstlerin. Sie nähert sich diesem Thema für ihre Zeit ohne Scheu und Zurückhaltung, dabei sind die Figuren aber nicht immer eindeutig in ihrem Geschlecht bestimmt. Vielfach treten androgyne Gestalten oder sphingenartige Frauen auf. Bei unserem Werk ist zudem durch eine an Gustav Klimt erinnernde Ornamentalisierung der Flächen die Szene auf eine traumhafte Ebene gezogen, die für ihre Arbeiten kennzeichnend ist. Das vorliegende Werk war 1968 auf der bahnbrechenden Aussellung "First International Exhibition of Erotic Art" in Lund und Aarhus gezeigt worden, die von dem Sexualforschern Phyllis und Eberhard Kronhausen kuratiert wurde.
Dramatische und zugleich visionär entrückte, zwischen Erotik und Angst oszillierende Beziehungsgeflechte stehen im Zentrum des häufig seriell konzipierten Schaffens. Sie ist eine gesuchte Porträtistin, Jean Genet, Anna Magnani, Margot Fonteyn und Meret Oppenheim werden von ihr porträtiert. Auch ist Leonor Fini als Bühnenbildnerin und Kostümkünstlerin höchst gefragt. So arbeitet sie unter anderem für die Oper in Paris oder Federico Fellini's Film 8 1/2. Im Jahr 1996 verstirbt Leonor Fini, deren Werke in so renommierten Museen wie der Londoner Tate Modern und dem Centre Georges Pompidou in Paris zu sehen sind, hochbetagt in ihrer Wahlheimat Paris. [EH/SM].
Öl auf Leinwand.
Unten mittig signiert. Auf dem Keilrahmen von fremder Hand betitelt und bezeichnet. 73 x 115,5 cm (28,7 x 45,4 in).
Mit einer undatierten Fotoexpertise der Künstlerin.
PROVENIENZ: Galerie Minsky, Paris.
Sammlung Arlette Souhami, Paris.
Neil Zukerman/CFM Gallery, New York.
AUSSTELLUNG: Leonor Fini, Galerie Alexandre Iolas, Paris 1967, Nr. 14 (Ausst.Kat mit Abb.).
First International Exhibition of Erotic Art, Wanderausstellung Lund's Kunsthall/Schweden 3.5.-31.7.1968 und Aarhus/Dänemark 7.9.-27.10.1968.
Galerie Saqqarah, Gstaad/Schweiz, 28.12.1968-14.3.1969 (auf dem Keilrahmen mit dem schwer leserlichen Stempel).
Galerie Lambert Monet, Genf, 24.4.-30.5.1970, Nr. 2 (Ausst.Kat mit Abb., auf dem Keilrahmen mit dem Stempel).
Retrospective Leonor Fini, Galerie Isy Brachot, Bruxelles, Juni-August 1970, Nr. 33.
Leonor Fini Retrospective, Seibu Museum, Tokyo; Hanshin Museum, Osaka; Fukuoka Museum, Hiroshima u.a. 1972/73, Nr. 20 (Ausst.Kat. mit Abb.).
Leonor Fini: Peintre du Fantastique, Panorama Museum Bad Frankenhausen, 22.11.1997-1.3.1998, Nr. 23 (Ausst.Kat. mit Abb.).
Exposition Leonor Fini, The Bunkamura Museum of Art, Tokyo 18.6.-31.7.2005; Damaru Museum, Umeda 31.8.-11.9.2005; The Museum of Modern Art, Gunma 23.9.-11.3.2005; u.a. Nr. 40 (Ausst.Kat. mit Abb.).
Leonor Fini. L'italienne de Paris, Civico Museo Revoltella, Trieste, 4.7.-27.9.2009 (Ausst.Kat. mit Abb., o. S.).
Leonor Fini. Une grande Curiosité, Weinstein Gallery, San Francisco, November 2009 (Ausst.Kat. mit Abb. S. 34).
Leonor Fini. Paintings 1931-1987, CFM Gallery New York, 25.3.-24.4.2010 (Ausst.Kat. mit Abb., o.S.).
LITERATUR: Jean-Claude Dedieu, Leonor Fini, Paris 1978, Abb. S. 40.
Pierre Borgue, Leonor Fini ou le théâtre de l'imaginaire, Paris 1983, Abb. S. 124.
In Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires kommt 1907 die bedeutende Surrealistin Leonor Fini zur Welt. Als sie gerade einmal ein Jahr alt ist, fühlt sich ihre Mutter zur Flucht vor dem eigenen Gatten gezwungen und reist mit der kleinen Leonor nach Triest. Dort muss das Kind jahrelang Jungenkleider tragen, um vor einer Entführung sicher zu sein. Leonor Fini, die zu einer kleinen Rebellin heranwächst und sich gegen Autoritäten stets auflehnt, befasst sich schon in ihren bewegten Kindertagen mit Malerei und Zeichnung. Sie wird Künstlerin, obwohl sie - keine Seltenheit für eine Frau in diesen Jahren - niemals eine akademische Ausbildung absolviert. Trotzdem kann Leonor Fini mit gerade einmal 17 Jahren ihre erste Einzelausstellung in Triest bespielen. Als junge Frau übersiedelt Leonor Fini in den mittleren 1930er Jahren nach Paris. Hier findet sie rasch Anschluss an die Surrealisten, befreundet sich mit Giorgio De Chirico, Man Ray, Salvador Dalí und Max Ernst. Zu André Breton, dem selbsternannten Anführer der Bewegung, hat sie eine zwiespältige Meinung, weshalb Fini auch kein reguläres Mitglied der Gruppierung wird. Nach dem Zweiten Weltkrieg, dessen schwierige Jahre Leonor Fini in Mailand und Rom zubringt, kann sie 1945 nach Paris zurückkehren. Leonor Fini ist durch und durch Exzentrikerin. Sie verehrt nicht nur Katzen auf eine geradezu kultische Weise, sondern liebt auch den großen Auftritt, etwa auf Maskenbällen. Ihre Kunst stimmt zu ihrer Persönlichkeit: In Anlehnung an die Übersteigerungen des Manierismus, an Johann Heinrich Füssli und die "schwarzen Romantiker", an den Symbolismus namentlich eines Gustav Klimt und natürlich ganz im Sinne des modernen Surrealismus entstehen fantastische Figurationen.
In einer traumartigen Szenerie stellt Leonor Fini eine ihrer erotischen Phantasien dar. Sexualität ist ein Hauptthema der Künstlerin. Sie nähert sich diesem Thema für ihre Zeit ohne Scheu und Zurückhaltung, dabei sind die Figuren aber nicht immer eindeutig in ihrem Geschlecht bestimmt. Vielfach treten androgyne Gestalten oder sphingenartige Frauen auf. Bei unserem Werk ist zudem durch eine an Gustav Klimt erinnernde Ornamentalisierung der Flächen die Szene auf eine traumhafte Ebene gezogen, die für ihre Arbeiten kennzeichnend ist. Das vorliegende Werk war 1968 auf der bahnbrechenden Aussellung "First International Exhibition of Erotic Art" in Lund und Aarhus gezeigt worden, die von dem Sexualforschern Phyllis und Eberhard Kronhausen kuratiert wurde.
Dramatische und zugleich visionär entrückte, zwischen Erotik und Angst oszillierende Beziehungsgeflechte stehen im Zentrum des häufig seriell konzipierten Schaffens. Sie ist eine gesuchte Porträtistin, Jean Genet, Anna Magnani, Margot Fonteyn und Meret Oppenheim werden von ihr porträtiert. Auch ist Leonor Fini als Bühnenbildnerin und Kostümkünstlerin höchst gefragt. So arbeitet sie unter anderem für die Oper in Paris oder Federico Fellini's Film 8 1/2. Im Jahr 1996 verstirbt Leonor Fini, deren Werke in so renommierten Museen wie der Londoner Tate Modern und dem Centre Georges Pompidou in Paris zu sehen sind, hochbetagt in ihrer Wahlheimat Paris. [EH/SM].
382
Leonor Fini
L´Entre - deux, 1967.
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