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372
Hans Purrmann
Palmen vor Villa in Sorrent, 1951.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 28.000 Ergebnis:
€ 36.600 (inkl. Käuferaufgeld)
Palmen vor Villa in Sorrent. 1951.
Öl auf Leinwand.
Lenz/Billeter 1951/13. Links unten signiert und gewidmet. Auf dem Keilrahmen von fremder Hand bezeichnet. 40 x 48 cm (15,7 x 18,8 in).
Die Widmungsadressatin Sophie Kiesel war die Frau des ehemaligen Direktors der Pfalzgalerie Kaiserslautern Charles M. Kiesel, der mit Hans Purrmann freundschaftlich verbunden war.
PROVENIENZ: Sophie Kiesel, Kaiserslautern.
Privatsammlung Berlin.
AUSSTELLUNG: Der Maler Hans Purrmann. Ölgemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Graphik von 1898 - 1960, Kunstverein Hannover 1960, Nr. 161.
Hans Purrmann. Gemälde, Aquarelle, Graphik. Ausstellung zum 100jährigen Jubiläum des Staatlichen Hans-Purrmann-Gymnasiums, Speyer 1979, Nr. 45.
Neben einer Lehre als Stubenmaler im väterlichen Geschäft studiert Hans Purrmann während der Wintermonate 1895-97 an der Kunstgewerbeschule in Karlsruhe und lernt dort den Maler Rudolf Levy kennen. Zum Wintersemester 1897 nimmt Purrmann das Studium an der Akademie der bildenden Künste in München auf, zunächst in der Zeichenklasse Gabriel von Hackls, dann in der Malklasse Franz von Stucks. 1905 zieht es Purrmann nach Paris, wo er Henri Matisse kennenlernt und sich im Kreis der deutschen Maler im Café du Dôme aufhält. Auf Anregung von Purrmann und Sarah Stein wird 1908 die "Académie Matisse" eröffnet, zu deren ersten Schülern Friedrich Ahlers-Hestermann, Franz Nölken und Mathilde Vollmoeller, Purrmanns spätere Frau, gehören. Im selben Jahr reist Purrmann mit Matisse nach Deutschland, 1909/10 sollen zwei weitere Aufenthalte folgen. Der Kriegsausbruch überrascht ihn im württembergischen Beilstein, wo er zunächst zwei Jahre bleibt, während sein Pariser Besitz beschlagnahmt wird. Purrmann beginnt, sich in größerem Umfang bis in die 1920er Jahre mit Druckgrafik zu beschäftigen. 1916 übersiedelt er nach Berlin, wo er regelmäßig an den Ausstellungen der Freien Sezession teilnimmt. In dieser Zeit beginnt seine Freundschaft mit Karl Scheffler und die Mitarbeit an dessen Zeitschrift "Kunst und Künstler". 1918 findet in den Räumen der Berliner Kunsthandlung Paul Cassirer die erste große Einzelausstellung Purrmanns statt. Auf Vorschlag von Liebermann und Slevogt wird Purrmann 1919 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste. Die Akademie bietet ihm eine Professur an, die er aber ablehnt. In den 1920er Jahren folgen zahlreiche Studienreisen nach Italien, wo er u.a. Werke Alter Meister kopiert. 1931 erhält Purrmann den Auftrag, die Stirnseite des Tagungssaales im Kreistag zu Speyer zu gestalten, er entscheidet sich für das Thema "Allegorie von Kunst und Wissenschaft" in Form eines Triptychons. 1935 zieht Purrmann nach Italien und übernimmt die Verwaltung der Deutschen Künstlerstiftung Villa Romana in Florenz. In Deutschland gilt er als "entarteter Künstler", seine Arbeiten werden aus öffentlichen Museen entfernt und er erhält Ausstellungsverbot. Dieser Sachverhalt erschwert seine Position in Florenz. 1943 wird seine Berliner Wohnung zerstört und Purrmann flieht nach dem Sturz Mussolinis in die Schweiz. Das Kriegsende erlebt Purrmann in Montagnola, wo er den Schriftsteller Hermann Hesse kennenlernt. 1946 nimmt der Künstler seine publizistische Tätigkeit wieder auf.
In den 1950er Jahren ist es Purrmann wieder öfters möglich nach Italien zu reisen. Er hält sich mehrfach auf Ischia und in Sorrent auf. Nach Angaben von Heidi Vollmoeller ist diese Arbeit in Sorrent entstanden. In der ihm eigenen Vorgehensweise arbeitet er intensiv an einem Motiv. Das Bild zeigt im skizzenhaften Aufbau die Arbeitsweise des Künstlers. Grundlegender Bestandteil der Komposition ist das Farbenspiel. Die dichten Grün- und Gelbtöne werden gegen den klaren blauen Himmel gesetzt. Bei der dazwischen herausblitzenden Villa könnte es sich um die Villa Gorki handeln, die er in weiteren Gemälden dargestellt hat.
Die folgenden Lebensjahre sind geprägt von einer umfangreichen Ausstellungstätigkeit und zahlreichen Ehrungen. Zu seinem 80. Geburtstag findet im Kunstverein Hannover eine große Einzelausstellung statt, 2006 zeigt die Kunsthalle Tübingen die Retrospektive "Hans Purrmann - Im Kräftespiel der Farben".[EH]
Öl auf Leinwand.
Lenz/Billeter 1951/13. Links unten signiert und gewidmet. Auf dem Keilrahmen von fremder Hand bezeichnet. 40 x 48 cm (15,7 x 18,8 in).
Die Widmungsadressatin Sophie Kiesel war die Frau des ehemaligen Direktors der Pfalzgalerie Kaiserslautern Charles M. Kiesel, der mit Hans Purrmann freundschaftlich verbunden war.
PROVENIENZ: Sophie Kiesel, Kaiserslautern.
Privatsammlung Berlin.
AUSSTELLUNG: Der Maler Hans Purrmann. Ölgemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Graphik von 1898 - 1960, Kunstverein Hannover 1960, Nr. 161.
Hans Purrmann. Gemälde, Aquarelle, Graphik. Ausstellung zum 100jährigen Jubiläum des Staatlichen Hans-Purrmann-Gymnasiums, Speyer 1979, Nr. 45.
Neben einer Lehre als Stubenmaler im väterlichen Geschäft studiert Hans Purrmann während der Wintermonate 1895-97 an der Kunstgewerbeschule in Karlsruhe und lernt dort den Maler Rudolf Levy kennen. Zum Wintersemester 1897 nimmt Purrmann das Studium an der Akademie der bildenden Künste in München auf, zunächst in der Zeichenklasse Gabriel von Hackls, dann in der Malklasse Franz von Stucks. 1905 zieht es Purrmann nach Paris, wo er Henri Matisse kennenlernt und sich im Kreis der deutschen Maler im Café du Dôme aufhält. Auf Anregung von Purrmann und Sarah Stein wird 1908 die "Académie Matisse" eröffnet, zu deren ersten Schülern Friedrich Ahlers-Hestermann, Franz Nölken und Mathilde Vollmoeller, Purrmanns spätere Frau, gehören. Im selben Jahr reist Purrmann mit Matisse nach Deutschland, 1909/10 sollen zwei weitere Aufenthalte folgen. Der Kriegsausbruch überrascht ihn im württembergischen Beilstein, wo er zunächst zwei Jahre bleibt, während sein Pariser Besitz beschlagnahmt wird. Purrmann beginnt, sich in größerem Umfang bis in die 1920er Jahre mit Druckgrafik zu beschäftigen. 1916 übersiedelt er nach Berlin, wo er regelmäßig an den Ausstellungen der Freien Sezession teilnimmt. In dieser Zeit beginnt seine Freundschaft mit Karl Scheffler und die Mitarbeit an dessen Zeitschrift "Kunst und Künstler". 1918 findet in den Räumen der Berliner Kunsthandlung Paul Cassirer die erste große Einzelausstellung Purrmanns statt. Auf Vorschlag von Liebermann und Slevogt wird Purrmann 1919 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste. Die Akademie bietet ihm eine Professur an, die er aber ablehnt. In den 1920er Jahren folgen zahlreiche Studienreisen nach Italien, wo er u.a. Werke Alter Meister kopiert. 1931 erhält Purrmann den Auftrag, die Stirnseite des Tagungssaales im Kreistag zu Speyer zu gestalten, er entscheidet sich für das Thema "Allegorie von Kunst und Wissenschaft" in Form eines Triptychons. 1935 zieht Purrmann nach Italien und übernimmt die Verwaltung der Deutschen Künstlerstiftung Villa Romana in Florenz. In Deutschland gilt er als "entarteter Künstler", seine Arbeiten werden aus öffentlichen Museen entfernt und er erhält Ausstellungsverbot. Dieser Sachverhalt erschwert seine Position in Florenz. 1943 wird seine Berliner Wohnung zerstört und Purrmann flieht nach dem Sturz Mussolinis in die Schweiz. Das Kriegsende erlebt Purrmann in Montagnola, wo er den Schriftsteller Hermann Hesse kennenlernt. 1946 nimmt der Künstler seine publizistische Tätigkeit wieder auf.
In den 1950er Jahren ist es Purrmann wieder öfters möglich nach Italien zu reisen. Er hält sich mehrfach auf Ischia und in Sorrent auf. Nach Angaben von Heidi Vollmoeller ist diese Arbeit in Sorrent entstanden. In der ihm eigenen Vorgehensweise arbeitet er intensiv an einem Motiv. Das Bild zeigt im skizzenhaften Aufbau die Arbeitsweise des Künstlers. Grundlegender Bestandteil der Komposition ist das Farbenspiel. Die dichten Grün- und Gelbtöne werden gegen den klaren blauen Himmel gesetzt. Bei der dazwischen herausblitzenden Villa könnte es sich um die Villa Gorki handeln, die er in weiteren Gemälden dargestellt hat.
Die folgenden Lebensjahre sind geprägt von einer umfangreichen Ausstellungstätigkeit und zahlreichen Ehrungen. Zu seinem 80. Geburtstag findet im Kunstverein Hannover eine große Einzelausstellung statt, 2006 zeigt die Kunsthalle Tübingen die Retrospektive "Hans Purrmann - Im Kräftespiel der Farben".[EH]
372
Hans Purrmann
Palmen vor Villa in Sorrent, 1951.
Öl auf Leinwand
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